Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
Vom Netzwerk:
weiter. Plötzlich hielt nur ein paar Schritt von ihnen entfernt eine schwarze Stretchlimousine mit quietschenden Reifen.
    Einige Männer sprangen heraus. Einer öffnete die hintere Wagentür, die anderen stellten sich zwischen das Paar und die Fotografen. Shehab zog Farah ins Wageninnere. Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Tür zu, und der Wagen rauschte davon.
    „Es ist vorbei“, murmelte Shehab. „Meine Leute werden sie aufhalten.“
    Farah schloss die Augen. Nein, es war nicht vorbei, es fing gerade erst an. Denn die Paparazzi hatten nun endlich das, worauf sie seit mehr als zwei Jahren scharf waren, weshalb sie sie immer wieder verfolgt hatten: Beweise, dass sie es mit der Treue nicht genau nahm und ihren wesentlich älteren Liebhaber mit anderen Männern betrog. Sie hatte es ihnen ja gewissermaßen auf dem Silbertablett serviert, indem sie das Fest mit einem anderen Mann verließ und sich beim Aufblitzen der Kameras an ihn gekrallt hatte.
    Und das war noch nicht alles. Seine Leute waren blitzschnell aufgetaucht. Das konnte nur bedeuten, dass sie Shehab die ganze Zeit über heimlich beobachtet hatten … alles mitangesehen hatten …
    Ihr Gedanken wirbelten durcheinander. Ihr wurde übel. „Könntest du deinem Fahrer sagen, er soll mal kurz anhalten?“
    Shehab drückte auf einen Knopf und gab einen Befehl auf Arabisch. Mit einem weiteren Knopfdruck öffnete er ein Fach, dem er Taschentücher entnahm. Behutsam wischte er Farah über das Gesicht, den Hals und die Arme.
    „Geht es dir jetzt wieder besser?“
    Es ging ihr überhaupt nicht besser. Zuerst hatte ihr die kühle Feuchtigkeit gut getan, aber dann hatten seine Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit sie schon wieder aufs Höchste erregt. Wie kam es nur, dass er dieses flammende Verlangen in ihr wachrief? Selbst jetzt, wo sie so verwirrt und beschämt war?
    Sie nickte schweigend. Wenn sie jetzt etwas sagte, würde sie ihm die volle Wahrheit gestehen. Und für einen Abend hatte sie ihm wahrlich schon genug gesagt.
    Shehab lächelte sie zufrieden an und versuchte, sich ihr zu nähern, aber sie wandte sich ab. Trotzdem berührte er mit den Lippen ihre Schläfe und flüsterte: „Ich werde dich beruhigen, ya jameelati. Die Paparazzi haben dich ja wirklich völlig aus der Fassung gebracht.“
    „Das kann mal wohl sagen. Ich kann diese Menschen einfach nicht mehr ertragen.“
    „Haben sie dir schon öfter aufgelauert?“
    Farah antwortete nicht, aber ihre angeekelte und betrübte Miene sprach Bände. In diesem Moment tat es Shehab fast leid, dass er den Vorfall arrangiert hatte.
    Die Idee war ihm erst am Abend gekommen. Seine Informanten hatten ihm berichtet, dass sie bereits von Paparazzi verfolgt worden war, als sie sich – ohne Hanson, genau wie er es geplant hatte – auf den Weg zum Kostümball machte. Shehab wusste, wie besessen sie davon waren, sie endlich bei einem Fehltritt zu erwischen. Ständig kursierten Gerüchte, sie habe nebenbei Liebhaber, aber noch nie hatte man ihr etwas nachweisen können. Ein Beweisfoto wäre allerdings nicht in seinem Sinne gewesen, schließlich wollte er diese Frau zu seiner Prinzessin machen. Deshalb hatte Shehab einen Plan entworfen, wie er die Situation zu seinen Gunsten ausnutzen konnte.
    Er hatte seine Leute angewiesen, die Paparazzi – notfalls unter Androhung von Gewalt – loszuwerden und deren Stelle einzunehmen. Dann sollten sie auf sein Signal hin auftauchen und Fotos schießen, wenn er Farah in eine kompromittierende Situation gebracht hatte. Dann hatte er den Beweis für ihre Untreue gegenüber ihrem Lebensgefährten. Dass sie sich gleich am ersten Abend so nahekommen würden, damit hatte Shehab nicht gerechnet.
    Fast hätte er dann sogar vergessen, das Signal zu geben. Er hatte es nur äußerst ungern getan. Denn es war ihm gar nicht recht, dass seine Leute etwas von ihrer Vertrautheit mitbekamen – nicht einmal den einen Kuss, den er ihr auf dem Parkplatz gegeben hatte.
    Er hatte erwartet, dass sie nach dem Blitzlichtgewitter seine Hilfe einfordern würde. Dass sie von ihm verlangen würde, er solle seine Leute hinter den Paparazzi herschicken und ihnen die Kameras abnehmen. So wäre sie noch tiefer in seine Falle geraten: Sie hätten gemeinsam einen Skandal abgewendet, und Farah hätte in seiner Schuld gestanden.
    Doch der Plan war nicht aufgegangen, weil sie anders reagiert hatte.
    Sie war nicht wütend gewesen, sondern verängstigt. Und noch immer wirkte sie so verschüchtert und verwirrt, dass er

Weitere Kostenlose Bücher