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Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Wenn die Sinne erwachen - Teil 3

Titel: Wenn die Sinne erwachen - Teil 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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wie Wut in diesen sonst so unergründlichen, violetten Augen aufblitzen.
    Er lehnte sich in seinen Sessel zurück und musterte Lillian erneut von oben bis unten. Es bereitete ihm unglaubliche Freude sie anzusehen.
    „ Ich weiß um deine Lage, Lillian. Wenn du mich lässt, würde ich deinem Sohn William gerne meine Hilfe anbieten und das Gut wieder auf Vordermann bringen!“, bot John ihr zur Güte an.
    Doch Lillian schüttelte bestimmt ihre grau-blonden Locken.
    „ Das ist sehr großzügig von dir John, aber es würde das Problem nicht auf Dauer lösen. William ist unfähig. Edan hingegen …!“
    „ ... ist ein Spieler und Revolvermann, soweit ich gehört habe. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er die bessere Wahl sein soll!“, wurde sie von John unterbrochen.
    Lillian erstarrte für einen Moment, eine ihrer Augenbrauen ging mißbilligend nach oben.
    „ Du scheinst ja bestens über meine Familie informiert zu sein!“, hielt sie ihm entgegen.
    John lächelte leise.
    „ Ja, im Gegensatz zu dir, habe ich mich all die Jahre für dich und die deinen interessiert!“
    John Scott ließ seine Augen anzüglich über Lillians Körper wandern und machte keinen Hehl daraus, dass er sie immer noch begehrte. Sie mochte älter und fülliger geworden sein, aber in seinen Augen war sie immer noch die schönste und begehrenswerteste Frau, die er je gesehen hatte.
    „ Wir hatten eine Abmachung!“, sagte Lillian leise.
    „ Wie du vielleicht weißt, bin ich seit fast acht Jahren Witwer und dein Trauerjahr ist in Kürze zuende ...!“, wagte John mutig anzudeuten, was ihm schon auf den Nägeln brannte, seit sie den Salon betreten hatte.
    Er würde es sich nicht nehmen lassen, alles zu versuchen, um Lillian endlich für sich zu gewinnen. Jetzt, wo sie selbst den Weg zu ihm gefunden hatte !
    „ Bitte nicht, John! Ich bin nur hier, um dich um die Unterstützung für die Begnadigung meines Sohnes zu bitten!“
    „ Und ich bin hier, um den größten Fehler meines Lebens wieder gut zu machen!“, sagte John leise und sah sie dabei mit brennenden, schwarzen Augen an. Darin loderte das gleiche heiße Feuer, wie in jener wunderbaren Liebesnacht, vor fast vierzig Jahren.

Zu ihrer eigenen Verwunderung errötete Lillian wie ein junges Mädchen.
    „ Die Farbe rot steht dir ausnehmend gut!“, zog John sie anzüglich auf und schaute dabei amüsiert auf ihre erhitzten Wangen.
    Diese Frau verzauberte ihn. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart wieder jung, unbekümmert und schrecklich verliebt. Es war, als ob es die letzten vierzig Jahre nicht gegeben hätte.
    Er spürte mit aller Macht, dass diese Frau und er einfach zusammen gehörten.
    „ Ich bitte dich inständig, John! Begnadige meinen Sohn! Ich liebe Edan über alles und ich brauche ihn! Ich brauche ihn jetzt! Er ist der einzige Grund, warum ich all die Jahre niemals aufgegeben habe, alle Unbill erduldet habe! Aber ich bin alt geworden! Ich brauche jemanden, der zu mir steht, mich unterstützt – ich brauche einen starken Sohn! Mehr als du dir vorstellen kannst. Ich will Edan wiedersehen und an meiner Seite haben! Nur er kann Falmouth Castle retten, den Namen und das Erbe derer von Falmouth. Er ist der bessere und vor allem legitime Erbe!“
    Fasziniert starrte John in ihre violettfarbenen Augen. Einerseits schimmerten sie feucht, andererseits leuchtete darin ein ungaubliches Feuer ...
    „ Ich würde dir nur zu gerne helfen, Lillian!“, seufzte John. „Aber es steht einfach nicht mehr in meiner Macht. Ich bin kein Lord Chancellor mehr!“
    Beherzt griff er nach Lillians Hand und begann sie heftig zu drücken. Bei seiner Berührung spürten beide den intensiven Funkenschlag, der durch ihre Körper jagte. Lillian wollte ihre Hand zurückziehen, doch John hielt sie eisern fest.
    „ Ich werde es versuchen, Lillian! Aber mach dir bitte keine großen Hoffnungen!“, sagte er traurig. „Ein Todesurteil wegen Meuterei ist unumkehrbar!“
    „ Damit gebe ich mich nicht zufrieden, John! Es muss einen Weg geben! Irgendeinen! Du musst es irgendwie möglich machen! Hörst du! Du musst!“
    Die vibrierende Intensität in Lillians Stimme ließ John aufhorchen. Da schwang etwas mit, was nicht nur nach verzweifelter Mutterliebe klang, sondern nach …
    Betrübt schaute er die Frau an, die er in diesem Augenblick immer noch genauso stark liebte, wie vor vierzig Jahren, wenn nicht sogar noch mehr!
    „ Ich werde alles tun, um dir deinen Herzenswunsch zu erfüllen, Lillian!“, versprach er langsam

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