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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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immer zwischen deinem Mann und deinem Sohn vorgefallen sein mag – du kannst es mir erzählen!“ Seine Lippen streiften sanft über ihre Wangen. „Du kannst, nein, du musst mir vertrauen!“
    Lillian schwieg weiterhin beharrlich und schmiegte sich mit geschlossenen Augen tiefer in seine starken Arme.
    Nur zu gerne würde sie John ihr Geheimnis anvertrauen, aber Lillian fürchtete sich vor seiner Reaktion. Denn das, was sie zu sagen hatte, könnte John sehr, sehr wütend machen …
    Sie seufzte lautlos und kämpfte mit ihren widerstreitenden Gefühlen. Sie musste Edans Leben retten und die Zeit drängte. Die „Eclipse“ wurde in knapp drei Wochen in London zurückerwartet und es konnte gut sein, dass sich Edan tatsächlich an Bord befand. Sollte dem so sein, war sein Leben in tödlicher Gefahr.
    Sie wusste, John würde einiges versuchen, um ihrem Wunsch zu entsprechen, aber das genügte Lillian nicht. Sie brauchte absolute Gewissheit! Und die würde sie nur haben, wenn sie John ihr so sorgsam gehütetes Geheimnis verriet, auf die Gefahr hin, dass er sie dann vielleicht abgrundtief hassen würde ...
    Das Risiko musste sie eingehen. Alles was zählte, war Edans Leben. Diese letzten vierzig Jahre ohne Liebe und Wärme sollten nicht vergebens gewesen sein!
    „ Sag es mir endlich, Lillian!“, riss sie Johns tiefe und geliebte Stimme aus ihren Gedanken.
    „ Du wirst mich hassen ...!“, flüsterte Lillian kaum hörbar.
    „ Ich könnte dich niemals hassen, Liebes!“, flüsterte John rau zurück und ließ seine Lippen wie zufällig über ihren Hals streifen. Seine stoppeligen Wangen lösten kleine, herrliche Lustschauer auf ihrer Haut aus, wie in jener wunderbaren Liebesnacht. Herrliche Erinnerungen an jene Nacht tauchten aus der Versunkenheit ihrer Seele auf und ließen ihre Beine schwach werden.
    Johns Arme umschlangen sie fester.
    „ Du wirst es tun, glaube mir!“ Lillians Stimme klang wie ein leises Schluchzen.
    „ Niemals! Versprochen! Ich könnte dich niemals hassen, Lillian. Die letzten Jahre waren die Hölle für mich. Juliette ist seit acht Jahren tot, meine Töchter verheiratet und mit ihrem Leben beschäftigt – bis vor wenigen Minuten, bevor du zur Tür hereinkamst, war ich ein einsamer, verbitterter, alter, schmerzgeplagter Mann, der keinen großen Sinn mehr in seinem Leben sah. Seit du durch diese Tür getreten bist, ist es, als ob jemand die Zeit zurückdrehen würde. Ich habe das unglaubliche Gefühl, als ob uns jemand eine zweite Chance geben will! Und ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um diese zu nutzen!“ Er hielt kurz inne, um sie noch fester an sich zu drücken. „Wenn du wüsstest, Lillian, wie sehr ich mich in all den Jahren nach dir gesehnt habe, nach dieser unglaublich wunderbaren, einzigartigen Liebesnacht! Nach diesen unbeschreiblich schönen Gefühlen, für die ich selbst heute noch keine Worte finde, um das zu beschreiben, was uns damals widerfahren ist. Ich habe mich so oft gefragt, was ich Gott wohl angetan haben könnte, dass er mir erst den Himmel zeigte, um mich dann viele Jahre grausam in der Hölle schmoren zu lassen!“
    Bei seinen Worten begannen Lillians Schultern leicht zu beben. Sie hätte die Agonie der letzten vierzig Jahre nicht besser beschreiben können. Johns Worte drückten genau das aus, was auch sie in den letzten Jahrzehnten gefühlt und erlitten hatte.
    Ganz langsam drehte sie sich in seinen Armen um und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Johns Hände umfingen sie noch enger und begannen liebevoll ihren Rücken zu streicheln.
    Bei dem Gedanken, dass sie ihm neuerlichen Schmerz zufügen würde, wenn sie ihm sagte, dass er… Schnell verdrängte sie den Gedanken wieder.
    Für einen Moment schloss sie ihre Augen, bevor sie tief Luft holte. Dann hob sie entschlossen ihren Kopf und schaute mutig in seine silberbraun schimmernden Augen.
    „ Charles hasste Edan, weil er ahnte, dass ...!“ Sie hielt inne und hatte alle Mühe seinem interessierten, aber völlig ahnungslosen Blick standzuhalten.
    „ Dass ...!“, hakte John leise nach, während seine Hände weiterhin zärtlich ihren Rücken auf und ab glitten.
    Lillian schluckte trocken, bevor sie leise, aber bestimmt fortfuhr: „Er hasste ihn, weil er ahnte, dass Edan nicht sein Sohn ist!“
    Ein seltsames Schweigen legte sich über den Raum. Die Hände, die eben noch streichelnd über ihren Rücken geglitten waren, verharrten auf der Stelle.
    Lillians Herz raste und zum ersten Mal in ihrem

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