Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit
in Rollenspielen mit dem Therapeuten und zwischen den Therapiesitzungen alternative Denkstrukturen ein. Endgültiges Ziel ist es, dass konstruktive Denkstrukturen zur Gewohnheit werden.
Die kognitive Therapie wird im Allgemeinen eher über einen kurzen als über einen längeren Zeitraum durchgeführt. Sie kann bei einer Vielzahl von Problemen von Angststörungen und Depressionen bis hin zu Beziehungsproblemen angewendet werden. Die kognitive Therapie ist eine der am besten erforschten – und anscheinend auch eine der wirksamsten – Therapieformen bei psychologischen Problemen.
IRRATIONALE GEDANKEN
Therapeuten, die nach der kognitiven Methode arbeiten, versuchen, »irrationale« Gedanken und Einstellungen ihrer Klienten ans Licht zu bringen, um diese in Frage zu stellen. Hier Beispiele irrationaler Gedanken:
»Ich muss immer die Bestätigung von anderen haben.«
»Ich bin wertlos.«
»Es ist einfacher, Probleme zu verdrängen als sich ihnen zu stellen.«
»Ich bin zu deprimiert, um sogar einfache Aufgaben zu erledigen.«
»Ich bin ein Produkt meiner Vergangenheit, ich kann mich nicht ändern.«
»Niemand mag mich, ich werde niemals beliebt sein.«
»Ich bin dumm.«
Rational-emotive Verhaltenstherapie
Die rational-emotive Verhaltenstherapie ist eine Form der kognitiven Therapie, die von dem US-amerikanischen klinischen Psychologen Albert Ellis in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Diese Therapieform basiert auf dem Konzept, dass Menschen mit psychischen Problemen über eine Reihe von negativen Sätzen oder »Selbstaussagen« verfügen, die sie sich selbst gegenüber ständig wiederholen: Viele dieser Selbstaussagen beginnen mit »Ich muss …« oder »Ich sollte …«. Ellis vertrat die Meinung, dass eine Analyse dieser Gedanken und die Aufdeckung bestimmter Ziele als »falsch« oder »irrational« den Klienten wieder in eine positive Gemütsverfassung bringen würde.
Die Übergänge zwischen rational-emotiver Verhaltenstherapie und kognitiver Therapie sind fließend. Der Hauptunterschied liegt in dem Verhältnis zwischen Klientin und Therapeutin. Eine Vertreterin des kognitiven Ansatzes versucht, zu der Klientin eine Beziehung herzustellen und arbeitet eng mit ihr zusammen, um negative Denkstrukturen aufzudecken und von der Klientin in Frage stellen zu lassen. Ein Vertreter der rational-emotiven Methode verfolgt häufig einen direkteren Ansatz, indem er z.B. der Klientin einfach mitteilt, dass er deren Denkmuster irrational findet. Allerdings tendieren viele Therapeuten dazu, stärker mit ihren Klienten zusammenzuarbeiten.
Neurolinguistisches Programmieren (NLP)
Neurolinguistisches Programmieren wurde in den 1970er Jahren von dem US-amerikanischen Psychologen Richard Bandler und dem Linguistikprofessor John Grinder entwickelt. Ursprünglich arbeiteten die beiden Wissenschaftler zusammen, um die Gründe für die Effektivität einiger der damals berühmtesten Psychotherapeuten herauszufinden (dazu gehörte auch Fritz Perls, der Vater der Gestalttherapie).
Sie analysierten die Sprachmuster, Körpersprache und die kognitiven Prozesse dieser Therapeuten und kamen zu dem Schluss, dass die genannten drei Elemente eng miteinander verknüpft waren. Sie entwickelten daraufhin eine Reihe von Methoden, bei denen diese Elemente diagnostisch und therapeutisch genutzt werden.
Im Unterschied zu den meisten anderen Therapieformen ist NLP ausgesprochen ziel-orientiert. Das heißt, der Therapeut erarbeitet in erster Linie mit dem Klienten zusammen Lösungen für die vorhandenen Probleme. Deren Ursachen werden als weniger wichtig als die Ziele des Klienten angesehen. NLP-Therapeuten gehen ferner davon aus, dass Menschen prinzipiell alle Fähigkeiten schon in sich haben, um ihre Probleme zu lösen und gesund und zufrieden leben zu können. So wurde eine Reihe von ausgefeilten Methoden entwickelt, damit der Klient diese hilfreichen Fähigkeiten (»Ressourcen«) auch in einer für ihn problematischen Situation einsetzen kann.
Ferner wird im NLP viel mit Kommunikation, Sprachmustern und leichten Trancezuständen – eine Wurzel des NLP ist die Hypnotherapie nach Erickson – gearbeitet. Das Verfahren wird auch häufig im Businessbereich sowie für Lehrer und in der Gesundheitsförderung eingesetzt.
Eine spezielle Methode, derer sich NLP-Therapeuten bedienen, konzentriert sich auf die Veränderung von Submodalitäten. Beim Neurolinguistischen Programmieren wird davon ausgegangen, dass die Informationen im Gehirn über
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