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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Chartrain.
Der Landhunger war so groß, dass selbst die ständig drohenden
Gelbfieber-Epidemien, die Leute nicht davon abhalten konnten, die
Sümpfe rund um New Orleans trockenzulegen.
    Nur
die wenigsten wussten, dass Edan Chandler zu den reichsten Leuten in
New Orleans, wenn nicht sogar in ganz Louisiana gehörte.
    Gedankenverloren
folgte Edans Blick einer typischen Südstaaten-Schönheit, die unter
ihrem weißen Sonnenschirmchen in einer offenen Kutsche saß und
offensichtlich auf jemanden wartete. Als sie zu ihm herüberblickte,
hob Edan aus Gewohnheit anerkennend seinen Hut und nickte ihr kurz
zu. Die junge Blondine fühlte sich sichtlich geschmeichelt. Der
große, elegant gekleidete Mann imponierte ihr. Ein erfreutes Lächeln
huschte über ihr hübsches Gesicht. Doch im nächsten Moment
erstarrte es, als sie die hässlichen Narben in seinem Gesicht
wahrnahm. Irritiert senkte sie den Blick und wandte schnell den Kopf
zur Seite.
    Edan
trug es mit Fassung. Er war solche Reaktionen gewöhnt, wenn ihn die
Leute das erste Mal sahen. Viele fühlten sich von seinem Aussehen
abgestossen. Nicht so Cara Devalier. Sie hatte nicht einmal mit der
Wimper gezuckt, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Schon wieder
dachte er an sie! Gereizt zog Edan seinen Hut tiefer ins Gesicht,
während Bewembe den Pferdekarren gemütlich in Bewegung setzte. „Wir
müssen noch die Wocheneinkäufe erledigen!“, wandte sich der
schwarze Hüne beiläufig an Edan. „Wenn du nichts dagegen hast,
erledigen wir die Einkäufe, während du zur Bank gehst und treffen
uns dann später in Lorenzo's Bistro auf dem French Market!“
    Edan
sah auf seine eleganten Stiefel herunter und verspürte wenig Lust zu
laufen.
    „ Du
musse unbedingt komme mit, Edan!“, meldete sich Pilar von der
Rückbank bestimmt zu Wort. „Deine Körper brauche frische Luft und
Sonne! Nix nur Poker, Rauch und Whiskey! Esto es malo para la
potencia!“ Beim letzten Satz kicherte die Mexikanerin wissend in
sich hinein.
    „ Was
hat sie gesagt?“ Edan schaute Bewembe fragend an, der ebenfalls
breit grinste.
    „ Sie
sagte, dein Lebenswandel sei schlecht für die Potenz!“ Pilars Kopf
nickte heftig bei Bewembes Übersetzung. „Bewembe und ich dich
heute einladen zu gute mexikanische Essen. Es sein heiß und scharf,
como el amor – wie die Liebe! De acuerdo, Edan?“ Die kleine
Mexikanerin sah beide Männer beifallheischend an.
    Bewembe
lachte erfreut. Edan zuckte die Schultern und gab sich geschlagen. Er
war schon lange nicht mehr auf dem French Market gewesen, obwohl er
keine zehn Gehminuten vom French Quarter entfernt lag.
    Bereits
wenig später hatten sie den Markt erreicht, auf dem es alles zu
kaufen gab, was man für das tägliche Leben benötigte. Es war der
Markt der kleinen Leute. Wer mehr Geld hatte, ging lieber in einem
der neuen, großen Kaufhäuser rund um die Canal Street und den
Jackson Square einkaufen. Der French Market hatte seinen ganz eigenen
Charme. Er grenzte direkt an den Mississippi. Neben hübschen Cafés
und Bistros mit deftigen und schmackhaften, kreolischen Spezialitäten
trafen sich alte Männer an heißen Nachmittagen unter
schattenspendenden Lebenseichen zum Petanque- oder Kartenspiel.
Überall dem lag ein Hauch von Musik. In New Orleans gab es keinen
ruhigen Flecken Erde. Irgendwo spielte immer eine Brass- oder
Straßenkapelle, diese seltsam schräge und für New Orleans so
typische Marschmusik.
    Während
Bewembe und Pilar die Einkäufe erledigten, ging Edan zur nicht weit
entfernten National Bank in der Decafur Street und zahlte einen
Großteil seines Pokergewinns ein. Danach schlenderte er über den
French Market gemütlich zurück und fragte sich verärgert, warum er
dies nicht schon viel früher getan hatte. Denn dann hätte er dieses
verdammte Weib, das ihm seit Tagen den Schlaf raubte, vermutlich
schon viel früher wieder gesehen!

    Kapitel
10

    Cara schaute auf die
vielen leeren Kisten an ihrem Marktstand und war unglaublich stolz
auf sich selbst. Ihre selbstgemachten Cremes und Seifen verkauften
sich hervorragend. Ihre Kundinnen, vornehmlich Frauen, liebten den
intensiven Duft ihrer Produkte, die nicht wie andere Seifen oder
Cremes nach ranzigem Talg oder Schweinefett rochen. Ich habe alles
richtig gemacht , lobte sich Cara selbstzufrieden. Mit der kleinen
Destillieranlage und den besseren Zutaten, die sie sich von den
hundertfünfzig Dollar Tanzgeld gekauft hatte, war es ihr gelungen,
viel feinere, schaumigere und wohlduftendere Seifen

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