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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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erste Mal gewesen, dass er einen traurigen Ausdruck in Owens Miene erkannt hätte – schließlich war es ein schweres Schicksal, seine gesamte Familie zu überleben –, aber heute war dem nicht so.
    »Ich könnte allerdings einen Schluck Whisky vertragen, bevor ich fahre – gegen die Kälte«, ergänzte Owen mit einem Grinsen.
    Devin nickte und öffnete das Gatter, um mit ihm zum Stall zu gehen, aber die Erwähnung des Whiskys erinnerte ihn daran, was heute Morgen in seinem Büro passiert war, jedoch nicht hätte passieren dürfen. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als plötzlich eine Gewehrkugel vor seinen Füßen landete.
    »Oh Gott!«, rief Owen aus, als Devin instinktiv den Arm des älteren Herrn packte und ihn schnell in Richtung Stall zerrte. »Wilderer jagen hier so nah an einem Gestüt?«
    Devin erbleichte, als ihm klar wurde, was gerade hätte geschehen können. Owen hätte getroffen werden können – oder Reed. Amelia befand sich inzwischen bei ihrer Mutter im Haus, aber der Schuss hätte auch fallen können, während Amanda hier war. Sie hätte erschossen werden können!
    »Nie wieder, wenn ich ihn in die Finger bekomme!«, grollte Devin, drehte sich um und starrte zum Wald, der das Gestüt umgab. »Ich bringe Sie in den Stall, und dann …«
    »Nein, nein, das ist nicht nötig, diese alten Beine können noch ganz gut laufen! Ich komme zurecht. Finden Sie besser heraus, wer das war, bevor er wegläuft.«
    Devin nickte, rannte zum Zaun zurück, band sein Pferd los und sprang auf. Er überlegte, ob er sich ein Gewehr aus dem Stall holen sollte, aber Owen hatte recht: Er musste sich beeilen, wenn er nicht wollte, dass der Übeltäter ihm entwischte. Reed holte ihn kurz vor dem Wald mit seinem Pferd ein. Auch er hatte den Schuss gehört. Devin schickte ihn weiter nach Norden, damit sie eine größere Fläche absuchen konnten, und blickte noch einmal zurück, um zu sehen, ob einige seiner Stallburschen ebenfalls nachkamen. Sie mussten den Schurken finden …
    Aber sie fanden ihn nicht. Die Wälder, die sein Gestüt umgaben, waren sehr dicht, und ein Jäger oder Wilderer wäre wohl kaum zu Pferd unterwegs. Entweder hatte er sich versteckt, oder er war schnell weggelaufen. Devin und seine Männer suchten den ganzen Nachmittag lang vergeblich. Schließlich meldete Devin einem Polizeibeamten den Zwischenfall. Noch nie zuvor hatte er Wilderer so nah an seinem Grundstück gesehen. Nur ein Verrückter würde in der Nähe eines Gestüts jagen. Noch etwas, das Devin Sorgen bereitete.
    Und noch bevor der Tag vorüber war, kam eine weitere Sorge dazu. Da William inzwischen außer Lebensgefahr war, hatte Blythe ihn wieder nach Hause geholt. Aber es würde noch ein paar Wochen dauern, bis er sich so weit erholt hatte, dass er seine Schwester auf Veranstaltungen begleiten konnte, also musste Devin mit ihr auf die Party gehen, zu der sie heute Abend eingeladen war. Wie die meisten anderen Gäste konnte er nicht umhin zu bemerken, dass Robert Brigston eintrat. Devin hatte nicht gedacht, dass der Junge nach seinem Auftritt auf dem letzten Ball überhaupt noch Einladungen erhalten würde. Aber plötzlich war sein Name wieder in aller Munde.
    »Er hat sich wie ein Schwein benommen, weil er sturzbetrunken war, habe ich gehört.«
    »Ach, deshalb hat er mit jedem Mädchen im Saal geflirtet? Das passiert mir auch bisweilen, wenn ich zu viel getrunken habe.«
    »Verständlich.«
    »Ich bin froh, dass es nur das war. Meine Schwester hat ein Auge auf ihn geworfen.«
    »Eine hervorragende Partie. Was für ein Pech!«
    »Genug des Neids, mein Junge! Lord Robert kann schließlich nicht alle haben. Für dich bleiben schon noch genügend Mädchen übrig.«
    Devin schnaubte vor Wut, als er hörte, welche Wendung die Gerüchte über Robert inzwischen genommen hatten. Hatte der Junge selbst dafür gesorgt oder sein Vater? Was für eine armselige Entschuldigung für den Skandal! Aber es schien zu funktionieren. Devin ließ sich jedoch nicht täuschen, er würde dafür sorgen, dass Blythe sich nicht den Kopf von diesem Robert Brigston verdrehen ließ. Um Amanda musste er sich keine Sorgen mehr machen, denn sie hatte ihm ja selbst gesagt, dass ihr Bruder den Kerl erschießen würde, wenn er in ihre Nähe käme. Und falls Rafe es nicht tat, würde Devin es vielleicht selbst tun.

Kapitel 29
    D evin hatte verschlafen, etwas, was ihm sehr selten passierte. Es wunderte ihn nicht angesichts all der Gedanken, die nach diesem

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