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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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die er verkaufen wollte, und ging zu Lord Culley, der am Zaun auf ihn gewartet hatte. Er hatte den weißhaarigen älteren Herrn vor etwa einem Jahr bei einem Pferderennen kennengelernt und ihn danach noch einige Male getroffen. Owen war letztes Jahr zu ihm gekommen, um ein neues Kutschpferd zu kaufen. Er hatte darauf bestanden, eines der schnellen Vollblüter zu kaufen, obwohl Devin versucht hatte, es ihm auszureden. Nur eine Woche später gab er das Rennpferd zurück. Devin hatte es schon vorher geahnt und bereits eines von Donalds Pferden aus Lancashire geholt.
    Seitdem kam Owen Culley regelmäßig auf der Farm vorbei, allerdings nur, um ein Schwätzchen zu halten. Devin hatte den Eindruck, dass der alte Herr ziemlich einsam war, deshalb nahm er sich jedes Mal Zeit für ihn, und inzwischen hatte sich eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.
    »Ich habe große Probleme mit meiner aktuellen Kundin«, gab Devin zu, Namen nannte er nie. »Ziemlich temperamentvoll, das Mädchen. Sie ist schön, aber ich weiß nicht, ob das reicht, um ihre Reizbarkeit auszugleichen.«
    »Natürlich reicht das!«, erwiderte Owen. »Und wenn man dafür sorgt, dass eine Frau glücklich ist, hat sie auch keinen Grund für einen Temperamentsausbruch.«
    »Das mag sein, aber ich weiß nicht, ob es zu diesem glücklichen Ende kommt. Ich kann mir keinen Mann vorstellen, der nicht dankend ablehnt, wenn er sie einmal so erlebt hat.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    Devin lachte. Er mochte Owen – mehr noch: Er respektierte ihn, weil er kein Problem hatte zuzugeben, wenn er sich irrte. Owen hatte sich einst in den Kopf gesetzt, seine Jugend mit einer wilden Kutschfahrt wieder aufleben zu lassen, und darauf bestanden, dass er dazu in der Lage wäre, aber seine alten Knochen waren es nicht. Wie viele andere ältere Lords hätten eine solche Niederlage zugegeben und danach sogar darüber gelacht? In seinem fortgeschrittenen Alter dachte er anders über das Leben, und Devin genoss ihre Gespräche sehr.
    »Ich bin nicht im Rennen, also spielt es keine Rolle, ob ich mit ihr umgehen kann oder nicht.«
    »Sie können also mit ihr umgehen?«, vermutete Owen. »Dann gestehen Sie ihren Kandidaten doch auch etwas mehr zu! Die Liebe sorgt dafür, dass man mit dem Guten auch das Schlechte in Kauf nimmt.«
    Devin überlegte, warum er auf einmal Zweifel an Kendalls Toleranz gegenüber Amandas Temperamentsausbrüchen hatte. Weil er das Gefühl hatte, sie wäre der Boss in dieser Beziehung, und er nicht glaubte, dass ihr das wirklich gefallen würde? Sie hatte es geschafft, selbst aus etwas so Simplem wie einer Reitstunde eine größere Katastrophe zu machen, obwohl das eigentlich seine Schuld war. Verdammter Damensattel! Warum konnte eine Frau nicht einfach mit beiden Beinen rechts und links auf einem Pferd reiten, wie es sich gehörte? Stattdessen mussten die Frauen ihren Körper in eine lächerliche Position verdrehen, damit sie auf einem Pferd sitzen konnten, wie es sich geziemte , ohne dabei ihre Beine zu zeigen.
    Plötzlich fiel ihm Owens letzte Bemerkung wieder ein. War Amanda etwa schon in den jungen Mann verliebt? Sie ging durch die Hölle, nur um einen Mann für sich zu gewinnen, der seinem Stall immer mehr Aufmerksamkeit schenken würde als seiner Ehefrau. Natürlich wusste sie das nicht, und das musste auch nicht heißen, dass Goswick kein guter und liebender Ehemann sein könnte, nur dass seine Frau nie an erster Stelle stehen würde. Wenn Amanda jedoch schließlich Goswicks einziges Interesse teilen würde, könnten die beiden durchaus ein glückliches Paar werden. Und trotzdem, sie sollte sich nicht dazu zwingen, etwas zu tun, das für sie so furchterregend war, nur um einen Ehemann zu bekommen. Das war es, was Devin störte, und er hatte auch noch selbst dafür gesorgt! Allerdings wusste er nicht, wie traumatisch die damalige Erfahrung für sie war. Es konnte immer noch funktionieren, aber in der Zwischenzeit sollte er auch nach anderen passenden Partnern Ausschau halten – und sie ebenfalls.
    Er hasste es, Zweifel zu haben, also versuchte er, sie beiseitezuschieben, und grinste Owen an. »Zu schade, dass nirgends eine jüngere Version von Ihnen herumläuft! Für dieses Mädchen braucht man ziemlich viel Geduld – verdammt, es tut mir leid, Owen, ich habe ganz vergessen …«
    »Denken Sie nicht weiter darüber nach. Meine Enkel sind schon vor langer Zeit gestorben.«
    Der alte Herr lächelte Devin aufmunternd an. Es wäre zwar nicht das

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