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Wenn du lügst

Wenn du lügst

Titel: Wenn du lügst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Salter
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Situation völlig verändern, wenn Crystal da wäre. Wer weiß? Wir könnten plötzlich eine Zeugin im Mordfall Sissy Harper haben.« Ihre Augen zeigten einen starren Glanz, der fiebrig wirkte.
    Sie las meinen Gesichtsausdruck. »Sie sind jetzt ziemlich gut ausgerüstet. Sie haben die neuen Sicherheitsschlösser, den Spion in der Tür, Licht mit Bewegungsmeldern. Wir haben alles installiert, mit Ausnahme einer Kamera für draußen, aber da wir die hier ohnehin nicht kriegen werden, bringe ich eine aus Seattle mit.«
    Doch meine Gedanken drehten sich nicht um Sicherheitsvorrichtungen. Was war mit Lily? Lily hatte Zuneigung zu Mandy gefasst und würde nicht das geringste Verständnis dafür aufbringen, auf diese Weise im Stich gelassen zu werden.
    »Was ist mit Lily?«, fragte ich.
    »Was soll mit ihr sein?« Doch anstatt mich anzusehen, hielt Mandy den Blick auf Großmutter gerichtet.
    »Sie werden es Lily selbst beibringen müssen. Sie können nicht einfach so verschwinden, ohne es ihr zu sagen.«
    Nach einer kurzen Pause erklärte sie: »Das kann ich machen. Sie wird es einfach verstehen müssen.«
    »Was verstehen, Mandy? Sie haben ihr gesagt, dass Leroy gefährlich ist und Sie hier sind, um sie zu beschützen, und jetzt wollen Sie ihr sagen, dass es doch nicht so wichtig ist, sie zu beschützen, weil es da etwas anderes gibt, das Sie lieber tun möchten.« Ich war erstaunt, wie stark mein Beschützerdrang gegenüber Lily und wie sauer ich auf Mandy war, weil sie sie im Stich ließ.

    »Wir wissen doch noch nicht mal sicher, ob er kommen wird.«
    Ich starrte sie an. »Mandy, Sie sind diejenige, die behauptet hat, dass er hundertprozentig kommen wird.«
    »In Ordnung. Die Wahrheit ist, dass ich keine Wahl habe. Ich muss gehen. Falls Crystal am Leben ist, dann ist sie der Schlüssel zu dem Ganzen. Sie ist direkt nach Sissys Ermordung verschwunden. Sie, und ihre Mutter ebenfalls. Wenn ich nicht gehe, könnten die beiden wieder untertauchen, und dann werden wir sie nie mehr finden.«
    »Mandy«, sagte ich. »Tun Sie es nicht. Sissy ist tot. Sie bringen ein lebendes Kind in Gefahr, um einem toten zu helfen.«
    »Ich muss es tun. Sie können das nicht verstehen.«
    »Aber es müssen nicht Sie sein, die hinfährt.«
    »Doch«, sagte sie und wandte sich ab. »Ich weiß nicht warum, aber ich habe keine andere Wahl.«
     
    Wir kreisten noch weiter um das Thema, aber es brachte nichts. Schließlich verfielen wir in Schweigen, während Mandy ihren Mut sammelte, um es Lily zu sagen. Sie würde spätestens morgen abreisen, also gab es keinen Aufschub. Sie wartete, bis Lily aus ihrem Zimmer kam, um sich etwas zu essen zu holen. Mandy hatte kein bisschen begierig gewirkt, sie herauszurufen. »Sie gehört Ihnen«, sagte ich.
    »Vielen Dank«, erwiderte sie. Wir folgten Lily in die Küche.
    »Lily«, begann Mandy. »Ich muss mit dir über etwas reden.«

    Lily lächelte und hielt die Kartoffelchips hoch.
    Mandy schüttelte den Kopf und fuhr rasch fort: »Es ist eine mögliche Zeugin zu einem Mord aufgetaucht, den Leroy vor langer Zeit begangen hat. Letztes Mal ist sie weggelaufen, und wenn wir sie nicht aufhalten, wird sie es vermutlich wieder tun. Ich muss morgen wegfahren, um sie zu befragen.« Sie sprach fast schon förmlich, und ich nahm an, dass sie sich ihre Worte zuvor zurechtgelegt hatte.
    »Okay«, sagte Lily und wandte sich wieder ihrer Chipstüte zu. »Wohin fahren Sie?«
    »Nach Seattle.«
    Lily sah schnell hoch. »Sie gehen also weg, ich meine, richtig weg.«
    »Nur für ein paar Tage.«
    »Wer wird dann hier sein?«
    »Breeze wird hier sein.« Lily sah mich mit dem Ausdruck von jemand an, dem man gesagt hatte, dass der Pilot weg sei und der Passagier von Sitz 2C übernehmen wird.
    »Breeze? Was kann sie schon tun?«
    »Lily …«
    »Zwingen die Sie, dort hinzufahren?«
    »Nein«, sagte Mandy. »Niemand zwingt mich, dort hinzufahren. Ich muss es einfach tun.«
    »Kann das nicht jemand anders machen?«
    »Niemand sonst ist mit dem Fall so vertraut wie ich.«
    »Aber es könnte jemand anders machen«, sagte Lily langsam. Ihr Gesicht schien sich zu verhärten, während sie sprach. Ich wollte mich umdrehen, um es nicht sehen zu müssen. »Und niemand anders wird hier bei
Breeze und mir sein. Sie gehen also, obwohl es jemand anders machen könnte und niemand hier sein wird, um uns zu beschützen. So sieht die Sache doch aus, oder?«
    Mandy wirkte, als wollte sie lieber nicht antworten. »Lily, ich …«
    »Lassen Sie es

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