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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sie
hatte einen Onkel in Pine City, der zufällig der County Sheriff ist. Sie
besuchte ihn ein paarmal. Ihre Nerven hielten die Belastung nicht mehr aus.
Jeden Augenblick konnte sie entweder ihrem Onkel oder dem Syndikat die Wahrheit
erzählen, und das hätte das Ende für euch anderen bedeutet. Folglich mußten Sie
sie umbringen, um sie am Reden zu hindern.«
    »Das ist eine Lüge«, sagte
Fletcher mit kalkweißem Gesicht.
    »Sie haben ein Alibi, das auf
der Aussage von Johnny Torch beruht«, sagte ich. »Vor Gericht können wir diese
Aussage anzweifeln und auch damit durchkommen. Die Sache mit dem Restaurant
haut, soweit es um Ihr Alibi geht, schon gar nicht hin.«
    »Sie wollen mir eine Sache in
die Schuhe schieben, an der ich völlig unschuldig bin«, sagte er mit heiserer
Stimme. »Ihr verdammter Sheriff hat es auf mich abgesehen, weil ich ihm ein
Geschäft vorschlug und...«
    »Ich will Ihnen eine Chance
geben, Fletcher«, sagte ich. »Ich weiß zwar nicht, warum ich es tue. Sie müssen
wissen, daß Sie seit Ihrer Ankunft von einem Mann des Syndikats beobachtet
werden. Vielleicht hat das Syndikat Linda Scott ermordet und beabsichtigt, nun
euch umzulegen. Ich bin bereit, der Sache nachzugehen.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Den Namen des Syndikat-Mannes
hier in Pine City«, sagte ich.
    Er erhob sich aus seinem Sessel
und ging langsam zum Fenster.
    »Sagen Sie ihm verdammt nichts,
Chef!« sagte Johnny Torch mit ängstlicher Stimme. »Er will Sie bloß ins
Bockshorn jagen. Er...«
    Wutentbrannt rammte Fletcher
seine Faust mit aller Kraft in Johnnys Magengrube. Johnny klappte zusammen wie
ein Taschenmesser. Seine Augen wurden glasig. Dann taumelte er ins Badezimmer,
wobei er hohe krächzende Geräusche von sich gab.
    »Sie sollten ihm einen Maulkorb
anlegen«, sagte ich.
    Fletcher drehte sich um und sah
mich an. »Ich sollte mit ihm zu einem Psychiater gehen«, murmelte er. Er rieb
sich mit der Handfläche über die Stirn. »Ich kann einfach nicht nachdenken,
wenn der verrückte Kerl die ganze Zeit quasselt.«
    »Ich wiederhole noch einmal,
wie die Dinge stehen«, sagte ich. »Nur noch ein einziges Mal, Fletcher, dann
ist meine Geduld zu Ende. Entweder verraten Sie mir den Namen des Mannes, oder
ich verhafte Sie wegen Mordverdachts.«
    »Das haben Sie mir vorhin schon
angedeutet!« Seine dunklen Augen blickten mich finster an. »Also gut. Er heißt Salter . Hugo Salter . Er hat ein
Büro in der Stadt im Gebäude der Connington Insurance.«
    »Braucht er denn ein ganzes
Büro, um Sie zu überwachen?«
    »Er tarnt sich durch ein
legitimes Gewerbe«, erklärte Fletcher müde. »Als wir hier ankamen, rief uns Salter gleich am ersten Tage an und stellte sich vor. Er
teilte uns mit, daß er uns nicht mehr aus den Augen lassen würde. Nervenkrieg
würden Sie es nennen, glaube ich — oder so ähnlich.«
    »Okay«, sagte ich, stand auf
und ging zur Tür. »Hat Johnny dem glücklichen Gewinner in jener Nacht ein Loch
durch den Kopf geschossen?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
sprechen«, sagte er mit tonloser Stimme.
    »Wenn ich in Gesellschaft eines
verrückten Strolchs, wie er einer ist, lebte, könnte ich nachts kein Auge zutun«,
sagte ich. »Sie machen mir auch nicht den Eindruck, als schliefen Sie nachts
viel, Fletcher.«
    »Ich schlafe schon«, sagte er.
»Johnny ist in Ordnung. Er regt sich nur zu schnell auf, das ist alles.«
    Ich verließ das Appartement und
ging zu meinem Healy. Ich fuhr in die Stadt und parkte vor dem Connington -Gebäude. Hugo Salters Büro befand sich im siebten Stock. Aus dem Firmenschild ging hervor, daß er
Importeur war. Ich fragte mich, was er wohl importierte.
    Ich betrat das Büro. Hinter der
Schreibmaschine saß eine Blondine. Sie trug ein enganliegendes schwarzes Kleid,
das so unaufdringlich aussah wie sie selbst. »Ich möchte gern Mr. Salter sprechen«, sagte ich.
    »Wen darf ich bitte melden?«
    »Leutnant Wheeler vom Büro des
Sheriffs«, sagte ich.
    Ihr Lächeln wurde mehr und mehr
gekünstelt. »Ich werde ihm mitteilen, daß Sie hier sind, Leutnant. Nehmen Sie
doch bitte Platz.«
    »Gerne«, sagte ich und setzte
mich, während sie den Telefonhörer abnahm. »Er möchte jetzt gleich mit Ihnen
sprechen«, sagte sie fünfzehn Sekunden später.
    Ich ging an ihr vorbei, klopfte
an die Tür und betrat das Büro. Es war ein hübsch ausgestattetes Büro, modern
und teuer, und der Mann hinter dem Schreibtisch machte den gleichen Eindruck.
    Er hatte dichtes graues Haar,
seine Haut war

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