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Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit

Titel: Wenn die Psyche streikt - seelische Gesundheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brockhaus Hrsg
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typischen Dämmerzustand Heroinabhängiger vermeidet. Methadon wird während der Entgiftung eingesetzt, um einige der Entzugserscheinungen zu lindern, wird jedoch auch als Erhaltungstherapie verabreicht, um die Abhängigkeit einer Person von Heroin zu durchbrechen. Methadon kann helfen, den Zustand von Heroinabhängigen in der Erholungsphase zu stabilisieren und es ihnen erleichtern, zu einer normalen Lebensführung und normalen Beziehungen zurückzufinden. Es kann Menschen auch darin unterstützen, aktiver an den Therapieprogrammen teilzunehmen und mit der Aufarbeitung ihrer suchtbedingten Probleme zu beginnen. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass es sich bei Methadon ebenfalls um eine Sucht erzeugende Substanz handelt, obwohl es das Fernziel solcher Behandlungsprogramme ist, der Person ein Leben ohne Methadon oder Heroin zu ermöglichen.
    Nikotinersatzprodukte werden teilweise mit Erfolg bei Personen eingesetzt, die das Rauchen aufgeben möchten.
    Medikamentöse Therapien
    Einige Wirkstoffe helfen dabei, Abhängigkeiten zu überwinden, indem sie als Antagonisten wirken. So bindet ein Heroinantagonist wie Methadon sich an dieselben Zellstrukturen wie das Heroin. Damit können Heroinmoleküle diese Rezeptoren nicht mehr besetzen und auch ihre Wirkung, das »High«-Sein nicht mehr entfalten.
    Andere Stoffe verringern die oft schweren Entzugserscheinungen. Alkoholismus kann mithilfe bestimmter Medikamente behandelt werden. Der Wirkstoff Disulfiram wird eingesetzt, um Alkoholabhängige vom Trinken abzuhalten. Trinkt jemand, der Disulfiram einnimmt, auch nur eine kleine Menge Alkohol, entsteht zwischen beiden Substanzen eine Wechselwirkung mit unangenehmen körperlichen Auswirkungen wie schwerer Übelkeit und Erbrechen. Man geht davon aus, dass Abhängige durch diese Wirkungen vom Alkohol abgehalten werden. Disulfiram unterbricht die Spaltung von Alkohol in der Leber. Hierdurch kommt es zu einer Anreicherung von Acetaldehyd (einer toxischen Substanz) im Blut mit den oben beschriebenen Symptomen. Disulfiram kann darüber hinaus leichte Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Hautekzeme und vorübergehende Impotenz verursachen.
    Ein weiteres Mittel gegen Alkoholabhängigkeit ist der Wirkstoff Naltrexon. Naltrexon vermindert offensichtlich das Verlangen nach und die angenehmen Wirkungen von Alkohol durch Blockierung der Opiatrezeptoren im Gehirn und im Zentralnervensystem. Naltrexon ruft in Verbindung mit Alkohol keine unangenehmen oder gefährlichen Reaktionen hervor. Es kann allerdings Nebenwirkungen wie Übelkeit und Magenbeschwerden, Schlafstörungen, Angst, Nervosität und Kopfschmerzen verursachen. Viele dieser Nebenwirkungen werden mit der Zeit schwächer.
    ALTERNATIVE SUCHTBEHANDLUNGEN
    Eine Reihe von Menschen, die an einer Sucht leiden, haben Unterstützung bei alternativen Behandlungsansätzen gefunden. Alternative Therapien ersetzen nicht notwendigerweise effektive psychologische und physiologische Behandlungen, sondern werden häufig mit diesen kombiniert. Zu diesen Ansätzen gehören Akupunktur, Kräuterheilkunde, Homöopathie, Hypnose, Massage, Ernährungstherapie und Yoga.
    Akupunktur
    © mev, Augsburg
    Akupunktur ist eines der alternativen Verfahren, die bei der Bewältigung von Suchtstörungen hilfreich sein können.
    Akupunktur hat sich bei der Behandlung von alkohol-, nikotin-, heroin- und kokain-abhängigen Menschen als hilfreich erwiesen. Studien haben gezeigt, dass Süchtige, die mit Akupunktur behandelt werden, weniger Rückfälle erlitten und sich seltener einer weiteren Behandlung in den Therapiezentren unterziehen mussten als konventionell behandelte Personen. Einige Therapeuten berichteten von einer Erfolgsquote von 80 Prozent im Suchtbereich. Akupunktur scheint vor allem erfolgreich die schweren Entzugssymptome bei Heroinabhängigkeit zu dämpfen. In einigen amerikanischen Bundesstaaten sind Heroinabhängige verpflichtet, ein akupunkturgestütztes Entgiftungsprogramm zu durchlaufen bevor eine Methadonbehandlung durchgeführt wird. In manchen Fällen wird das Methadon dann nicht mehr gebraucht.
    Die am häufigsten angewendete Akupunkturform bei der Suchtbehandlung ist die Ohrakupunktur, bei der ausschließlich Punkte im Ohr benutzt werden. Man nimmt an, dass dabei Endorphine freigesetzt werden, natürliche Stoffe, die schmerzreduzierend wirken und Glücksgefühle auslösen können. Damit vermindert sich auch das körperliche Verlangen nach der Droge.
    Akupunkturnadeln werden normalerweise 20

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