Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
Geraldine wusste das und versuchte ärgerlich, sich abzulenken. Angespannt lauschte sie auf die Geräusche unten in der Küche, wo Mitch das Abendessen zubereitete.
Essen ist das Letzte, was ich mir jetzt wünsche, dachte sie trotzig. Als Mitch aber wieder nach oben kam und die Zimmertür öffnete und Geraldine der verlockende Geruch der Spaghetti Bolognese, die er für sie gekocht hatte, in die Nase stieg, merkte sie plötzlich, wie hungrig sie war. Ohne zu überlegen, setzte sie sich im Bett auf und nahm das Tablett entgegen, das Mitch ihr reichte. Die Spaghetti sahen so appetitlich aus und rochen so köstlich, dass Geraldine das Wasser im Mund zusammenlief. Mitch stand immer noch neben ihrem Bett und beobachtete sie aufmerksam. âWo ist deine Portion?â, fragte sie arglos.
Er zögerte und betrachtete sie forschend und nachdenklich, als sei er sich über irgendetwas nicht im Klaren. âUnten in der Kücheâ, antwortete er dann. âIch dachte, es sei dir lieber, hier oben allein zu essen.â
Geraldine errötete sofort. Wie hatte sie nur eine so dumme Frage stellen können? Natürlich würde er ihr keine Gesellschaft leisten. Wie hatte sie nur so töricht und gedankenlos fragen können? âJa, sicherâ, schwindelte sie, ohne ihn anzusehen.
Mitch war schon wieder auf dem Weg hinaus. Geraldine musste sich mit aller Macht zurückhalten, ihn nicht zu bitten, bei ihr zu bleiben. Wenn es ihr schon nach wenigen Stunden so schwerfiel, wie sollte sie es schaffen, vierzehn Tage mit ihm unter einem Dach zu wohnen?
Sie konnte nur eines tun: dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich wieder auf die Beine kam. Je kürzer Mitch im Haus blieb, desto geringer war das Risiko für sie, sich vor ihm zu verraten.
10. KAPITEL
âDu meine Güte, Mitch verwöhnt dich aber sehr, nicht wahr?â, bemerkte Louise mit einem bewundernden Blick auf das Obst und den Stapel Zeitschriften auf Geraldines Nachttisch.
Geraldine war früher oder später gezwungen gewesen, die Freundin anzurufen, um ihr zu erklären, was passiert war und weshalb sie vorläufig keine neuen Aufträge für sie übernehmen könne. Und Louise war natürlich, sobald sie es zeitlich einrichten konnte, bei ihr vorbeigekommen.
âWenigstens ist dem Baby nichts geschehen, und es scheint sich auch wieder gut zu entwickelnâ, sagte Geraldine nun, ohne auf Louises Bemerkung über Mitch einzugehen.
âJa, das ist eine erfreuliche Nachricht. Aber Mitch sagte mir, dass der Arzt und die Hebamme der Ansicht sind, du würdest immer noch zu wenig wiegen, und darauf bestehen, dass du weiterhin im Bett bleibst. Was für ein Glück, dass Mitch gerade hier war, als du gefallen bist. Stell dir vor, du wärst ganz allein gewesen â¦â
âIch war es aber nichtâ, sagte Geraldine rasch. Auch jetzt noch, eine Woche nach dem Vorfall, wollte sie nicht darüber nachdenken, was alles hätte passieren können, wenn sie bei ihrem Sturz allein im Haus gewesen wäre. Wie oft war sie schon über diesen dummen Teppichläufer in der Küche gestolpert, hatte sich geschworen, ihn rauszuwerfen, und es dann doch nicht getan. Das hatte sie auch Mitch gesagt, als er ihr angedeutet hatte, dass er sich für ihren Unfall verantwortlich fühle. Dennoch vermutete sie, dass seine Schuldgefühle der Grund waren, warum er darauf beharrt hatte, sich um sie zu kümmern. Auf jeden Fall nahm er seine Verantwortung sehr ernst. Zu Geraldines Erstaunen erledigte er sogar seine Arbeit, so weit es ging, vom Cottage aus, und war so wirklich die meiste Zeit im Haus.
Louise hatte gerade eine Stunde bei Geraldine gesessen, da kam Mitch nach oben und erinnerte die beiden freundlich, aber bestimmt daran, dass der Arzt Geraldine Ruhe verordnet habe. Louise stand sofort auf, während Geraldine wieder einmal protestierte, dass es ihr doch wieder gut gehe und es keinen Grund gebe, warum sie noch länger untätig im Bett liegen solle.
âDer Arzt hat gesagt, dass du mindestens noch bis zum Ende der Woche liegen sollstâ, entgegnete Mitch ungnädig. âUnd genau das wirst du auch tun.â
Als Louise und Mitch nach unten gegangen waren, redete Geraldine sich trotzig ein, dass sie nicht im Bett blieb, weil Mitch es verlangte, sondern weil sie wusste, dass es das Beste für ihr Baby war. Obwohl sie der Hebamme und Mitch gegenüber immer wieder
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