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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christy Reece
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Noah hatte sie gerade ins Bett getragen, sie auf die Stirn geküsst und war zur Tür hinausmarschiert.
    Seither hatte Samara sich mehr als nur einmal gewünscht, sie hätte damals entweder noch mehr getrunken, sodass sie sich an nichts erinnerte, oder wäre nüch tern geblieben und die ganze Sache nie passiert. Es war in Paris, wo sie zur Hochzeit des Mannes angereist war, den sie ursprünglich selbst hatte heiraten wollen. Sie dachte, sie käme zurecht damit, dass Jordan Montgomery eine andere liebte. Sie sagte sich, dass sie sich für die beiden freute. Jordan und Eden hatten einiges durchgemacht und verdienten ihr gemeinsames Glück. Aber das war gewesen, bevor Eden bei der Zeremonie in den Raum trat und Samara Jordans Gesicht sah. Der winzige Riss in ihrem Herzen wurde zu einem gähnenden Abgrund. Eine solch aufrichtige, unverhohlene Bewunderung war Samara noch nie begegnet.
    Nach der Trauung waren sie alle zum Feiern in ein kleines Restaurant gegangen. Da sie, Noah und ein Freund von Eden die einzigen Gäste waren, löste sich die Hochzeitsgesellschaft früh auf. Das glückliche Paar reiste in die Flitterwochen ab, und Dr. Arnot, Edens Freund, verabschiedete sich. Gleich darauf verschwand Noah beinahe wortlos und ließ Samara allein am Tisch zurück.
    Als sie Noah zum ersten Mal begegnete, hatte Samara ihn auf Anhieb umwerfend attraktiv gefunden … bis er den Mund aufmachte. Binnen Sekunden brachte er sie zum Schäumen vor Wut. Er war arrogant, dreist und gleichzeitig ausweichend, und das waren noch seine besten Eigenschaften. Sie war zu ihm gegangen, weil sie Hilfe brauchte, und er hatte sie praktisch ausgelacht.
    Samara war es gewohnt, dass Leute, vor allem Männer, nett zu ihr waren. Angesichts ihrer Körpergröße von nur knapp über eins fünfzig, ihrer zierlichen Figur, dem hellen Teint und den großen, eisblauen Augen neigten die meisten Männer dazu, sie wie eine zerbrechliche Puppe zu behandeln. Nicht dass Samara sie dazu ermunterte oder es gar ausnutzte, sie kannte es schlicht nicht anders. Mit fünf älteren Brüdern hatte sie durchaus gelernt, auf sich selbst aufzupassen, was Männer indes nicht davon abhielt, sie beschützen zu wollen.
    Noah McCall aber hatte sich benommen, als bemerkte er nicht einmal, dass sie eine Frau war. Er weigerte sich, ihr Informationen zu geben, die sie für Jordan über Eden einholen wollte, lachte über ihre Wut und warf sie quasi aus seinem Büro.
    Warum also hatte sie nach der Hochzeit allein am Tisch gehockt und von ihm fantasiert? Waren diese breiten Schultern wirklich so stark, wie sie aussahen? War sein kurzes, schwarzes Haar so seidig, wie es schien? Schmeckte sein sinnlicher Mund nach dem köstlichen Wein, den sie zum Essen getrunken hatten?
    Äußerlich war Noah der bestaussehende Mann, dem Samara je begegnet war. Groß, muskulös, mit einem dunklen Teint und den dunkelsten Augen, in die sie jemals geblickt hatte. Die Sorte Augen, in denen sie ihre Seele, nein, in denen sie sich verlieren könnte.
    Was als Nächstes geschah, war unvermeidlich gewesen, aber auch eine der schmerzlichsten Erfahrungen ihres Lebens. Warum konnte sie es nicht vergessen? Nun, wie sollte sie, wenn die Ursache des Schmerzes plötzlich wieder vor ihr stand?
    Samara trank einen kräftigen Schluck von ihrer Margarita. Alles war noch so präsent, als wäre es gestern ge wesen … überwältigendes Verlangen, sengende Hitze und dann die kalte, frostige Realität.
    Ein Jahr zuvor, Paris, Frankreich
    »Wünschen Mademoiselle noch etwas Wein?«
    Samara blinzelte zu dem Kellner auf und wunderte sich, dass er fragen musste. Erkannte er nicht, wann eine Frau sich dringend betrinken wollte? Sie nickte energisch und stellte benommen fest, dass ihr Nacken irgendwie zu locker an ihrem Kopf hing.
    »Nein, Mademoiselle wünscht keinen Wein mehr.«
    Die maskuline, ein wenig schroffe Stimme durchschnitt den wohltuenden Nebel. Sie sah wütend zu Noah McCall auf – zu dem »schönen Mistkerl«, wie sie ihn im Geiste getauft hatte. Er konterte mit einem tadelnden, wissenden Blick, der Samara bis hinab in ihre zwölf Zentimeter hohen Absätze durchfuhr. Was glaubte er denn, wer er war?
    »Mademoiselle möchte unbedingt noch einen Drink. Was denkst du eigentlich …«
    Eine große Hand legte sich über ihr Glas und hielt den Kellner vom Nachschenken ab. Samara starrte auf die Hand. Sonnengegerbte Haut, leicht hervorstehende Adern und einige pechschwarze Haare. Alles in allem eine sehr schöne Hand. Weshalb

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