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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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herunterfalle.«
    »Das kostet extra.«
    Lächelnd über diesen Wortwechsel gab sie dem Pferd einen Klaps mit dem Zügelende, aber nichts passierte. Sie versuchte es mit einem stärkeren Schlag und wackelte im Sattel vor und zurück, als könnte sie die Stute damit antreiben. Es gelang ihr dann auch, allerdings zu schnell, das Pferd setzte sich gleich in Trab! Atemlos hörte sie ihr Herz bis zu den Ohren schlagen, Panik stieg in ihr auf, sie hatte keine Ahnung, wie sie sich auf dem Pferd halten sollte, während der harte Sattel ihr bei jedem Tritt einen harten Schlag ins Gesäß verpasste. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie die Stute in eine langsamere und angenehmere Gangart bringen sollte.
    Sie war so beschäftigt damit, im Sattel zu bleiben, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie schon die halbe Reitbahn umrundet hatte. Sie musste sich umdrehen, um zu sehen, wo sie Devin zurückgelassen hatte. Er rannte hinter ihr her. Gott sei Dank! Wenn es ihr gelang, das Tier nur ein bisschen zu bremsen, könnte er sie einholen und das Pferd anhalten.
    Sie versuchte, langsam die Zügel anzunehmen, wie er gesagt hatte, aber dafür musste sie sich zurücklehnen. Sie war so in Panik, dass es ihr nicht in den Sinn kam, die Zügel dafür zu verkürzen. Stattdessen versuchte sie, sich in den Steigbügel zu stellen, um an den Zügeln zu ziehen. Zu spät dachte sie daran, dass sie das nicht hätte tun sollen.
    Amanda riss die Augen auf. Der Sattel begann, auf dem Rücken der Stute nach links zu rutschen, und sie gleich mit! Der Boden kam näher, der Sattel befand sich vollends in Schieflage, und als sie versuchte, sich aufzurichten, schob sich der Sattel nur weiter auf die Seite.
    Es geschah schon wieder! Die Geschichte wiederholte sich …

Kapitel 25
    D er Schrei hallte noch immer in Amandas Ohren nach. Ihr Aufprall auf dem Boden hatte ihn abrupt abgebrochen, da sie für einen Moment keine Luft mehr bekam. Sie hatte Angst, sich zu bewegen. Sie fühlte den Schmerz, denselben Schmerz an derselben Stelle wie früher. Die Geschichte wiederholt sich wirklich, dachte sie, als ihr die Tränen in die Augen schossen.
    Devin hatte sie nicht rechtzeitig auffangen können, aber er wirbelte ihr reichlich Staub ins Gesicht, als er, auf den Knien schlitternd, neben ihr anhielt. Sie hatte furchtbare Angst, er könnte sie anfassen und den Schmerz noch verschlimmern. Sie erinnerte sich an die Qualen, die sie vor all den Jahren erlitten hatte, als man sie ins Haus getragen hatte. Es hatte so wehgetan, dass sie in Ohnmacht gefallen war, zum Glück – bis sie dann aufgewacht war.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte Devin keuchend. »Sagen Sie mir, wo!« Er sah ihre Tränen und fluchte.
    Normalerweise wäre Amanda angesichts seiner Worte wohl errötet, wenn sie nicht ebenfalls Lust gehabt hätte, zu fluchen. Sie traute sich nicht, sich zu bewegen, nicht einmal, zu ihm aufzublicken. Sie weinte bitterlich, denn sie wusste, sie würde sich bewegen müssen, aber die Angst vor dem Schmerz lähmte sie.
    »Wo haben Sie sich verletzt?«, fragte Devin, dieses Mal mit mehr Nachdruck.
    »Mein linkes Bein.«
    »Noch irgendwo anders?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe Angst, es auszuprobieren.«
    »Ich helfe Ihnen, sich aufzusetzen, dann können wir …«
    »Nein!«, schrie sie. »Rühren Sie mich nicht an!«
    Vielleicht lag es an ihrem hysterischen Ton, dass er sich veranlasst fühlte zu fragen: »Glauben Sie nicht, dass Sie ein bisschen überreagieren? Wir wissen noch nicht einmal, ob etwas gebrochen ist. Oder liegt es daran, was damals passiert ist? Gab es noch mehr bei diesem Unfall, was Sie mir nicht erzählt haben? Oder sind Sie einfach nur zimperlich, weil Sie eine Frau sind?«
    »Wagen Sie es nicht …!«
    »Schon besser! Wut ist manchmal ganz praktisch.«
    Er hatte das mit Absicht gemacht? Amanda stellte fest, dass es funktioniert hatte, die schreckliche Panik war verschwunden. Sie wünschte, der Schmerz wäre ebenfalls weg, bis sie merkte, dass auch er tatsächlich nachließ. Natürlich hatte sie sich noch keinen Millimeter bewegt. Aber wenn sie es tun würde, würde der Schmerz sie überwältigen, da war sie sicher.
    »Sind Sie bereit, hier aus der Kälte wegzugehen?«
    »Nein.« Für den Fall, dass er immer noch dachte, sie würde überreagieren, fügte sie hinzu: »Mir ist überhaupt kein bisschen kalt.«
    Das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Kühles Wetter machte ihr eigentlich nichts aus, wenn sie sich bewegte. Aber als sie so stilllag, spürte sie die

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