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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zeigte er auf das rechte Stallgebäude. War Devin schon wieder dabei, seine Pferde zu striegeln? Sie hoffte nur, er wäre diesmal passender gekleidet! Andererseits dachte sie, dass sie Glück hatte, dass er überhaupt hier war. Sie hatte vergessen zu fragen, ob er jeden Tag hier verbrachte oder nur ein paarmal die Woche vorbeikam. Es wäre höchst ärgerlich, wenn das ganze Manöver des heutigen Morgens umsonst gewesen sein sollte.
    Amanda erinnerte sich an die Hitze in dem Stall, den sie bereits betreten hatte. In diesem hier war es ebenfalls sehr warm, bemerkte sie, als sie die Tür hinter sich schloss. Es fühlte sich nur einen Moment lang gut an. Ja, Devin verwöhnte seine Pferde definitiv. Sie würden sich draußen auf einer der vielen Weiden sicher genauso wohlfühlen, zumindest bis der erste Schnee fiel.
    Diesmal entdeckte sie Devin sofort. Er verteilte mit einer Mistgabel Heu von einem Heuhaufen in der Mitte der Stallgasse. Wieder keine Jacke, aber zumindest trug er sein Hemd noch. Allerdings krempelte er die Ärmel hoch und entblößte seine muskulösen Unterarme. Das weite weiße Hemd, das in einer grauen Hose steckte, war bis zur Hälfte seiner Brust aufgeknöpft, viel weiter, als es sich gehörte. Er war solch ein schöner Mann, es war unmöglich, ihn nicht attraktiv zu finden. War das der Grund, warum ihr Herz auf einmal schneller schlug? Oder bereitete sie sich nur auf den Kampf vor? Er hatte sie herausgefordert, mehr als es je ein anderer Mann getan hatte.
    Als Devin sie näher kommen sah, stellte er die Heugabel ab und begann, sein Hemd bis zum Hals zuzuknöpfen. Ihr Blick glitt über seinen Körper, sie bemerkte, dass er heute schicke Reitstiefel trug und nicht die schmutzigen Arbeitsstiefel vom letzten Mal.
    Amanda hatte gehört, dass er bei seinen Verwandten in London wohnte, also nahm sie an, dass er nur ab und zu herkam, um nach seiner Farm zu sehen. Vielleicht lebte er auch in diesem verfallenen Haus auf dem Gelände. Entweder das, oder es gab einen Raum hier im Stall, in dem er Kleider aufbewahrte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er in den Arbeitsstiefeln nach London ritt.
    Sie verlangsamte ihren Schritt, als sie in seine Nähe kam. Er zog seine Jacke an, die über einem Stallgitter hing, wofür er einen Schritt nach vorn auf sie zumachte. Nun erkannte sie, dass der Schatten auf seinem Gesicht nicht nur von dem gedämpften Laternenlicht herrührte; auf seinen Wangen zeichneten sich Bartstoppeln ab. Den Gentleman gab er anscheinend nur in London. Aber hier, bei der Arbeit, Seite an Seite mit seinem Personal, fügte er sich hervorragend ein. War das Absicht, damit seine Männer sich wohler fühlten? Manche Bedienstete verhielten sich sehr steif in Gegenwart ihrer Arbeitgeber. Aber warum war Devin überhaupt hier dabei, Heu zu verteilen, wenn er doch genügend Leute dafür beschäftigte? Machte ihm die Arbeit mit den Pferden so viel Spaß? Und warum zum Teufel stellte sie sich überhaupt all diese Fragen?
    Schließlich fiel Amanda wieder ein, wie wütend sie auf ihn war und warum. Also fiel sie mit der Tür ins Haus: »Ich habe ein Hühnchen mit Ihnen zu rupfen!«
    »Es ist ein Wunder, dass noch Hühnchen übrig sind, so viele sind in der letzten Zeit mit mir gerupft worden. Warum lassen Sie die Hühnchen nicht in Ruhe, und wir machen uns einfach an die Arbeit?«
    Als hätte sie seine Bemerkung überhört, schimpfte sie los: »Sie haben keine Ahnung, wie viele Moralpredigten ich mir anhören musste wegen Ihrer Bemerkung über Lord Robert gegenüber meinem Cousin! Das war …«
    »Gut.«
    Sie blinzelte. »Gut?!«
    »Und wir reden nicht mehr über diesen Typen. Oder wollen Sie eine Mutter sein statt einer Ehefrau?«
    Amanda schnappte nach Luft. Die paar Jahre Altersunterschied waren absolut irrelevant. Wie kam er überhaupt darauf, das zu betonen? Aber als sie den Mund öffnete, um ihm das zu sagen, schloss sie ihn gleich wieder. Devin hatte sich ihr genähert und stand riesengroß vor ihr. Sie dachte, er würde sie gleich packen und schütteln, so verärgert blickte er drein.
    »Kein Wort mehr davon aus Ihrem Mund!«, drohte er kalt. »Wenn Brigston aus irgendeinem Grund dem Druck nachgibt und Sie zum Altar führt, wird er danach nicht nur in Ihrem Bett schlafen. Er hat nicht die geringste Absicht, sich mit einer Frau zu begnügen, ob Ehefrau oder nicht.«
    Mit aufgerissenen Augen fragte sie sich, ob es an der Umgebung und seiner Arbeitskleidung lag, dass er Dinge sagte, die so

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