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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einnehmend gebräunt. Er trug einen gutsitzenden Anzug. Er stand
auf und schüttelte mir die Hand. »Setzen Sie sich, Leutnant.« Seine Stimme war
sehr angenehm. »Was kann ich für Sie tun? Es kommt nicht oft vor, daß uns die
Polizei einen Besuch abstattet. Um die Wahrheit zu sagen, das ist der erste.
Ich bin gespannt, was mir die Ehre verschafft.«
    »Sind Sie bezüglich Fletchers
und seines Anhangs schon zu einem Entschluß gekommen?« fragte ich ihn, während
ich mich setzte.
    Sein Gesichtsausdruck war
höflich, aber nichtssagend. »Entschuldigen Sie bitte, aber ich verstehe nicht,
was Sie meinen.«
    »Ich bin hundemüde, Mr. Salter «, sagte ich. »Ich habe keine Lust, mit Ihnen
Spielchen zu spielen. Bei Ihrer Sekretärin würde ich nichts dagegen haben, aber
bei Ihnen schon. Sie sind in Pine City der Vertreter des Las-Vegas-Syndikats.
Fletcher und seine Begleiter stehen unter dem Verdacht, das Syndikat um
siebzigtausend Dollar geprellt zu haben. Ihre Aufgabe — eine Ihrer Aufgaben —
ist es, mit Sicherheit festzustellen, ob sie das Geld wirklich gemaust haben
oder nicht. Ich möchte wissen, ob Sie schon zu einem Ergebnis gekommen sind.«
    Salter schüttelte langsam den Kopf.
»Das ist die phantastischste Geschichte, die ich je gehört habe, Leutnant.
Wissen Sie genau, daß ich die richtige Person bin? Ich meine, ich könnte mir
vorstellen, daß es in Pine City eine ganze Anzahl von Leuten geben müßte, die Salter heißen.«
    »Okay«, sagte ich. »Fangen wir
von vorne an. Sie heißen Hugo Salter und sind
Importeur?«
    »Das stimmt.«
    »Was importieren Sie?«
    »Nun, allerlei, Leutnant.
Fotogeräte in der Hauptsache.«
    »Haben Sie von der Ermordung
Linda Scotts gehört?«
    Er nickte. »Natürlich,
Leutnant. Ich lese ja die Zeitungen.«
    »Wo befanden Sie sich in der
Nacht, als sie ermordet wurde?«
    »Soweit mir erinnerlich ist,
hier in diesem Büro«, sagte er bereitwillig. »Tatsache ist, daß wir bis spät in
die Nacht hinein zu tun hatten. Eine neue Sendung war eingetroffen, die wir
übernehmen mußten. Meine Sekretärin war ebenfalls hier.«
    »Das glaube ich gern«,
antwortete ich.
    »Aber jetzt hören Sie mal,
Leutnant. Diesen Ton verbitte ich mir.«
    »Dafür müssen Sie meine Eltern
verantwortlich machen«, sagte ich. »Mein alter Herr war ein Whiskybariton, und
meine Mutter sagte immer, ihre Flitterwochen wären wie ein Liebeslied gewesen.
Zur Sache. Es gibt zwei Theorien über die Ermordung Linda Scotts. Die eine ist,
Howard Fletcher hat sie ermordet. Die andere: Das Syndikat hat sich
entschlossen zu handeln, und sein Vertreter in Pine City hat sie ermordet.«
    »Ich weiß noch immer nicht,
wovon Sie eigentlich reden«, sagte er vorsichtig.
    »Das erwarte ich auch gar
nicht«, sagte ich. »Aber einen interessanten Punkt sollten Sie nicht übersehen,
Mr. Salter . Wenn jetzt noch einer von Fletchers
Leuten ermordet wird, beweist dies, daß das Syndikat zu einem Entschluß gelangt
ist, nicht wahr?«
    Er blickte mich schweigend an.
Ich erhob mich und ging zur Tür. »Vermutlich habe ich doch den falschen Salter erwischt«, sagte ich. »Wenn Sie irgendwelche Ideen
zu diesem Thema haben, lassen Sie es mich wissen.«
    »Einen Augenblick, Leutnant«,
sagte er forsch.
    Ich drehte mich um und sah ihn
an. »Ja?«
    »Sie kommen doch vom Büro des
Sheriffs?«
    »Stimmt.«
    »Sie ziehen Erkundigungen über
den Tod des Mädchens ein?«
    »Stimmt ebenfalls.«
    »Sie sind nicht zufällig an dem
— Importgeschäft als solchem interessiert?«
    »Ich bin lediglich daran
interessiert, den Mörder Linda Scotts zu finden«, sagte ich ihm.
    Er stützte seine Ellbogen auf
die Schreibtischplatte und baute mit den Händen eine Pyramide, wobei er die
Fingerspitzen leicht gegeneinanderrieb . »Unter diesen
Umständen glaube ich, Ihnen eine Frage beantworten zu können, falls sie Ihnen
weiterhilft. Die Antwort ist: nein. Die in Frage kommenden Herren sind noch zu
keinem Entschluß gekommen.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Und wenn dem so wäre«, fuhr er
lächelnd fort, »bin ich überzeugt davon, daß so etwas Plumpes nicht geschehen
wäre.«
    »Ich freue mich, das zu hören«,
sagte ich. »Guten Tag, Mr. Salter .«
    »Auf Wiedersehen, Leutnant«,
sagte er. »Wheeler war doch der Name, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    »Ich darf nicht vergessen, es
einem Bekannten zu erzählen«, sagte er. »Es dürfte für ihn höchst interessant
sein, zu erfahren, daß es in Pine City einen Leutnant namens Wheeler gibt.«
    »Der Name Ihres

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