Wenn ein Maerchenprinz heiraten will
beobachtet und das Reine, Schöne durch ihre Vorstellungen beschmutzt hätten?
Nun wusste Shehab wirklich nicht mehr, was er denken sollte. Er drückte sie noch fester an sich. Doch plötzlich entzog sie sich seiner Umarmung und sah ihn erschrocken an.
„Mir ist da gerade was eingefallen. Wir haben die Paparazzi jetzt vielleicht abgeschüttelt, aber es muss ihnen klar sein, dass sie an einer heißen Story dran sind. Das heißt, sie werden mit Sicherheit meine Wohnung überwachen und mir auflauern.“ Sie stöhnte auf. „Wir können also nicht zu mir fahren. Am besten setzt du mich bei irgendeinem Hotel ab. Da übernachte ich dann, und wenn ich morgen Abend nach der Arbeit nach Hause komme, können sie mich meinetwegen fotografieren, so viel sie wollen.“
Das torpedierte natürlich seinen Plan. Jetzt musste er sich schnell etwas Neues einfallen lassen. „Ich habe eine bessere Idee. Die Nacht ist ja noch jung. Wir können sie hinhalten, bis sie glauben, du kommst nicht mehr. Und in der Zwischenzeit gehen wir schön essen.“
Er küsste sie zärtlich auf die Hand und beobachtete genau, wie sie Lust auf mehr bekam. Schließlich nickte Farah atemlos. Daraufhin drückte er den Knopf, der die Verbindung zum Fahrer herstellte. „ Seeda. Zum Flughafen.“
„Zum Flughafen?“, fragte sie verwirrt.
Shehab lächelte. „Wir speisen in meinem Jet.“
Natürlich, dachte sie. Er würde eine Frau ja nicht in ein Luxusrestaurant oder eine Villa einladen wie ein gewöhnlicher Wald-und-Wiesen-Industriemagnat.
Die ganze Fahrt über hielt er sie in seinen Armen und liebkoste sie, bis sie nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand.
Schließlich erreichten sie den Flughafen. Farah konnte beim Anblick des Flugzeugs nur staunen.
Sie war ja schon öfter in Privatjets gereist, aber keiner war so prächtig wie der von Shehab gewesen. Ihr Vater war ein schlichter Multimillionär mit zwei kleineren Jets, und seine Bekannten besaßen ähnliche Flugzeuge. Bill war zwar sogar Milliardär, aber er kam aus einfachsten Verhältnissen und gab ungern mehr Geld aus, als unbedingt nötig war. Shehab hingegen …
„Du scheinst gern im Luxus zu schwelgen“, kommentierte sie.
Er lächelte sie an. „Ich verbringe viel Zeit in der Luft, und oft habe ich auch viel Personal dabei. Außerdem muss mein Jet schon gut eingerichtet sein, weil ich oft Verhandlungspartner an Bord empfange.“
„Ich verstehe. Dafür braucht man natürlich einen fliegenden Palast.“
Amüsiert zog er eine Augenbraue hoch. „Das klingst beinah wie der Anfang eines Manifestes. Und das aus dem Munde einer Frau, die selbst in der Welt der Hochfinanz lebt?“
„Ich würde nicht sagen, dass ich in ihr lebe, ich bin eher eine Bedienstete darin. Je nach Lage spiele ich die Nervensäge oder die Reinmachefrau.“
Gelöst warf er den Kopf in den Nacken und lachte lauthals. „ Ya Ullah, bei dir weiß man wirklich nicht, was du als Nächstes loslässt.“ Gut gelaunt führte er sie im Jet herum und zeigte ihr alles, einschließlich der Wendeltreppe, die in das obere Stockwerk führte. „Du bist also der Meinung, dieser Jet wäre zu protzig? Ich hätte das Geld dafür lieber einem guten Zweck zukommen lassen sollen?“
„Für etwas, dessen Hauptfunktion es ist, dich von A nach B zu bringen, war es vielleicht eine Spur zu teuer.“
„Nicht wenn es mir die Möglichkeit gibt, ständig Hunderte von Millionen Dollar mehr zu verdienen. Geld übrigens, von dem ich durchaus große Teile guten Zwecken zukommen lasse.“
„Stimmt, jetzt fällt’s mir wieder ein“, platzte sie heraus. „Viele der Firmen, an denen du die Aktienmehrheit oder große Anteile hältst, haben beeindruckende Hilfsprogramme laufen. Als ich die Zusammenstellung deiner Investitionen durcharbeitete, habe ich mir gesagt: ‚Dieser Al Ajman scheint eine Mischung aus einem Geschäftsmann und Mutter Teresa zu sein.‘“
Wieder lachte er laut. „Freut mich, dass du mein Engagement zu schätzen weißt.“
Anschließend zeigte er ihr das obere Stockwerk des Jets, das seine Privaträume beherbergte. Er legte seine Hand auf ein elektronisches Lesegerät, worauf sich die Tür zum Gemach surrend öffnete. Über die elegante und luxuriöse Einrichtung war Farah jetzt kaum noch überrascht. Er ließ sie auf einer prunkvollen Couch Platz nehmen und wies auf einen durch einen Wandschirm abgetrennten Bereich. „Dahinter ist der Waschraum. Und hier, mit diesen Knöpfen, kannst du dir alles bestellen, was dein Herz
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