Wenn die Sinne erwachen - Teil 2 (German Edition)
holst. Je
hübscher die Hure ... umso mehr Männer ... umso mehr Krankheiten
und Seuchen! Filzläuse sind dann noch dein geringstes Problem!“,
sagte O'Shea und kratzte sich heftig zwischen den Beinen. „Nur
keine Huren, Edan … die bringen dich auf die eine oder andere Art
sicher um!“ Wieder gönnte er sich einen großen Schluck aus der
Flasche.
„ Was
machen wir nun mit deinem kleinen Problem?“, überlegte er laut und
begann dann wieder still in sich hinein zu lachen. „Wenn dein Vater
auch nicht wußte, dass du …!“
„ Sei
still!“, fauchte ihn Edan wütend an.
„ Wenn
du ihm eins auswischen möchtest – wäre das jetzt eine verdammt
gute Gelegenheit!“, lachte O'Shea, nahm einen neuerlichen Schluck
und prustete den Whiskey sofort wieder lachend aus. „Oh mein Gott,
wie er wohl aussieht, wenn du ihm sagst, dass du kleiner, geiler
Bock, seine hübsche Hure geschwängert hast!“
„ Hör
auf, O'Shea! Das ist nicht lustig!“
„ Junge
– das Mädchen erwartet nicht, dass du es heiratest! Sie will Geld
sehen! Geld für sich und das Kind, oder für eine Engelmacherin! Ich
tippe mal eher auf Letzteres! Die ist bestimmt nicht zum ersten Mal
schwanger!“
„ Engelmacherin?“
„ Eine
Frau, die ihr das Kind wegmacht!“
„ Du
meinst tötet?“
O'Shea
grinste schief und zuckte vielsagend mit den Schultern.
„ Aber
wenn es mein Kind ist?“
„ Oder
das deines Vaters, oder das eines anderen alten Knochens … Das
Mädchen will Geld sehen und schon ist das Problem gelöst!“
„ Was
kostet so etwas?“
„ Keine
Ahnung – ein paar Pfund schon, schätze ich!“ Edan überlegte. So
viel Geld hatte er nicht. Dafür hielt ihn sein Vater viel zu kurz.
„ Frag
deine Mutter!“
„ Kommt
nicht in Frage!“
„ Edan,
du bist nicht der erste junge Mann mit solchen Problemen. Mütter
wissen das!“
„ Nein
– es muss eine andere Lösung geben!“
O'Shea
rieb sich nachdenklich das stoppelige Kinn. „Ich will verdammt
sein, wenn die kleine Dirne dich nicht zum Narren hält!“
„ Wie
meinst du das?“
„ Die
kassiert mit dieser Masche bestimmt auch deinen Vater ab!“ Edan
schluckte hart.
„ Du
meinst, sie wird zu ihm gehen und behaupten, das Kind sei von ihm?“
„ Bestimmt!
Sie wird versuchen jeden Mann abzukassieren und lässt sich dann das
Kind wegmachen. Oder auch nicht. Wer weiß schon, ob sie überhaupt
schwanger ist?“
„ Was
soll ich tun?“
„ Sag
ihr, dass sie den Mund halten und sich das Geld von deinem Vater
holen soll, wenn sie auch künftig noch dessen Bett wärmen will. Und
das will sie mit Sicherheit. Dein Vater ist schließlich ihr bester
Goldesel!“ O'Shea lachte erheitert und nahm erneut einen Schluck
Whiskey.
Edan
war wie betäubt. Er wollte einfach nicht glauben, dass seine süße,
unschuldige, kleine Elly, ein so hinterhältiges Spiel mit ihm
getrieben hatte!
Doch
er sollte eines Besseren belehrt werden. Als er Elly zur Rede
stellte, stritt sie es noch nicht einmal ab! Ihre Erklärung
erschütterte ihn zutiefst. Elly machte ihm unmissverständlich klar,
dass sie ihn zwar liebte, aber dass sie davon nicht ihre sieben
Geschwister ernähren konnte. Ihr Vater, der Schmied, kümmerte sich
kaum um die Familie, er ging wie so viele Männer lieber in die
Dorfschenke, vertrank und verspielte das wenige Geld, das er
verdiente.
Als
Elly wieder und wieder beteuerte, dass sie von ihm, Edan, schwanger
sei, fuhr er wütend zu ihr herum.
„ Woher
willst du das wissen?“, schrie er außer sich vor Wut.
„ Weil
dein Vater ...“, sie schaute ihn mit ihren wunderschönen blauen
Augen flehend an, „... weil dein Vater nicht in mir drin bleibt …
bis zum Schluss!“ Edan schloss entsetzt die Augen und versuchte den
Würgereiz zu unterdrücken, der ihn erneut überkam. Da, wo sonst
sein Herz saß, das normalerweise heiß und heftig pochte, wenn er
Elly nur ansah, - da saß mit einem Mal nur noch ein riesiger,
eiskalter Klumpen. Er stolperte langsam rückwärts, weg von Elly.
Diese sah ihn mit verzweifelt flehenden Augen an, doch Edan wollte
nur noch weg von ihr, - er wollte dieses verfluchte Weib nie mehr
wiedersehen! Sie hatte ihm so unendlich wehgetan! Sie hatte ihn und
ihre Liebe verraten! Sein Innerstes brannte wie Höllenfeuer und der
Schmerz war kaum auszuhalten!
„ Geh
und hol dir das Geld von meinem Vater! - Und komm nie wieder zu
mir!“, schrie er ihr mit haßerfüllter Stimme entgegen, bevor er
wutentbrannt auf sein Pferd gesprungen und im
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