Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
dem
Commissioner und Martin gesprochen. Ihre Wohnung wird sicherlich beobachtet.
Sie konnten nicht verhindern, daß sie wegging, solange Fletchers Anwalt bei ihr
war. Aber Sie können Gift darauf nehmen, daß sie sich das Mädchen geschnappt
haben, sobald Sie die Wohnung verließen. Vielleicht hat sie inzwischen schon
die Nerven verloren. Wenn Sie jetzt zurückgehen, wird man Sie erwarten!«
    »Hat Lavers Ihnen das erzählt,
oder haben Sie sich das selbst zurechtgelegt?« fragte ich.
    »Ich bin selbst daraufgekommen,
Leutnant«, sagte er stolz. »Der Sheriff sagt mir nie etwas, außer vielleicht,
daß ich ihm aus den Augen gehen soll. Ich habe so das Gefühl, daß er denkt, ich
bin mit Ihnen zu sehr befreundet und sagt mir deshalb nichts. Und recht hat
er.«
    »Danke, Polnik«, sagte ich.
»Ich möchte nur wissen, ob es gefährlich sein würde, meinen Wagen zu benutzen.«
    »Wo wollen Sie denn hin,
Leutnant?« fragte er teilnahmsvoll. »Mexico?«
    »Ich muß vorher noch
anderswohin«, sagte ich. »Aber der Healy ist recht auffällig.«
    »Mein Mercury parkt draußen auf
der Straße«, sagte er. »Warum nehmen Sie den nicht?« Er grub die Schlüssel aus
seiner Tasche und ließ sie auf den Tisch fallen.
    »Danke«, sagte ich und nahm die
Schlüssel.
    »Eine Querstraße weiter auf der
anderen Straßenseite«, erklärte er. »Grüner Mercury. Hat eine Delle in der
vorderen Stoßstange, wo meine Alte vor einiger Zeit dagegengerannt ist.«
    »Sie ist rücklings in Ihre
vordere Stoßstange gerannt? Zu Fuß?« fragte ich.
    »So habe ich es in der
Erinnerung, Leutnant.« Polnik zwinkerte lebhaft mit dem Auge. »Es waren keine
Zeugen dabei. Die Geschichte wäre vielleicht anders ausgegangen, wenn dadurch
der Motor nicht abgewürgt worden wäre. Sie brechen jetzt besser auf, Leutnant.
Sie haben nicht mehr viel Zeit!«
    »Ich fürchte«, stimmte ich ihm
zu. »Gehen Sie zurück ins Büro?«
    »Das ist eigentlich nicht
nötig«, sagte er. »Ich hatte bloß so für den Fall gewartet, daß der Sheriff
zurückkommen und etwas erledigt haben wollte.«
    »Ich frage mich nur«, sagte
ich, »ob sie Gabrielle inzwischen geschnappt haben und ob sie sie ins Büro des
Sheriffs bringen werden.«
    »Nicht, um sie zu verhören«,
sagte er. »Das Risiko, daß Sie es rasch herausfinden und mit dem Anwalt unterm
Arm hereingestürmt kommen, würden sie nicht eingehen. Ich kalkuliere, daß sie,
wenn sie sie in Ihrer Wohnung geschnappt haben, Leutnant, sie sie dort auch
verhören werden.«
    »Sie haben wahrscheinlich
recht«, sagte ich. »Und mir im Augenblick wegen Gabrielle Sorgen zu machen,
bringt mich auch nicht weiter. Sie könnten mir noch einen Gefallen tun,
Polnik.«
    »Schießen Sie los, Leutnant.«
    »Rufen Sie in meinem Auftrag
Fletchers Rechtsanwalt an. Er heißt Hazelton . Sagen
Sie ihm, was Sie mir im Zusammenhang mit Gabrielle erzählt haben. Sagen Sie
ihm, Sie rufen an meiner Stelle an; Sie brauchen Ihren Namen nicht zu nennen.«
    »Verstanden, Leutnant!« Polnik
nickte. »Der Fall ist klar!« Er streckte mir seine mächtige Hand hin. »Falls
ich Sie nicht mehr sehen sollte, alles Gute, Leutnant«, sagte er. »Diese vielen
heißen Tamales, diese wunderschönen Señoritas!«
    »Zum Teufel, wovon reden Sie
überhaupt?« fragte ich.
    »Von Mexico«, antwortete er
überrascht. »Da fahren Sie doch hin, oder?«
    »Nein«, sagte ich kurz.
    »Versuchen Sie gar nicht erst
den hohen Norden, Leutnant!« sagte er schnell. »Dort oben ist es viel zu kalt.«
    »Aber wenn es dort Winter ist«,
sagte ich, »dauert eine Nacht drei Monate lang.«
    Der verträumte Ausdruck trat
wieder in seine Augen. »Na«, sagte er, »ist das nichts?«

ZWÖLFTES KAPITEL
     
    J ohnny Torch öffnete die
Wohnungstür, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer hämischen Fratze, als er
mich anschaute. »Wenn Sie sich Ihre Plattfüße ausruhen wollen, Polyp, dann
gehen Sie anderswohin.«
    Ich hatte keine Lust, mich mit
ihm anzulegen. Vor langer Zeit hatte ich mal einen Burschen wie Johnny Torch
kennengelernt. Aber nur einen einzigen. Sie sind nicht sehr zahlreich, und
dafür danke ich meinem Schöpfer. Wenn man es auf sie abgesehen hatte, mußte man
schnell machen, bevor sie einem ein paar Löcher in den Pelz brannten.
    Ich packte ihn bei den
Aufschlägen seines Jacketts und zog ihn an mich heran. Gleichzeitig stieß ich
mit dem Knie nach oben. Der schmerzhafte Stoß erwischte ihn richtig, und er
sank nach vorn. Ich ließ die Jackettaufschläge los und stieß noch einmal

Weitere Kostenlose Bücher