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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ereignisreichen Tag in seinem Kopf herumspukten und ihn daran gehindert hatten einzuschlafen. Nun musste er sich beeilen, um zur Farm zu gelangen. Wenn Amanda heute eine Stunde nehmen wollte, wartete sie womöglich schon auf ihn. Aber als er abgehetzt ankam, war sie nicht da und laut Reed auch vorher nicht da gewesen. Er hätte eine Uhrzeit mit ihr ausmachen sollen, falls sie überhaupt noch weitere Reitstunden bei ihm nehmen wollte. Vielleicht war ihr die Lust vergangen nach der Bemerkung, die er über ihre Beine gemacht hatte – und nach allem anderen, was gestern geschehen war.
    Er hatte nicht erwartet, dass ihre Reitstunde so ablaufen würde, ihm war ein Fehler nach dem anderen unterlaufen. Wie zum Teufel hatte er nur glauben können, dass jemand, der seit Jahren nicht geritten war und auch noch Angst vor Pferden hatte, mit einer so idiotischen Erfindung wie einem Damensattel zurechtkäme? Und er war nicht in der Lage gewesen, mit ihrer Angst umzugehen – genauso wenig wie mit einer leicht beschwipsten Herzogstochter.
    Verdammt, was war nur in ihn gefahren? Dass er selbst ebenfalls ein halbes Glas Whisky getrunken hatte, taugte nicht als Entschuldigung. Aber dank des Whiskys wusste er jetzt, wie süß Amanda schmeckte, wie köstlich sie roch, wie verdammt schnell sie sein Blut in Wallung bringen konnte. Mehr als das würde er indessen niemals erfahren. Sie war so weit außerhalb seiner Reichweite, dass allein der Gedanke daran lachhaft anmutete.
    Das letzte Mal, als ihm so etwas bei einer Frau passiert war, hatte er sich der Situation entzogen. Aber diesmal gelang es ihm nicht. Er hatte die verbotene Frucht gekostet, die er nicht haben konnte – wegen seiner Mutter. Wegen des Bastards, der sie ruiniert hatte, und ihn ebenfalls, und der niemals auch nur die geringste Reue verspürt hatte. So oft hatte Devin daran gedacht, ihn damit zu konfrontieren, aber er hatte Angst, dass er die Kontrolle verlieren könnte und ihn umbringen würde, da ihn der bloße Gedanke an ihn schon so in Rage brachte.
    Als er plötzlich bemerkte, dass er Amandas Hut in seinen Händen zerdrückte, während er an seinem Schreibtisch saß und an seinen Vater dachte, warf er die Kopfbedeckung quer durch den Raum. Sie flog nicht sehr weit, da das Büro nicht groß war, aber er erschrak dennoch über sich selbst. Er war ja nicht auf sie wütend, und außerdem musste er ihr den Hut zurückgeben, bevor er ihn noch vollends ruinierte. Außerdem musste er sich bei ihr entschuldigen, weil ihm die Dinge so aus der Hand geglitten waren. Womöglich stand ihm sogar noch eine Moralpredigt von ihrem wütenden Vater ins Haus.
    Also hob er den Hut auf, steckte ihn in seine Tasche und machte sich wieder auf den Weg nach London. Er musste sowieso bei seinem Schneider vorbeifahren. Eine sehr gute Ausrede! Er lachte und fuhr direkt zum Anwesen der St. Johns.
    Es war später Vormittag, eine akzeptable Zeit, um den Damen des Hauses einen Besuch abzustatten. Was er allerdings nicht erwartet hatte, war Robert Brigston, der ihm auf der Treppe entgegenkam. Die Tür schloss sich hinter ihm. Hatte man ihn abgewiesen? Oder kam er von einem Besuch zurück? Devin beschloss, es herauszufinden, und versperrte dem Jungen den Weg zum Bürgersteig.
    »Oh, Cupido, wenn mich nicht alles täuscht?« Robert lächelte. »Ich glaube, Sie waren der einzige Mann, der mir an jenem Abend nicht die kalte Schulter gezeigt hat.«
    »Das kann sein, aber wir haben uns noch gar nicht richtig vorgestellt, oder? Ich ziehe Devin Baldwin diesem albernen Spitznamen vor. Was machen Sie hier, Robert?«
    »Meine zukünftige Gattin besuchen.«
    »Ich vermute, das ist reines Wunschdenken. Soweit ich weiß, wird ihre Familie Sie erschießen, wenn Sie nur in ihre Nähe kommen.«
    Robert zuckte zusammen. »Ich habe es ziemlich vermasselt, oder? Aber ich bringe alles wieder in Ordnung.«
    Devin hob eine Augenbraue und erinnerte sich an den Klatsch, den er letzten Abend gehört hatte. »Von wegen betrunken? Sie und ich wissen ganz genau, dass Sie auf dem Ball kein bisschen betrunken waren.«
    Robert zuckte mit den Achseln. »Es war die Idee meines Vaters – und er ließ das Gerücht streuen. Wie es scheint, hat es funktioniert, die Lage hat sich beruhigt.«
    »Und, wollen Sie das auch?«
    Robert lachte in sich hinein. »Ach ja, ich habe bei unserer letzten Begegnung ein bisschen zu viel erzählt, oder? Es ging mir nicht gut. Ich habe wohl eine Schulter zum Ausweinen gebraucht.«
    »Sie beugen sich

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