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Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Titel: Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Schlick bedeckt. Bald würde der Kran eintreffen, das Wrack heben und fortschaffen. Vielleicht würde die silberne Medaille die einzige Erinnerung sein, die von dem denkwürdigen Geschehen an diesem Strand blieb.
    Tim tippte an Shanes Arm, und sie begannen mit dem Aufstieg. Es fiel ihm schwer, sich Zeit für die Dekompression zu nehmen, auf jeder Stufe zu verweilen, bis der Stickstoff im Blut abgegeben war, der Druck sich stabilisierte. Er konnte es kaum erwarten, an die Oberfläche zu gelangen. Den blauen Himmel zu sehen, die Zugvögel, die in den Norden flogen; er konnte es kaum erwarten, an den Strand zurückzukehren, zu Neve.
    In das Leben.

29
    M om, wer sind diese Leute?«, fragte Mickey, als sie den Blick über den Strand schweifen ließ.
    Neve sah herüber, zwei Autos hielten am Straßenrand. Die drei älteren Paare stiegen aus, die sie gestern Abend in der Galerie kennengelernt hatte.
    »Die drei Männer gehörten zur Besatzung von Damien O’Casey.« Neve beobachtete, wie sie neben dem Auto im hellen Sonnenschein standen, Feldstecher an die Augen hoben und auf Joe in seinem Boot deuteten. Da sie wusste, dass er mit ihnen verabredet war, gab sie ihm per Funk Bescheid.
    »Joe, sie sind hier. George, Simon, Gerry und ihre Frauen.«
    »Danke, Neve. Richten Sie ihnen bitte aus, dass ich gleich bei ihnen sein werde, ja?«
    »Irgendein Zeichen von den beiden?«
    »Ja, sie sind auf dem Weg nach oben. Das dauert eine Weile, wegen der Dekompression. Machen Sie sich keine Sorgen …«
    »In Ordnung.«
    Mickey hatte mitgehört und erbot sich, den Strand hinaufzulaufen und den drei Paaren zu erzählen, was vor sich ging. Neve lehnte sich gegen den hölzernen Pier und sah ihrer Tochter nach. Sie lief durch den Sand, quer durch die Dünen,
und erstattete lebhaft Bericht. Neve war erleichtert. Trotz ihrer tiefen Gefühle, ihrer Angst um den Vater, besaß Mickey zum Glück einen unerschütterlichen Optimismus und war robust.
    Bei dem Anruf auf dem Polizeirevier heute Morgen hatten sie erfahren, dass Alyssa noch am späten Abend die Kaution entrichtet hatte und Richard sich wieder auf freiem Fuß befand. Deshalb hatte Neve ihn zu Hause angerufen, und er war tatsächlich ans Telefon gegangen. Normalerweise war er am Tag nach seinen Eskapaden, wenn der Ärger begann, völlig zerknirscht. Er versprach jedes Mal, sich in eine Entzugsklinik zu begeben, Mickey regelmäßiger zu besuchen, den ausstehenden Kindesunterhalt zu zahlen, zu den Treffen der Anonymen Alkoholiker zu gehen. Doch heute hatte sich etwas verändert. Seine Stimme klang müde und erschöpft.
    »Alles in Ordnung?«, hatte sie gefragt.
    »Nicht wirklich«, hatte er gesagt, und das war neu. Wo blieben die Prahlereien, die Versprechungen, die großen Gesten?
    »Warum?« Für alle anderen hätte es auf der Hand gelegen, aber für Richard, der nie um eine Ausrede verlegen war, der immer eine Rechtfertigung oder eine Möglichkeit fand, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, war bisher selbst eine Nacht in der Ausnüchterungszelle keine Lehre gewesen.
    »Es tut mir leid. Es tut mir leid, was ich dir angetan habe, und Alyssa. Und ganz besonders Mickey.« Er verstummte; sie hatte das Gefühl, dass er noch etwas zu sagen hatte.
    »Was ist los, Richard?«
    »Hast du gestern Abend jemanden zu mir geschickt, um mir die Leviten zu lesen? Einen alten Knaben in Navy-Uniform?«
    Joe. Neve lächelte wider Willen. »Nein.«
    »Ich glaube dir kein Wort; ich hatte Besuch. Es hat dir wohl noch nicht gereicht, dass ich mir wie ein Stück Dreck vorkam; musstest mir auch noch die US-Navy auf den Hals hetzen! Dieser Kerl, dieser Held aus meiner Kindheit, hat mir einen Besuch in der Ausnüchterungszelle abgestattet.«
    »Ich sagte doch, ich habe nichts damit zu tun. Er hat es Mickey zuliebe getan.«
    »Scheiße, Neve.«
    Was sollte das nun wieder heißen? Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, deshalb konzentrierte sie sich darauf, ruhig zu bleiben, wie immer, wenn sie mit Richard telefonierte. Sie hatte ihn jahrelang auf Knien angefleht, endlich den Unterhalt für seine Tochter zu zahlen, sich mehr um sie zu kümmern. Bisher war nichts dergleichen geschehen, deshalb hatte sie wenig Hoffnung, dass Joe O’Casey ein Wunder vollbracht hatte.
    »Ich zahle«, sagte er. »Nicht, weil mir die Justiz im Nacken sitzt. Sondern weil es sich so gehört.«
    »Stimmt.« Sie nahm die Ankündigung mit Vorsicht auf; sie hatte das alles schon etliche Male gehört. Abgesehen davon hatte ihr Dominic

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