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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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verstanden hatte. Für einen kleinen Moment
zweifelte sie an ihrem Verstand.
    „ Sag
das nochmal … !“ Jim Riordans einzige Antwort war ein
undefinierbares Wimmern und noch heftigere Kopfstösse gegen die
Veranda.
    „ Was
meinst du mit alles ,
Dad?“ Cara wußte nicht, ob sie die Antwort darauf wirklich hören
wollte. Wieder dauerte es einen Moment bis er ihr zögernd
antwortete.
    „ Alles
- heißt alles!“, flüsterte er mit Tränen in der Stimme.
    „ Du
meinst alles ? …
Wirklich a-l-l-e-s?“ Sie sah wie er mit zusammengekrampften
Schultern nickte. „Du meinst, das Haus … ?“ Als sie ihren Vater
abermals nicken sah, fühlte es sich an, als ob ihr jemand eine
eiserne Faust in den Magen schlagen würde.
    „ Das
Land?“ Wieder nickte er leise und Cara wich alles Blut aus dem
Gesicht. Ihre Beine begannen zu zittern und sie musste sich auf einen
Stuhl setzen, um nicht umzukippen.
    „ Du
hast unser Zuhause verspielt? Unser ganzes Land … ?“ Wieder war
da dieses fast kaum sichtbare Kopfnicken.
    „ Mein
Gott, Dad! Wie konntest du nur?“
    Das
Haus und das Land waren der ganze Stolz ihrer Eltern, vor allem von
Caras Mutter, Maré. Die ehemalige Sklavin war so stolz auf das, was
sie aus ihrem bettelarmen Leben gemacht hatte. Sie liebte diesen
Flecken Erde mehr als ihr Leben. Mühsam hatte sie das unwirtliche
Land Spatenstich um Spatenstich über Jahre hinweg entwässert und
urbar gemacht. Dieser herrliche Flecken Erde war die Lebensgrundlage
der Familie Riordan und verkörperte alles, was sich die ehemalige
Haussklavin Maré Riordan je erträumt hatte. Cara wußte, ihre
Mutter würde dieses Land niemals freiwillig hergeben. Sämtliche
Grundstückspekulanten hatten sich an Maré Riordan bislang die Zähne
ausgebissen. Wer es gewagt hatte, der Santeria-Priesterin ein Angebot
für ihr Land zu unterbreiten, den hatte Maré Riordan sofort mit
Schüssen oder wenn nötig auch mit Vodoo-Drohungen von ihrem Land
gejagt. Keiner hing so sehr an diesem Stückchen Erde wie Caras
Mutter. Es war ihre Insel, ihr Zuhause, ihr Leben!
    „ Oh
mein Gott!“, konnte Cara nur stöhnen. „Wie konnte das nur
geschehen, Dad?“
    „ Ich
wollte das nicht, Kind! Ehrlich!“ Ihr Vater saß da und weinte wie
ein Kind. Mitleidig legte Cara ihre Hand auf seine zuckenden
Schultern. Sie liebte ihren Vater trotz allem. Er war der gütigste
Mensch, den sie kannte – nur hoffnungslos schwach, wenn es um
Alkohol und Glücksspiel ging.
    „ Was
ist passiert?“, wollte sie wissen. Nur allzu bereitwillig rückte
Caras Vater endlich mit der Wahrheit heraus. Er schien richtig
erleichtert zu sein, diese schwere Bürde nicht mehr alleine mit sich
herumtragen zu müssen.
    „ Es
war vor etwa vier Wochen. Ich war betrunken und hatte meinen
Wochenlohn schon verspielt. Da machte mir dieser Halunke das
verlockende Angebot, um zweihundert Dollar zu spielen!“ Er
schnäuzte sich verlegen.
    „ Du
hattest doch gar kein Geld mehr!“
    „Aber ich hatte das starke Gefühl, dass ich eine
Glückssträhne haben würde!“ Cara seufzte ernüchtert auf. Dieses
Gefühl hatte ihr Vater schon so oft gehabt!
    „ Jedenfalls
waren die zweihundert Dollar plötzlich weg und ich unterschrieb den
ersten Schuldschein.“ Jim Riordan schluckte bei der Erinnerung,
bevor er kleinlaut fortfuhr. „Der Kerl bot mir an, den Einsatz zu
verdoppeln. Bei einem Gewinn hätte ich sofort meinen Schuldschein
zurück und noch zweihundert Dollar dazu!“
    „ Auf
die Idee, dass du wieder verlieren könntest, bist du offenbar nicht
gekommen?“
    „ Kind,
das Gefühl der Glückssträhne war so stark …“ Cara schloss die
Augen und atmete tief durch.
    „ Plötzlich
hatte ich vierhundert Dollar Schulden. Wieder machte er mir ein
Angebot: Meine Schuldscheine gegen weitere vierhundert Dollar!“
Cara verkniff sich mittlerweile jeden Kommentar.
    „ Was
hätte ich denn tun sollen, Kind? Vierhundert Dollar Schulden! –
Damit hätte ich deiner Mutter doch niemals kommen dürfen! Also
hoffte ich erneut darauf, dass ich mit einem weiteren Spiel auf einen
Schlag alle Schulden los sein würde!“ Er verstummte verzweifelt.
    „ Anfangs
hatte ich etwa eintausend Dollar Schulden. Als der Kerl mir anbot, in
der nächsten Woche wiederzukommen, um mein Glück erneut zu
versuchen, hab ich das natürlich getan! Wie hätte ich ihm tausend
Dollar auch sonst zurückzahlen sollen!“ Selbst in Jim Riordans
Ohren klang diese Rechtfertigung mehr als dürftig. Vater und Tochter
schwiegen eine Weile.
    „

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