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Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)

Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Schein eines Kaminfeuers
leidenschaftlich glommen … Sie schüttelte den Gedanken sofort
wieder ab und schaute ihren Sohn besorgt an.
    „Wie fühlst du dich?“
    „Wie totgetrampelt! -
Was zum Teufel ist mit mir passiert?“
    „Erinnerst du dich
nicht mehr?“ Edan schüttelte den Kopf, hielt jedoch sofort inne.
Er hatte das Gefühl, als ob sich ein wütender Bienenschwarm in
seinem Kopf austoben würde.
    „Du hast dich fast zu
Tode getrunken und das halbe Dorf dazu eingeladen. Dein Vater rast
vor Wut. Kannst du dich an irgendetwas erinnern?“
    Edan versuchte zu denken,
doch der wütende Bienenschwarm in seinem Kopf attackierte jeden
Gedanken.
    Seine Mutter läutete an
einem Glockenzug und schickte den herbeieilenden Dienstboten in die
Küche, um Essen und Trinken zu holen.
    „Etwas Suppe wird dir
guttun und über deine unangemessene Eskapade können wir später
noch reden!“ Edan hielt es für besser seiner Mutter nicht zu
widersprechen. Er fühlte sich scheußlich und verspürte nicht die
geringste Lust, sich für das, was auch immer er jetzt schon wieder
angestellt hatte, zu verantworten.
    Doch nachdem ihn seine
Mutter ruhigen Gewissens verlassen hatte, dauerte es nicht lange, bis
die Erinnerungen an die Ereignisse von vor zwei Tagen wieder
zurückkamen. Elly! Sein Vater! Das Kind! Seine Wut, sein Ekel! - Das
Saufgelage in der Dorfschenke!
    Erneut drohte sein
Schädel zu zerplatzen. Er versuchte die schrecklichen Gedanken, die
auf ihn einstürmten, zu verscheuchen, doch sie frassen sich durch
seinen Kopf, durch seinen trockenen Hals, bis tief hinunter in sein
heißes Herz. Am liebsten hätte er sich sofort von Neuem betrunken,
um diesen grauenvollen Schmerz seines gebrochenen Herzens nicht mehr
aushalten zu müssen. Er sehnte sich wie verrückt nach Elly, ihrem
warmen Körper und ihren Zärtlichkeiten. Er hatte ihr in seiner
Verzweiflung zwar gesagt, dass er sie nie mehr wiedersehen wolle,
doch diese unbedachte Äußerung bereute er schon längst zutiefst.
Wenn sie doch nur zu ihm zurückkäme! Wenn sie doch nur nicht mehr
mit seinem verfluchten Vater ...! Er musste unbedingt mit ihr reden!
Sie musste zu ihm zurückkommen! Sie musste einfach!
    Die nächsten Tage
lungerte Edan immer wieder in der Nähe des Dorfes und ihrer
gemeinsamen Lieblingsplätze herum, in der Hoffnung Elly zu treffen.
Doch von der hübschen Blondine war weit und breit nichts zu sehen.
Als sie auch nach über einer Woche nicht auf Falmouth Castle
aufgetaucht war – noch nicht einmal zu einem der verhassten
Schäferstündchen mit seinem Vater - beschlich Edan ein ungutes
Gefühl.
    Er nahm all seinen Mut
zusammen und ritt zur Schmiede von Ellys Vater. Sein Herz pochte so
aufgeregt, dass er gar nicht die schwarzen Stoffstreifen bemerkte,
die an der Eingangstür des Hauses hingen. Er wollte gerade
anklopfen, als die Tür von innen geöffnet wurde. Eine ältere, ihm
fremde Frau musterte ihn argwöhnisch, während im Hintergrund die
Stimmen zahlreicher Kinder zu hören waren.
    „Ihr wünscht, Sir!“
Edan kannte die Frau nicht und sie schien auch nicht zu wissen, wer
er war. Er schaute neugierig an ihr vorbei ins Hausinnere, doch die
Frau zog eilig die Türe hinter sich zu.
    Edan räusperte sich und
nickte höflich.
    „Entschuldigt vielmals
mein unangemeldetes Erscheinen, Ma'am. Aber, wäre es wohl möglich,
ein paar Worte mit Miss Elly zu wechseln?“
    „Da kommt Ihr mal
verdammt zu spät, guter Mann! - Elly ist heute Nacht gestorben!“,
raunzte ihm die Frau mit harten Augen gefühllos entgegen.
    Alles Blut wich aus Edans
Gesicht. Sprachlos vor Entsetzen schaute er auf die Frau, die ihn
feindselig von oben bis unten musterte. Die Hände in die Hüften
gestützt schnaufte sie wütend: „Spart Euch Eure falsche
Betroffenheit! Hättet Ihr das arme Ding mal lieber nicht
geschwängert. Dann hätte sie nicht so elendig krepieren müssen!“
    Edan fühlte, wie ihn
Schwindel ergriff und er sich an der Hauswand abstützen musste, um
den Halt nicht zu verlieren. Die eben noch grantige Frau, bekam
angesichts der echten Betroffenheit des jungen Mannes, doch etwas
Mitleid mit ihm. Der feinen, eleganten Kleidung und dem Benehmen
nach, war er eindeutig aus besserem Haus. Aus sehr viel besserem
Haus.
    Bei seiner
unausgesprochenen Frage zog sie ihn von der Tür weg und ging mit ihm
ums Haus herum. Vorsichtig hielt sie nach unliebsamen Lauschern
Ausschau.
    „Seid Ihr der Vater des
Kindes?“ Edan schluckte und schüttelte dann schnell und feige

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