Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
Cara nicht den Hauch eines
Zweifels. Er würde sie nicht so ohne Weiteres ungeschoren davon
kommen lassen. Nicht nach diesem Nachmittag und schon gar nicht nach
diesem Abend. Bei dem Gedanken an seine unverhohlene Begierde und das
dunkle Verlangen in seinen Augen wurde Cara ganz flau im Magen.
Außerdem hatte er sie ausdrücklich gewarnt, kein Spiel mit ihm zu
spielen. Das hatte sie ja eigentlich auch gar nicht vor! Sie schob
das Unvermeidliche nur noch ein bisschen auf!
Cara versuchte sich erst
gar nicht vorzustellen, wie Edans Reaktion gewesen sein mochte, als
er feststellen musste, dass sie wieder einmal die Flucht vor ihm
ergriffen hatte. Vielleicht war ihm aber auch Bewembe zuvorgekommen.
Der schwarze Hüne war ganz und gar nicht begeistert gewesen, als er
hörte, dass Cara alleine nach Hause reiten wollte. Womöglich hatte
er Edan vorzeitig alarmiert.
Es war jedenfalls keine
gute Idee allein auf dem Hof zu sein, falls Edan nach ihr suchen
sollte. Was er dann wohl mit ihr machen würde … Cara verwarf den
Gedanken schnell wieder. Was war zu tun? Sie sollte sich an einen Ort
begeben, an dem er sie mit Sicherheit nicht vermuten, nicht suchen
und nicht finden würde. Sie überlegte fieberhaft. Der einzige Ort,
der ihr dazu einfiel, war - die Höhle des Löwen! Sein Haus am
Jackson Square! Sie besaß einen Schlüssel dafür und dort würde er
sie mit Sicherheit zu allerletzt vermuten. Schließlich war sie vor
diesem Ort, der eigentlich ihr Liebesnest werden sollte, gerade eben
geflohen.
Cara war etwas mulmig bei
dem Gedanken. Allerdings grauste ihr auch bei der Vorstellung, sich
die halbe Nacht auf dem Hof verstecken zu müssen, bis Edans Groll
sich gelegt hatte und sie endlich sicher vor ihm sein würde. Da
erschien ihr das Bett im zweiten Schlafzimmer seines Hauses schon
viel verlockender. Überhaupt hatte dieses Haus einige schöne
Annehmlichkeiten, mit denen sie sich gut die Nacht um die Ohren
schlagen konnte. Zudem lag es in der sichersten Gegend von New
Orleans. Cara überlegte nicht lange und lenkte ihre Stute kurzerhand
in Richtung Jackson Square.
Kapitel
24
Herrlich lauwarmes Wasser
prasselte auf Cara herab und befreite ihre zarte Haut vom Schweiß
und Staub des Tages. Außerdem beruhigte es ihr immer noch aufgeregt
pochendes Herz. Voller Genuss hob Cara ihr Gesicht in den
Wasserstrahl und wünschte sich, diesen Luxus jeden Tag geniessen zu
können. Ihr Körper duftete wunderbar nach einer ihrer
selbstgemachten Seifen, von denen sie einige im Haus und auch hier in
der Dusche ausgelegt hatte.
Vor wenigen Minuten hatte
Cara ihre alte Stute in Edans Stall abgesattelt und mit Futter
versorgt. Mit dem Revolver aus ihren Satteltaschen und einem der
Handtücher, die sie nachmittags zum Trocknen auf der Wäscheleine
aufgehängt hatte, war sie schnurstracks in den kleinen Anbau mit der
Dusche marschiert. Sie hatte sich noch nicht einmal die Mühe
gemacht, eine der Öllaternen im Hof anzuzünden. Der schwache Schein
der Sterne bot ihr genügend Licht, um sich auch so zurechtzufinden.
Nachdem sie dieses Haus fast vier Wochen lang eingerichtet hatte,
kannte sie hier im Hof jeden Stein. Sie legte ihren Revolver auf die
obere Kante des Holzverschlags, um ihn vor Spritzwasser zu schützen.
Beruhigt lauschte sie der Geräuschkulisse, die von dem belebten und
beliebten Jackson Square vor Edans Haus, bis zur ihr nach hinten
drang. Auch wenn ihr hier, am Jackson Square, nicht wirklich Gefahr
drohte, ging sie doch lieber auf Nummer sicher. Sie vertraute auf
ihren Revolver und darauf, dass ihre Stute frühzeitig schnauben
würde, falls sich jemand unerlaubt näherte.
Cara genoss das warme
Wasser, das über ihre Haut perlte und sie wunderbar belebte.
Stundenlang könnte sie unter dem warmen Wasserstrahl zubringen, doch
sie wusste, dass sie den Wasservorrat nicht komplett aufbrauchen
durfte. Bedauernd schloss sie den Schieber für ein paar Minuten.
Solange sie ihre Haare einschäumte und wusch, wollte sie auf den
warmen Wasserstrahl verzichten. Zwischendurch lauschte sie immer
wieder nach verdächtigen Geräuschen. Doch außer den gemütlichen,
mahlenden Kaugeräuschen ihrer Stute, war nichts Auffälliges zu
hören. Cara begann leise vor sich hinzusummen, während sie
übermütig ein paar Schaumtupfer auf ihren Brustspitzen, ihrem
Bauchnabel und ihren Schamhaaren verteilte.
Unwillkürlich schweiften
ihre Gedanken zu Edan ab. Wenn ihr Zeitgefühl sie nicht trog, müsste
er sich mittlerweile auf dem Weg zu ihrem Haus
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