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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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Wahrscheinlich war es klug, ans andere Ende der Staaten zu ziehen und von allen fortzukommen, die sie kannten.«
    »Erzähl das mal ihrer Familie. Mein Mann telefoniert praktisch wöchentlich mit ihnen und beteuert jedes Mal, dass es ihr prima geht.«
    »Warum sehen sie nicht selbst nach? Sie wohnen viel näher dran.«
    »Anscheinend hat sie ihre großen Brüder gebeten, ihr mindestens sechs Monate zu geben, ehe sie zu Besuch kommen. Deshalb rufen sie lieber hier an.«
    »Tja, ich finde Samaras Haltung verständlich. So eine große besorgte Familie muss anstrengend sein.«
    »Sie ist ziemlich mutig, findest du nicht?«
    Edens Zuneigung war unüberhörbar. Sie und Samara hatten sich binnen kurzer Zeit angefreundet, und obwohl sie beide denselben Mann liebten, hatte Noah doch nie einen Anflug von Eifersucht bei ihnen bemerkt. Nicht zuletzt deshalb war Noah sicher gewesen, dass Samara der Aufgabe gewachsen wäre, die er für sie vorgesehen hatte.
    »Ja, mutig und klug.«
    »Ihr seid beide vorsichtig, ja?«
    Eden wusste eine Menge über die Operation, jedoch hatte Noah sie in gewisse Dinge nicht eingeweiht. Dinge, die Eden vermutete, nach denen sie ihn aber nicht gefragt hatte. Was ohnehin nichts genützt hätte. Wenn die Zeit gekommen war, würde er alles enthüllen, aber momentan war absolute Geheimhaltung wichtig.
    »Selbstverständlich.«
    »Ich melde mich.«
    Noah legte auf, zog sich aus und ging erneut unter die Dusche. Jordan hatte die Leitung des Pariser Büros übernommen, solange Noah fort war, trotzdem wollte er bei einigen Projekten gern auf dem Laufenden bleiben. Es war ihm schwergefallen, die Leitung aus der Hand zu geben, doch ihm blieb nichts anderes übrig. Noah war der Einzige, der diesen Job endgültig erledigen könnte.
    Jordan Montgomery war fähig und erfahren, keine Frage, dennoch war Noah wichtig, stets über seine Agenten informiert zu sein. Er hatte jeden Einzelnen persönlich rekrutiert, kannte ihre Familienverhältnisse, ihre Stärken und vor allem ihre Ängste. Mit seinen zweiunddreißig Jahren hatte Noah optisch zwar absolut nichts Großväterliches an sich, und seine Agenten schätzten es ganz sicher nicht, dass er sie als »meine Kleinen« bezeichnete, aber manchmal dachte er genau so von ihnen. Verantwortlich für über hundert bestens ausgebildete Söldner zu sein, mochte nicht jedermanns Vorstellung von einem Traumjob entsprechen. Für Noah war es das Einzige, was er kannte und wollte.
    Er zog sich frische Shorts an und holte seinen Laptop unter der Matratze hervor. Nicht gerade das originellste Versteck, aber die Wahlmöglichkeiten waren begrenzt. Außerdem war nichts auf dem Computer, das direkt auf ihn oder seine Organisation hinwies. Dennoch wäre es mühselig, alles neu einzurichten, sollte dieser Laptop gestohlen werden.
    Bald war Noah in seine E -Mails vertieft, die ihn über den aktuellen Stand der weltweiten Operationen infor mierten. Es wurden weder Namen benutzt noch Orte genannt. In den ersten sechs Monaten lernten alle LCR -Agenten eine eigene Sprache, die allein in ihrer Organisation bekannt war. Noah sprach zehn Fremdsprachen fließend, aber dieser Code war ihm geläufiger als sein eigener Name. Das sollte er wohl auch, schließlich hatte er ihn selbst entworfen.
    Drei Jahre Gefängnis hatten ihm reichlich Gelegenheit zum Nachdenken gegeben. LCR – Last Chance Rescue – war in seinem Kopf entstanden, während er Nacht für Nacht wach lag. Die dunklen, bisweilen schrecklichen Geräusche von Leid, Weinen, Fluchen und ab und zu scheußlichem, gehässigem Lachen hatten Schlafen unmöglich gemacht. Manche der Männer träumten vielleicht davon, nach der Entlassung anständig zu leben, andere planten, bei ihrem bisherigen Lebensstil zu bleiben. Noah hatte jedoch weder das eine noch das andere gewollt.
    Die entsetzliche Schuld, die in seinem Innern nagte und durch nichts zu tilgen war, hatte ihn zu dem Schwur bewegt, fortan Unschuldige zu retten. Wegen seiner Arroganz und seines Stolzes hatte er eine Frau im Stich gelassen, und sie hatte einen unermesslichen Preis zahlen müssen. Er schwor Stein und Bein, dass er nie wieder versagen würde, ganz gleich, was es kostete.

3
    Am nächsten Morgen wachte Samara mit einem überwältigenden Putzbedürfnis auf. Wer sie kannte und sie mit Eimer, Schwämmen, Desinfektionsmitteln und Mopp sah, wusste, dass ihr Gewichtiges durch den Kopf ging und man ihr lieber nicht in die Quere kam.
    Nachdem Noah am Abend zuvor gegangen war, hatte sie

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