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Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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tadellosen Ruf!“
    „Aber … ?“
    „Aber keinem einzigen
dieser ehrenwerten Herren würde ich auch nur einen Zentimeter über
den Weg trauen!“
    „Aha! Aber Edan
Chandler?!“
    „Ihm würde ich sogar
mein Leben anvertrauen!“

    Kapitel
16

    „Okay, was gibt es?“
Edan hatte es sich im Empfangssalon des Crystal Palace in einem der
großen Polstersessel bequem gemacht. Es kam nicht allzu oft vor,
dass Belle ihn um einen persönlichen Gefallen bat. Neugierig war er
deshalb ihrer Aufforderung gefolgt, sie im Salon zu treffen. Etwas
überrascht nahm er Django Riordan zur Kenntnis, der wie ein
gereizter Tiger an der Bar lehnte und Edan mit missmutigem Blick
musterte. Edan begrüßte den selbstbewussten Mulatten mit einem
kleinen Kopfnicken, was von der anderen Seite ebenso kühl erwidert
wurde. Dann schaute er Belle an und hob fragend die Augenbrauen.
Diese schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sie bat ihn sich zu setzen
und stellte ihm ungefragt ein Glas seines eigenen Whiskeys hin. Edan
wurde misstrauisch. Dennoch übte er sich in Geduld und steckte sich
erst einmal einen Zigarillo in den Mund.
    „Hm“, sagte Belle mit
schnurrender Stimme. „Ich weiß nicht so recht, wie ich es dir
sagen soll!“
    Edan sah sie amüsiert an
und glaubte ihr kein Wort. Belle kannte ihn verdammt gut und hatte
sich mit Sicherheit schon einen perfekten Schlachtplan zurecht
gelegt, um ihn in ihre Falle zu locken.
    „Wie wär's mit kurz
und knapp?“, half er ihr auf die Sprünge. Er griff nach einem
Streichholz, entzündete es mit einem schnellen Strich an seiner
Stiefelsohle, während er sie nicht aus den Augen ließ.
    „Gut – wie du
willst!“, sagte Belle. Sie holte tief Luft. „Ich brauche
zwanzigtausend Dollar!“ Das brennende Streichholz verharrte für
einen Moment reglos in der Luft. Ohne mit der Wimper zu zucken und
scheinbar völlig ungerührt, zündete sich Edan dann in aller Ruhe
seinen Zigarillo an, bevor er das Streichholz geräuschvoll ausblies.
Tief inhalierte er den Rauch, um ihn dann mit unbewegter Miene in
kleinen Kringeln wieder auszustossen.
    „Wofür?“ Nichts an
seiner Stimme verriet, wie er zu Belles unverschämter Forderung
stand.
    „Hm, genaugenommen
brauche nicht ich die zwanzigtausend Dollar, - sondern Djangos
Familie!“
    Edans Blick wanderte zu
Riordan hinüber, der schweigend und mit zusammengekniffenen Lippen
am Tresen lehnte. Es war offensichtlich, dass ihm die Rolle des
Bittstellers höchst zuwider war. Diese
stolze und arrogante Haltung kam Edan irgendwie bekannt vor.
    „Wofür?“, fragte er
erneut und zwang sich, nicht länger an funkelnd-gelbe Tigeraugen zu
denken. Aufmerksam hörte er zu, als ihm Riordan anfangs zögerlich,
dann immer flüssiger die Misere schilderte, in die seine Familie
geschlittert war. Nachdem er geendet hatte, schwieg Edan längere
Zeit. Seinem Gesicht war nichts zu entnehmen. Weder seine Augen noch
sein Körper verrieten irgendeine Regung. Verflucht, er trägt den
Beinamen „Iceman“ nicht zu Unrecht , dachte Belle nervös.
    „Nun, was sagst du
dazu, Edan?“, fragte sie irgendwann ungeduldig, als sie die
Spannung nicht mehr länger aushielt.
    Ungerührt nahm Edan
einen weiteren Zug aus seinem Zigarillo.
    „Das ist verdammt viel
Geld!“
    „Das Land der Riordans
ist das Vier- bis Fünffache wert!“, warf Belle ein und strahlte
dabei eine Zuversicht aus, die sie innerlich überhaupt nicht hatte.
Sie wertete es aber als gutes Zeichen, dass Edan nicht sofort
abgelehnt hatte. Und ich habe ja noch einen Trumpf im Ärmel!
    „Nicht, wenn Dale
Gordon den Daumen drauf hat!“ Edan wußte wovon er sprach. Dale
Gordon war das Böse in Person und New Orleans ein höllisch
gefährlicher Sumpf. Seit Monaten tobte in der Stadt ein brutaler
Krieg um Grundstücke, Glücksspiel, Prostitution, Drogen und
Korruption. Und Dale Gordon mischte überall mit. Wie eine
gefährliche Spinne überzog er die Stadt schleichend und
unaufhaltsam mit seinem tödlichen Netz. Er hatte Edan bereits
zweimal sicher geglaubte Grundstücke am Pont Chartrain in letzter
Sekunde weggeschnappt. Der brutale Amerikaner nutzte dabei alle
Mittel, die ihm zur Verfügung standen. Er schmierte Sheriffs,
Beamte, Stadträte und wenn das nicht ausreichte, verbreiteten seine
Schergen Morddrohungen oder es kam zu seltsamen Unfällen. Die
ärmeren Stadtviertel im Osten standen bereits komplett unter seiner
Kontrolle. Im Vieux Carré hatte er über Strohmänner die ersten
Spielhöllen aufkaufen lassen und Edan

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