Wenn ein Wuestenprinz in Liebe entbrennt
und über alle Maßen erregt. Für immer wollte er sie in seinen Armen halten, sie lieben und ihr Zärtlichkeiten ins Ohr flüstern.
Tausende Meilen entfernt von Tahran hatte Delaney in ihrem Bett den gleichen Traum. Ihr Körper war angespannt und bebte vor Leidenschaft. Zärtlich berührte Jamal ihre Brüste, und sie konnte seine kraftvollen Bewegungen im Rausch des Liebesspiels so deutlich spüren, als wäre er bei ihr.
Seine Bewegungen gingen ihr durch und durch. Jede seiner Berührungen fühlte sich so richtig an, und als die Lust in ihr zur flammenden Leidenschaft aufloderte, merkte sie, dass sie nicht mehr weit vom Gipfel entfernt war. Sie stöhnte leise auf, als ihr Körper erzitterte, erfüllt von dem wunderbaren Gefühl, auf diese Weise geliebt zu werden.
Doch als die Wellen der Lust allmählich abklangen, erkannte sie, dass sie allein im Bett lag. Noch immer zitternd, drehte sie sich auf die Seite. Waren ihre Empfindungen tatsächlich nur Teil eines Traumes gewesen? Es hatte sich so real angefühlt, als hätten Jamal und sie wirklich miteinander geschlafen.
Seufzend schwang Delaney die Beine über die Bettkante, um aufzustehen und ins Bad zu gehen. Dort wusch sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser.
Doch die Hitze, die sie im Traum empfunden hatte, und die rot geweinten Augen blieben.
Nachdem ihre Brüder Delaney in ihr Apartment begleitet und mit dem Versprechen allein gelassen hatten, in ein paar Wochen wieder nach ihr zu sehen, hatte sie sich ins Bett geworfen und geweint.
Ihr war klar, dass sie nicht weitermachen konnte, als wäre nichts geschehen. Jamal war fort und würde nicht wiederkommen. Ihr Leben musste weitergehen, und am besten würde sie sich mit Arbeit ablenken können. Zwar erwartete man sie erst in zwei Wochen im Krankenhaus, aber sie wollte ihren Urlaub abbrechen. Sie musste sich unbedingt beschäftigen, um nicht mehr an Jamal zu denken.
Jamal stand auf und zitterte, als die kühle Nachtluft über seine verschwitzte Haut streifte. Der Traum war ihm so real vorgekommen, doch als er einatmete, konnte er keine Spur von Delaneys erregenden Duft riechen. Mit geschlossenen Augen versuchte Jamal vergeblich, ihn wieder heraufzubeschwören.
Er verfluchte das Schicksal, das ihn so früh von Delaney fortgerissen hatte. Die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, war nicht annähernd lang genug gewesen.
Jamal warf sich einen Morgenmantel über und ging auf den Balkon. Der Palasthof lag im schwachen Licht des mitternächtlichen Sternenhimmels. Die Luft war erfüllt vom Duft des Jasmins.
Als Kind hatte Jamal es geliebt, sich zwischen den üppigen Blumen und exotischen Büschen zu verstecken – auch wenn Asalum ihn immer gefunden hatte. Bei dieser Erinnerung musste Jamal lächeln.
Was Delaney wohl zu dem Palast sagen würde? Mit ihrer unbedarften, fröhlichen Art würde sie zwischen den ehrwürdigen Mauern vermutlich wie eine frische Brise wirken. Mit ihrem offenen und fürsorglichen Wesen würde sie sicherlich schnell die Herzen der Bürger Tahrans für sich gewinnen. So, wie sie sein Herz für sich gewonnen hatte.
Allein an sie zu denken, bereitete Jamal Qualen, und er seufzte sehnsüchtig. Nach dem Gespräch mit seinem Vater am kommenden Morgen würde er nach Kuwait aufbrechen. Dort warteten bereits weitere Koalitionsverhandlungen auf ihn, bevor er in seine Ländereien in Nordafrika weiterreiste. Dort konnte er sich seinem Kummer ungestört hingeben, bis die Vorbereitungen für die Hochzeit getroffen waren und sein Schicksal somit besiegelt sein würde.
Delaney legte das strampelnde Baby in die Arme seiner Mutter. „Es geht ihr schon viel besser, Mrs. Ford. Das Fieber ist zurückgegangen, und ihre Ohren sind auch nicht mehr entzündet.“
Die Frau lächelte sie dankbar an. „Vielen Dank, Dr. Westmoreland. Sie sind so lieb zu meiner Victoria, sie mag sie.“
„Und ich mag sie“, gestand Delaney lächelnd. „Und nur, damit wir auf Nummer sicher gehen, möchte ich sie in ein paar Wochen noch einmal wiedersehen.“
„Okay.“
Delaney sah zu, wie Mrs. Ford das kleine Mädchen in den Kinderwagen setzte und zum Abschied noch einmal winkte, bevor sie zum Lift ging.
In den vergangenen drei Wochen hatte Delaney sich allmählich daran gewöhnt, mit „Doktor Westmoreland“ angesprochen zu werden. Jedes Mal freute sie sich darüber, denn endlich zahlte sich ihre Leidenschaft und die harte Arbeit für das Medizinstudium aus. Sie war jetzt, was sie immer werden wollte –
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