Wenn die Sinne erwachen - (Teil 1), erotischer, historischer Roman (German Edition)
Wie
hoch sind deine Schulden jetzt?“, wagte Cara endlich zu fragen, als
sie glaubte, für die Antwort ausreichend gewappnet zu sein.
Wieder
verging eine ganze Weile bis Jim Riordan mit der Antwort
herausrückte. „Zwanzigtausend Dollar!“, flüsterte er kaum
hörbar.
Cara
blieb vor Schreck der Mund offen stehen. Das Blut rauschte in ihren
Ohren. Diese Summe sprengte schlichtweg alles was sie sich
vorgestellt hatte! Zwanzigtausend Dollar! Selbst wenn alle Riordans
auf Jahre hinaus schuften würden wie die Wahnsinnigen, wären sie
niemals in der Lage das Geld zurückzuzahlen. Von den Zinsen und
Zinseszinsen ganz zu schweigen. Da wären sie noch besser bedient,
das Land sofort zu verkaufen, um nicht an den Zinseszinsen zu
ersticken! Immer vorausgesetzt, der Besitzer der Schuldscheine war
damit überhaupt einverstanden. Denn ohne sein Einverständnis würden
die Riordans das Land gar nicht mehr verkaufen können.
„ Wem
schuldest du das Geld?“, fragte Cara zaghaft, während ein
schrecklicher Verdacht in ihr aufkeimte. Sollte dieser verfluchte
Edan Chandler ihren Vater so ruinös abgezockt haben, würde sie ihn
eigenhändig umbringen!
Wieder
schwieg ihr Vater. Er räusperte sich mehrfach. „Dale Gordon!“,
krächzte er schließlich und Cara sackte erneut das Blut ab. Der
einzige Mensch, der einen noch viel schlimmeren Ruf als Edan Chandler
hatte, war - Dale Gordon! Ein Geldverleiher und Spekulant übelster
Sorte. Dale Gordon war weißer Amerikaner und für seine skrupellose
Brutalität bekannt. Es ging das Gerücht, dass die vielen
ungeklärten Todesfälle im Lower Garden District auf Dale Gordons
Konto gingen!
„ Mein
Gott, Dad! Wie konntest du dich nur mit diesem ... diesem weißen
Abschaum einlassen?“
Jim
Riordan fuhr sich mit der Hand müde über sein faltiges Gesicht.
„Ich weiß es nicht, Cara! Ich schwöre dir, ich weiß selbst
nicht, wie es dazu kommen konnte!“ Er wirkte mit einem Mal
eingefallen und sehr, sehr alt. Seine müden Augen baten sie um
Verständnis. Doch Cara fühlte sich selbst, als ob man ihr den Boden
unter den Füssen entzogen hätte. Sie konnte kaum denken. Sie wußte
nur eines ganz sicher: Eine Lawine unbekannten Ausmaßes rollte
direkt auf sie zu!
Kapitel
15
„Ich habe keine
zwanzigtausend Dollar! Und selbst wenn ich sie hätte, könnte ich
sie dir nicht geben!“ Tröstend und zärtlich zugleich, fuhr Belle
über Djangos Kopf, der auf ihrer nackten Brust ruhte.
Sie mochte diesen jungen
Mulatten mittlerweile mehr als ihr lieb war. Aber soviel Geld konnte
sie ihm einfach nicht geben. Sie hatte zwar ein gutgehendes Bordell,
aber jeden Monat auch horrende Ausgaben. Abgesehen davon, musste sie
an ihre beiden halbwüchsigen Mädchen denken, für deren Unterhalt
sie den Pflegeeltern in St. Louis jeden Monat vierhundert Dollar
schicken musste. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken an ihre beiden
Kinder. Diese wussten nicht, dass ihre Pflegemutter nicht ihre wahre
Mutter war. Belle seufzte. Vor langer Zeit hatte sie schweren Herzens
diese Entscheidung getroffen. Sie wollte nicht, dass ihre beiden
Mädchen unter ihrem Ruf als Bordellmutter zu leiden hatten. Manchmal
jedoch würde sie alles dafür geben, die beiden aufwachsen sehen zu
können! Eines Tages, wenn sie alt genug waren, würden sie
vielleicht verstehen, warum sie, Belle, so gehandelt hatte!
Sie seufzte und wandte
sich wieder ihrem hübschen Liebhaber zu. Sie würde ihm nur zu gerne
helfen, verdient hätte er es. Noch nie hatte Belle einen so
zärtlichen, liebevollen und ehrlichen Mann kennengelernt, wie diesen
jungen Mulatten. Und in ihrem Leben hatte es weiß Gott genug Männer
gegeben. In ihrem rauen Geschäft konnte sie sich eigentlich gar
keine Gefühle leisten. Und dennoch hatte es dieser junge, attraktive
Django Riordan geschafft, sich in ihr … ! Belle zog es vor, den
Gedanken nicht zu Ende zu denken.
„Wann sagst du läuft
das Ultimatum ab?“, fragte sie Django. Dieser lag ermattet an ihrem
Busen und strich mit seinem Daumen zärtlich über eine ihrer rosigen
Brustwarzen.
„In zwei Tagen!“,
murmelte er schläfrig.
„Und dann?“
„Dann wird Dale Gordon
und seine Henkersbande versuchen, uns von unserem Grundstück zu
vertreiben!“
„Versuchen? Was heißt
das? Was habt ihr vor?“
„Meine Mutter wird auf
jeden schießen, der sie vertreiben will. Sie lässt sich nur tot von
dort wegtragen!“ Belle schnappte entsetzt nach Luft.
„Deine Mutter ist
verrückt!“
„Yepp! Genauso wie mein
Vater,
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