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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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den Sechs-Uhr-Nachrichten verkünden lassen!”
    „Ich muss dich um einen Gefallen bitten.”
    „Sicher. Jederzeit.”
    Megan lächelte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Du weißt noch gar nicht, was ich will.
    „Spielt keine Rolle.”
    Impulsiv beugte Megan sich vor und umarmte ihre Schwester. „Habe ich dir jemals gesagt, wie sehr ich dich lieb habe und schätze? Ohne dich wäre ich nicht so weit gekommen.”

    Mollie errötete. „Sei nicht albern. Du redest, als lägest du auf dem Sterbebett oder sowas.
    Also … was gibt es denn? Welchen Gefallen soll ich dir tun?”
    Megan holte tief Luft und fühlte sich richtig unwohl in ihrer Haut. Seufzend atmete sie aus.
    „Ich habe überlegt, ob du mir für morgen ein Kleid leihen könntest.”
    Ungläubig starrte Mollie sie an. „Ein Kleid?” wiederholte sie. „Ich soll dir ein Kleid leihen?”
    „Habe ich das nicht gerade gesagt?”
    „Ich dachte schon, ich hätte plötzlich einen Hörfehler. Du trägst doch sonst keine Kleider.
    Warum brauchst du denn jetzt eines?”
    „Das ist eine lange Geschichte.”
    Mollie rutschte weiter aufs Bett und verschränkte die Beine. „Wie lang sie ist, macht mir nichts aus. Die will ich unbedingt hören. “
    Megan rückte auch weiter zurück, lehnte sich am Kopfende an und wappnete sich innerlich auf Mollies Reaktion. „Ich fahre morgen mit Travis Kane nach Austin.”
    „Du bist mit ihm verabredet?”
    „Hm.”
    „Aber du verabredest dich doch sonst nicht.”
    „Ich weiß.”
    „Du bist seit der Schulzeit mit niemandem mehr ausgegangen.”
    „Ich weiß.”
    „Du ziehst nie ein Kleid an.”
    „Das hast du schon mal gesagt, Mollie! Ich weiß, ich trage sonst keine Kleider. Deshalb will ich mir ja auch eins von dir ausleihen. Wir haben fast die gleiche Größe. Ich bin vielleicht zwei Zentimeter kleiner als du. Aber es spielt keine Rolle, wie es mir steht.” Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich werde sowieso albern aussehen, aber ich wollte wenigstens etwas
    …” Sie machte eine vage Geste. „… ach, etwas weiblicher aussehen.”
    Über die Worte konnte Mollie nur schmunzeln. „Du könntest gar nicht weiblicher aussehen, Megan.”
    „Was? Das soll wohl ein Witz sein. Mit meinem kurzen Haar und dem Overall hat mich schon mehr als einer für einen jungen Burschen gehalten.”
    „Dann muss man aber blind sein. Du hast ein sehr weibliches Gesicht, einen schlanken Hals und bewegst dich so graziös, dass es kaum zu übersehen ist.”
    „Du bist verrückt! Ich? Ich bin viel zu dürr. Ich …”
    „Du bist zierlich gebaut, aber nicht dürr. Wir könnten dein Haar schneiden und eines meiner Kleider wählen, in dem du dich auch wohl fühlst. Vielleicht solltest du etwas Make-up auftragen.”
    „Ich habe mein ganzes Leben noch kein Make-up benutzt.”
    „Na und? Wenn du schon mit deiner sonstigen Gewohnheit brichst und ein Kleid anziehst, kannst du das auch noch machen.”
    Unsicher und zögernd fasste Megan nach ihrem Haar. „Ich weiß nicht, was du damit anfangen willst. Wenn es mir über den Augen zu lang wird, schneide ich es einfach ab. Und sonst kürzt du es mir immer im Nacken.”
    „Teresa, die beim Friseur in der Stadt arbeitet, hat mir gezeigt, wie man Haare schneidet, als sie keine Kunden hatte. So schwer ist das nicht. Ich glaube, ich könnte etwas mit deinem Haar anfangen.” Sie streckte ihre Hand nach Megans Haar aus. „Es ist so schön dicht und lockig.”
    Megan verzog das Gesicht. „Sieht eher aus wie ein Mop.”
    Mollie lachte. „Mit dem richtigen Schnitt sieht es flott und chic aus.”
    „Wie du meinst”, erwiderte Megan. „In der Hinsicht vertraue ich mich dir voll und ganz an.”
    „Gut, morgen sehen wir uns mal an, was ich im Schrank habe, und dann mache ich dir das Haar. Das dauert nicht allzu lange. Wann kommt er?” erkundigte sich Mollie und glitt vom Bett.
    „Gegen ein Uhr.”
    Weiter als bis zur Tür kam sie nicht. „Ganz verstehe ich das nicht. Warum hast du dich so plötzlich ausgerechnet von Travis Kane einladen lassen?”
    Megan überlegte, was sie Mollie erzählen könnte, um sie auf das vorzubereiten, was kommen würde, aber ihr fiel nichts ein. Schließlich hob sie die Schultern und erwiderte nur:
    „So unmöglich ist er nicht, Mollie.”
    Mollie schnaubte verächtlich. „Pah! Er ist arrogant, egozentrisch und eingebildet wie sonst wer. Das, meine liebe Schwester, ist ein Zitat von dir, als sein Name kürzlich in einem Gespräch erwähnt wurde. Wann ist

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