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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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hingibst, der es nicht wert ist.”
    Megan drückte sie ebenfalls an sich. „Weißt du, Mollie, wir sind vielleicht beide etwas voreilig mit unserem Urteil über Travis. Lass uns mal ganz ehrlich sein, wenn er wirklich so eingebildet und rücksichtslos wäre, wie wir dachten, hätte er mir ein solches Angebot gar nicht gemacht. Und dann betrachte es mal von einer anderen Seite. Ich bin inzwischen vierundzwanzig und nie mit jemandem ausgegangen. Ich habe nicht mal geglaubt, dass ich eines Tages heiraten würde. Und jetzt hat sich das ganz plötzlich geändert. Vielleicht habe ich die Chance, etwas zu bekommen, was andere Frauen für selbstverständlich halten - einen Mann, der mich mag und mich in meiner Verantwortung unterstützen will. Außerdem sind wir uns nicht vollkommen fremd. Unsere Familien waren schon seit Jahren befreundet und gute Nachbarn.” Sie kehrte zum Bett zurück und setzte sich hin. „Ich will ihm eine Chance geben, Mollie. Das bin ich ihm schuldig, weil er bereit war, uns zu helfen. Zudem möchte ich, dass die Circle-B-Ranch uns erhalten bleibt. Bitte glaub mir, ich weiß, was ich tue, ja?”
    Mollie kam zu ihr und küsste sie auf die Wange. „Du bist restlos erschöpft, Megan. Das hätte ich schon viel eher sehen müssen. Schlaf jetzt. Nur weil er dir das Angebot gemacht hat, heißt das nicht, dass du es auch annehmen musst. Lass uns die Verabredung morgen so sehen, dass du zur Abwechslung mal ausgehst und dich vergnügst.” Sie schaltete das Licht am Bett aus. „Ich helfe dir morgen, dich hübsch zurechtzumachen. Travis wird sich wundern, was passiert ist. Er wird sein Glück nicht fassen können, dass er mit dir ausgehen darf!” Sie wandte sich zum Gehen, verließ den Raum und zog leise die Tür hinter sich zu.
    Megan saß im Dunklen da und starrte eine geraume Weile auf die Tür, ehe sie ins Bett kroch. Sie hob die Decke bis über ihre Schultern und wünschte sich, sie wüsste, ob es wirklich das Richtige war, was sie da tat. Mollie hatte nicht ganz unrecht mit ihrem Einwand.
    Nur eines stand fest. Megan wollte den Familienbesitz retten. Dafür würde sie tun, was sie konnte, gleichgültig, welchen Kummer oder welche Unsicherheit ihr die Zukunft bringen mochte.
    Travis Kane zu heiraten erschien ihr die einzige Lösung.

4. KAPITEL
    Travis bog von der Landstraße auf den Feldweg, der zur Circle-B-Ranc h führte. Die Einfahrt zu seiner elterlichen Ranch lag etwas über sieben Kilometer von hier entfernt an derselben Straße. Das Haus der O’Briens konnte man auf der kleinen Anhöhe liegen sehen, von der man einen Ausblick auf die Umgebung hatte. Das zweistöckige Gebäude besaß den Charme der Vergangenheit. Seine Steinwände waren rund um die Veranda, die im Sommer Schutz vor der heißen Sonne bot, mit hölzernen Schnitzereien verziert.
    Das Haus, in dem Travis aufgewachsen war, sah nicht so viel anders aus. Die meisten Ranchhäuser der Gegend waren vor mehr als hundert Jahren gebaut und von einer Generation zur nächsten vererbt worden.
    Je näher er dem Anwesen kam, desto deutlicher erkannte er, wie vernachlässigt das Gebäude war. Eine der Verandastufen schien durch und durch morsch. Sicher konnte sie jemandem zum Verhängnis werden, der sich ahnungslos dem oft ungenutzten Hauseingang näherte.
    Niemand in der Umgebung benutzte eigentlich seine Haustür. Deshalb hatte Megan diese unwichtige Reparatur sicher bisher nicht machen lassen.
    Travis erkannte auf einen Blick, dass sämtliche Zäune, an denen er vorbeikam, in Ordnung waren. Genau wie die Scheune und der Schuppen, die etwas vom Haus entfernt lagen. Megan hatte, wie die meisten Rancher, weniger am Haus getan als an den für die Ranch wichtigen Bauten.
    Neben der niedrigen Steinmauer, die das Haus und seinen vernachlässigten Vorgarten von dem übrigen Hofgelände abtrennte, hielt Travis. An einem der oberen Fenster nahm er die leichte Bewegung des Vorhangs wahr. Jemand hatte sein Kommen bemerkt.
    Seit der Morgendämmerung war er schon wach und hatte sich ausgemalt, was ihn heute erwartete. Er rechnete fast damit, dass Megan ihn mit der Nachricht begrüßen würde, sie hätte es sich anders überlegt, wollte nicht mit ihm nach Austin fa hren und ihn auch nicht mehr heiraten.
    Sollte sie ihm tatsächlich geglaubt haben, dass er sie nur heiraten wollte, damit sie seine Hilfe, die Ranch zu erhalten, annahm? Hielt sie sich für derart unattraktiv, dass sie andere Gründe nicht erkannte?
    Travis konnte sich nicht erinnern, wie alt

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