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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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ab.
    „ Du
bist sturzbetrunken, Dad!“
    „ Und
wenn schon … !“, brummte Jim Riordan ertappt. Teufel noch eins,
er wußte selbst, dass er wieder schwach geworden war und diesem
fürchterlichen Brand in seiner Kehle nachgegeben hatte. Und nicht
nur diesem!
    Schwerfällig
ließ sich der alte Ire in den Schaukelstuhl plumpsen und vergrub
sein Gesicht in den schwieligen Händen. Er wirkte eingefallen und
irgendwie anders als sonst.
    „ Was
ist los, Dad?“ Cara gelang es nur schlecht, den Unmut in ihrer
Stimme zu verbergen. Nachdenklich musterte sie ihren Vater. Jim
Riordan war ein Ire, wie er im Buche stand: stämmig, rothaarig,
aufbrausend – und er hatte ein großes, liebendes Herz. Aber in der
letzten Zeit hatte er sich irgendwie verändert. Anstatt sich wie
sonst nur alle paar Wochen zu betrinken, tat er dies jetzt fast jedes
Wochenende. Cara wußte, dass ihr Vater nicht nur trank, sondern auch
leidenschaftlich gern Karten spielte. Ein ungutes Gefühl beschlich
sie.
    „ Was
ist mit dir los? Du bist schon seit Tagen so komisch!“ Jim Riordan
rieb sich die müden Augen und schwieg beharrlich. Es war ein sehr
unangenehmes Schweigen. „Wieviel hast du dieses Mal
verloren, Dad ?“, fragte Cara ihn
geradeheraus. Sie kannte ihren Vater. Er war im Grunde genommen ein
herzensguter Mensch – aber bei Alkohol und Glücksspiel verlor er
immer wieder die Kontrolle über sich.
    Jim
Riordan schwieg weiterhin beharrlich. Cara erschrak als sie den
verzweifelten Ausdruck auf seinem Gesicht sah. Irgendetwas war anders
als sonst! Sehr viel anders! Und schlagartig wurde sich Cara der
Eiseskälte bewusst, die ihr langsam den Rücken hinaufkroch. „Was
hast du getan, Dad?“, fragte sie leise.
    Bei
ihrer Frage schlug Jim Riordan seine Stirn wieder und wieder gegen
den Stützpfeiler der Veranda.
    „ Ich
kann es dir nicht sagen, Kind … !“
    „Doch – kannst du !“
, sagte Cara leise, aber es schien, als ob er sie gar nicht gehört
hatte. Caras Herz krampfte sich zusammen, als sie ihren sonst so
starken Vater, so hilflos und verzweifelt dasitzen sah.
    „ Ich
habe etwas Geld gespart - etwa zweihundert Dollar. Du kannst sie
haben, Dad!“ Entsetzt zuckte Cara zurück, als sie ihren Vater laut
und freudlos auflachen hörte.
    „ Hast
du etwa … ?“, Cara würgte den Kloß in ihrem Hals hinunter „ …
etwa mehr verspielt?“
    Hilflos
sah sie, wie die Schultern ihres Vaters zu zucken begannen. „Wieviel,
Dad?“
    „ Ich
kann es dir nicht sagen, Kind. Ich kann nicht!“
    „ Dad,
du musst es uns irgendwann sowieso sagen!“
    „ Ich
kann nicht ... Ic h - k a n n - e s - n i c h t !“
    „ Okay,
zweihundert Dollar reichen offenbar nicht aus! Aber vielleicht …
fünfhundert Dollar?“ Mit einem unguten Gefühl sah Cara, wie ihr
Vater nur ganz kurz den Kopf schüttelte. Sie schluckte.
    „ Tausend
Dollar?“, schätzte sie ins Blaue hinein. Von ihrem Vater kam
wieder nur ein winziges Kopfschütteln.
    Caras
Mund wurde trockener. Nervös holte sie tief Luft, bevor sie eine
neue Zahl nannte: „Zweitausend Dollar … ?“ Wieder schüttelte
Jim Riordan den Kopf.
    „ Wieviel
Dad?“ Caras Stimme war nur noch ein heiseres Krächzen. Sie wußte
instinktiv, dass sie geradewegs auf eine Katastrophe zusteuerte. Nach
einer kleinen Ewigkeit flüsterte ihr Vater schließlich: „Viel
mehr, Kind! - Unendlich viel mehr!“ Cara schnappte entsetzt nach
Luft, als sie seine rau hervorgestossenen Worte hörte.
    „ Wieviel
Dad?“, fragte sie mit bebender Stimme.
    „ Deine
Mutter bringt mich um … !“
    „ Sie
hat dich noch nie umgebracht!“
    „ Dieses
Mal wird sie es tun. Glaub mir!“
    „ Sag
mir jetzt endlich, wieviel du verspielt hast, Dad!“ Cara richtete
sich zu ihrer vollen Größe auf und stampfte energisch mit dem Fuß
auf.
    „ Sie
bringt mich um – und sie täte uns allen sogar einen Gefallen
damit!“ Der sonst so starke Ire schlug wieder und wieder
verzweifelt mit dem Kopf gegen den Holzpfeiler der Veranda - so
heftig, als könne er damit die Pein in seinem Kopf auslöschen.
    „ Verflucht,
Dad! Sag mir jetzt endlich, wieviel du verspielt hast! - Oder ich
hole auf der Stelle Mutter!“
    „ Nein!
- Warte!“
    „ Dann
sag mir jetzt sofort was los ist. Wieviel hast du verspielt?“
Geduldig wartete Cara auf die Antwort ihres Vaters. Nach einer
schieren Ewigkeit hörte sie ihn tonlos flüstern: „Alles … !“
    Seine
Stimme war nicht mehr als ein Hauch und Cara war nicht sicher, ob sie
ihn tatsächlich richtig

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