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Wenn Die Wahrheit Stirbt

Titel: Wenn Die Wahrheit Stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie , Andreas Jäger
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tatsächlich ihre Wirkung getan. »Ich sollte zusehen, dass ich rechtzeitig zu eurer Hochzeit wieder auf den Beinen bin. Und ihr solltet euch langsam entscheiden, wo ihr heiraten wollt, damit ihr endlich den Termin festlegen könnt. Du hast gesagt, diese Woche würdest du etwas finden.«
    »Na ja, ich -« Gemma spürte, wie ihr die verräterische Röte in die Wangen stieg - schon als Kind hatte sie ihrer Mutter nie etwas vormachen können.
    »Du hast gar nicht gesucht, gib’s zu!« Der spöttische Ton, in dem ihre Mutter es sagte, konnte ihre Enttäuschung nicht ganz kaschieren.
    Gemma wusste nicht mehr ein noch aus und entschloss sich zu einer glatten Lüge: »Doch, das habe ich, Mum, ehrlich! Ich habe die Auswahl reduziert.«
    »Dann erzähl mir mal, was die Alternativen sind.« Vi rückte ihr Kissen zurecht und sah Gemma erwartungsvoll an.
    »Oh -« Gemma versuchte sich an ein paar der Lokalitäten zu erinnern, die sie von vorneherein als zu groß, zu teuer, zu pompös oder schlichtweg zu albern ausgeschlossen hatte. »Also, da wäre das London Eye, aber ich fürchte, so ein Riesenrad verträgt sich nicht gut mit meiner Höhenangst. Oder die HMS Belfast. Oder das London Aquarium. Oder - ähm - Fulham Palace.«

    Vi machte große Augen. »Man kann im London Eye heiraten? Klingt sehr unpraktisch, wenn du mich fragst.«
    »Man kann auch in der Westminster Abbey heiraten, wenn man will - standesamtlich, meine ich. Man kann sogar in den Umkleidekabinen von Tottenham Hotspur heiraten. Oder im London Dungeon.«
    »Warum sollte irgendjemand dort heiraten wollen?« Vi schüttelte sich.
    »Wegen des besonderen Kitzels.« Gemma musste unwillkürlich grinsen. »Den Jungs würde es gefallen.«
    »Aber dir nicht. Und Duncan auch nicht, wage ich zu behaupten.«
    »Nein.« Gemma wandte sich ab. Die entsetzlich langweiligen Festsäle in irgendwelchen Hotels oder Restaurants hatte sie gar nicht erst erwähnt. Sämtliche Alternativen hatte sie einfach nur als bedrückend empfunden. Sie konnte sich nun einmal nicht mit dem Gedanken anfreunden, an einem Ort zu heiraten, der ihnen beiden nichts bedeutete, und von jemandem getraut zu werden, den sie beide nicht kannten.
    »Eine kirchliche Trauung willst du nicht in Betracht ziehen?«, fragte Vi leise. »Auch nicht nach anglikanischem Ritus? Duncans Eltern würden sich freuen, da bin ich mir sicher.«
    »Ja, da hast du wohl recht. Dann müsste es allerdings St. John’s sein, unsere Pfarrkirche, und wir kennen den Pfarrer nicht.Winnie -« Sie mochte ihre Befürchtungen wegen Winnie nicht laut aussprechen. »Und ich finde es irgendwie nicht richtig, unsere Pfarrkirche nur für Ereignisse wie Taufe, Hochzeit und Beerdigung zu nutzen«, sagte sie stattdessen. »Das scheint mir doch ein bisschen egoistisch.«
    »Und ich finde, dass du viel zu viele Skrupel hast«, entgegnete Vi mit einer gewissen Schärfe. »Gemma, du - du bekommst doch nicht etwa kalte Füße?«
    »Nein, natürlich nicht, Mum.« Sie verschwieg geflissentlich,
dass ihr diese Frage nun schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen gestellt wurde. »Ich will nur - Ich will einfach nur, dass alles passt.«
    Vi schien ein wenig in sich zusammenzusinken, als würde sie plötzlich von Müdigkeit übermannt. »Nun, ich hoffe bloß, dass du für die Entscheidung nicht so lange brauchst wie für deinen Entschluss, Duncan zu heiraten.« Sie nahm wieder Gemmas Hand. »Du könntest keinen Besseren finden, Schatz. Und ich würde zu gerne deine Hochzeit noch erleben.«
    »Mum! Sag doch so was nicht - So kenne ich dich ja gar nicht -« Ihr Handy klingelte, und sie fuhr zusammen. Sie hatte vergessen, es auszuschalten. Rasch zog sie es aus der Tasche und warf einen Blick auf das Display, während sie sich entschloss, den Anruf zu ignorieren. Es war eine Londoner Nummer, die sie nicht kannte. »Entschuldige, Mum, ich -«
    »Ich hoffe, ich störe nicht?«
    Gemma erschrak, als die Männerstimme hinter ihr ertönte. Sie hatte nicht gehört, dass der Vorhang sich bewegt hatte. Schuldbewusst verstaute sie ihr Handy in der Tasche, während sie sich umdrehte. Der Mann trug ein Hemd mit Krawatte und darüber einen weißen Kittel - ein Arzt also. Eine gepflegte Erscheinung, mit rosigen Wangen und ein paar Pfund zu viel auf den Rippen.
    Er schenkte Gemma ein flüchtiges Lächeln und ließ sie damit wissen, dass seine Entschuldigung eine reine Formsache war. Dann wandte er sich an Vi. »Mrs. Walters? Ich bin Dr. Alexander, Ihr Anästhesist.Wir führen

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