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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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Person und ihm selbst bestehe. Paranoia und Wahnbildungen stellen eigenständige Probleme dar; sie können jedoch auch Symptome für andere Störungen wie Schizophrenie, manische-depressive Psychosen, Alkoholismus oder Demenz sein.
    Die Betroffenen können grundlos extrem aufbrausend und argwöhnisch sein, feindselig oder übermäßig kritisch reagieren, sind streitsüchtig oder missverstehen harmlose Bemerkungen, haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufrecht zu erhalten und versuchen ständig, versteckte Bedeutungen aus dem herauszulesen, was andere sagen oder tun.
    Paranoia kann gefährlich werden, wenn sich der Betroffene entschließt, auf der Grundlage seiner Ängste zu handeln. Er kann gegenüber einem Familienmitglied, einem Freund oder sogar einem völlig Fremden gewalttätig werden.
    Organisch bedingte Störungen
    Unter organischen Psychosen versteht man Psychosen, die eindeutig organisch bedingt sind. Hierzu gehören die Alzheimer-Krankheit, Hirntumoren und Syphilis im Spätstadium. Organische Psychosen gehen mit deutlichen Symptomen einher, beispielsweise mit einem verwirrten Gesichtsausdruck und mit Sprachstörungen. Es kann zu optischen Halluzinationen kommen.
    Psychotische Episoden
    Kurze psychotische Episoden können infolge Medikamenten- oder Drogenmissbrauchs v.a. bei Alkohol, Kokain oder Amphetaminen auftreten. Bestimmte Medikamente können zu psychotischen Episoden, speziell zu Halluzinationen, führen. Die Betroffenen zeigen mindestens ein Symptom einer Psychose wie Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, erholen sich gewöhnlich aber rasch, meist innerhalb eines Monats.
    URSACHEN VON PSYCHOSEN
    Man geht davon aus, dass Psychosen eine Reihe von Ursachen haben, u.a. genetische, neurologische sowie soziale und psychologische Faktoren.
    Genetische Faktoren
    Bei der Entstehung von Psychosen, insbesondere Schizophrenie, spielen möglicherweise genetische Faktoren eine Rolle. Das Risiko der Allgemeinbevölkerung, eine Schizophrenie zu entwickeln, liegt bei einem Prozent, während Kinder eines schizophrenen Elternteils mit 10- bis 15-prozentiger Wahrscheinlichkeit die Störung entwickeln. Studien mit Familien, in denen Schizophrenie gehäuft auftritt, haben Hinweise auf defekte Gene auf Chromosom fünf ergeben. Diese Ergebnisse konnten jedoch noch nicht eindeutig bestätigt werden.
    Neurologische Faktoren
    Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass einige Schizophrenie-Patienten auffällige Hirnstrukturen aufweisen. Bei einigen Personen wurden Hirnregionen nachgewiesen, in denen ein Gewebeabbau oder eine Atrophie vorlag. Frontallappen, Schläfenlappen und Hippocampus können bei schizophrenen Menschen allesamt kleiner als normal sein.
    Schizophrenie kann außerdem mit einem extrem hohen Spiegel des Neurotransmitters Dopamin einhergehen. Dopamin erleichtert die Weiterleitung von Botschaften zwischen den Nervenzellen im Gehirn.
    Soziale und psychologische Faktoren
    Psychosen können soziologische und psychologische Ursachen haben. Akute Paranoia z.B., die in der Regel unvermittelt auftritt und maximal sechs Monate anhält, kann bei Menschen auftreten, die dramatische Veränderungen in ihrem Leben durchmachen mussten, etwa gezwungen waren, aus ihrer gewohnten Umgebung oder ihrem Land zu flüchten.
    Es wird angenommen, dass bestimmte Persönlichkeitstypen eher als andere zu Paranoia neigen. Hierzu gehören möglicherweise argwöhnische, übersensible, emotional sehr verschlossene oder besonders feindselige Menschen. Paranoia tritt häufig bei Personen auf, die eine schwierige oder unglückliche Kindheit hatten. Da Paranoia sich durch soziale Isolation verschlimmern kann, kommt sie häufiger bei alten Menschen vor, die alleine leben.
    Schizophrenie ist allgemein in den unteren Gesellschaftsschichten sehr viel stärker verbreitet als in der wohlhabenderen Bevölkerung. Möglicherweise ist die Veranlagung für diese Störung in der Gesellschaft gleichmäßig verteilt; Angehörige der unteren Bevölkerungsschicht neigen jedoch eher dazu, die Störung zu entwickeln, da sie zusätzlichen Belastungen wie Armut, schlechten Wohnbedingungen und schlechten Ausbildungschancen ausgesetzt sind.
    Bei vielen Psychologen und Psychologinnen ist inzwischen die Ansicht verbreitet, dass eine Schizophrenie durch den Faktor Stress bei jemandem ausgelöst werden kann, der eine genetische Veranlagung für die Störung besitzt. Diese These wird als Diathese-Stress-Modell bezeichnet. So gibt es Hinweise darauf, dass

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