Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Selbst ein schwacher Mangel an Vitamin B 6 (DB 1) kann die Verfügbarkeit von Serotonin, dem Neurotransmitter, der bei Depressionen eine wichtige Rolle spielt, verringern. Auch andere B-Vitamine wie B1, B2 und Folsäure sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass depressive Personen häufig niedrige Blutwerte dieses Nährstoffes aufweisen und dass entsprechende Präparate in einigen Fällen zu einer Linderung der Depression beitragen können.
    Körperliche Bewegung Es hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität eine deutliche Wirkung auf das psychische Wohlbefinden hat. Körperliche Bewegung ist daher häufig Bestandteil einer Verhaltenstherapie. Sie kann eine Vielzahl von Vorteilen mit sich bringen: ein verbessertes Selbstwertgefühl, Ablenkung von Problemen und manchmal Freude an Begegnungen mit anderen Menschen. Körperliche Aktivität ist darüber hinaus mit einer Freisetzung von Endorphinen verbunden, chemischen Substanzen, die der Organismus produziert, um Schmerzen zu lindern und die Stimmung zu heben. Des Weiteren wird durch körperliche Bewegung der Blutspiegel des Stresshormons Cortisol verringert. Studien weisen darauf hin, dass 30-minütiges Joggen dreimal täglich die Symptome bei leichter Depression ebenso effektiv lindern kann wie eine Psychotherapie.
    Entspannungstechniken und Meditation Die vorteilhafte Wirkung von Entspannungstechniken auf das Wohlbefinden ist gut dokumentiert. Eine Studie mit depressiven Frauen, die sich einer Brustkrebsbehandlung unterzogen, ergab, dass sich mit Hilfe von Techniken wie progressiver Muskelentspannung und Visualisierung bei den Frauen eine deutliche Verbesserung der Stimmungslage einstellte. Anderweitige Untersuchungen lassen darauf schließen, dass sich auch regelmäßige Meditation positiv auf die Stimmung auswirken kann.
    Lichttherapie Die Bestrahlung mit Sonnenlicht (Heliotherapie) ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung mit klimatischen Faktoren (Klimatherapie). Licht steigert das allgemeine Wohlbefinden und reguliert zahlreiche Stoffwechselvorgänge. Sonnenlicht sorgt dafür, dass die Haut besser durchblutet wird und stärkt Blutgefäße und die Herztätigkeit. Außerdem regt es die Produktion von körpereigenen Schmerzmitteln an, stimuliert das Immunsystem und fördert über das Schwitzen die Ausscheidung von Giftstoffen. Hauptsächlich wird die Heliotherapie zur Behandlung von Hautkrankheiten wie der Schuppenflechte oder Akne eingesetzt. Sie hat auch günstige Wirkung auf rheumatische Beschwerden und die Produktion von Vitamin D. Insbesondere in Ländern mit kurzer Tageslichtdauer wie etwa Lappland oder in Teilen Russlands wird die Tageslichttherapie auch eingesetzt, um jahreszeitlich bedingten Depressionen entgegenzuwirken.

Sucht und Abhängigkeit
    Schon seit Urzeiten versuchen Menschen, ihren mentalen und körperlichen Zustand durch Drogen zu verändern. Psychologen nehmen an, dass dieses Bedürfnis aus dem Wunsch nach aufregenden Neuerungen und Veränderungen entsteht. Der negative Aspekt des Drogengebrauchs ist die Gefahr psychischer und physischer Abhängigkeit mit oft sehr unangenehmen Entzugssymptomen, wenn die Droge abgesetzt wird, und langfristig die Bedrohung der Gesundheit.
    © shutterstock.com
    Bei der Spielsucht kommt es zu keiner körperlichen Abhängigkeit, allerdings können psychische Suchterscheinungen auftreten.
    Die vier Haupttypen von Suchtmitteln sind Stimulanzien, Opiate, Beruhigungsmittel und Halluzinogene. Sowohl die legalen als auch die illegalen Substanzen fallen in diese Kategorien.
    Zu den möglichen Ursachen von Sucht gehören biochemische, psychologische, soziale und genetische Faktoren. Bei einer süchtigen Person kann es zu körperlicher oder psychischer Abhängigkeit kommen, gelegentlich auch zu beidem.
    Die Suchtbehandlung richtet sich nach der Substanz, von der der Betroffene abhängig ist. Einige Patienten und Patientinnen sprechen gut auf Psychotherapie oder Beratungsgespräche an, wie sie z.B. auch von Selbsthilfegruppen wie den Anonymen Alkoholikern angeboten werden. Personen, die körperlich von einer Substanz abhängig sind, müssen sich unter Umständen einem schmerzhaften Entzug unterziehen.
    SUCHT VERSTEHEN
    Nach der engsten medizinischen Definition ist Sucht ein Zustand der Abhängigkeit infolge der wiederholten Zufuhr Sucht erzeugender Substanzen. Eine Sucht ist durch die Toleranz des Abhängigen gegenüber der Substanz sowie dem Bedürfnis gekennzeichnet, die