Wenn Eltern es zu gut meinen
weil die Um stände dafür nicht günstig genug sind. Sie werden auf die Wege, die sie nicht eingeschlagen haben, mit Bedauern zurückschauen, weil sie glauben, durch ihre eigenen Fehler Chancen vertan zu haben. Zweitens: Wenn sie den erwünschten Ruhm und Reichtum erlangen
sollten, werden sie verwirrt feststellen, dass diese nicht die erhoffte Belohnung und Befriedigung mit sich bringen. Und drittens: Der Anspruch, besonders zu sein, wird sie anderen entfremden - sie werden nicht teilen, kooperieren und sich mit anderen entwickeln. Sich wie ein normaler Mensch zu fühlen statt wie jemand, der innerlich oder äußerlich im Rampenlicht stehen muss, erhöht die Wahrscheinlichkeit des Glücks, wenn das Glück tatsächlich an die Tür klopft.
Wenn das Glück an die Tür klopft
Was hilft uns, das Glück hereinzulassen, wenn es an die Tür klopft? Vielleicht kennen Sie die Antwort: im Augenblick bleiben, wachsam und bewusst sein. Warum fällt uns das so schwer, selbst wenn wir glücklich sind? Weil wir uns auf uns selbst konzentrieren: Das Ichgefühl und übertriebene Ansprüche an uns selbst können sogar unsere glücklichen Augenblicke trüben. Wenn Glück »der Geisteszustand ist, in dem wir uns nicht wünschen, in einem anderen zu sein«, wie der berühmte Erforscher des Flow- Erlebens Mihaly Csikszentmihalyi sagt, dann vereiteln Ichgefühl, Scham, Neid, Eifersucht, Verlegenheit und Schuldgefühle das Glück. 7 Sie holen uns aus der Freude zurück in die Sorge um uns selbst.
Neid auf einen anderen lässt uns in Sekundenbruchteilen unsere Mitte verlieren. Ebenso nehmen uns Scham und Verlegenheit die Freude und holen negative Gefühle über uns selbst hoch. Alle Emotionen, die uns dazu bringen, uns mit anderen zu vergleichen, und uns drängen, uns an unseren Ansprüchen zu messen
(»Habe ich das auch richtig gemacht?«), begrenzen eindeutig unser Gefühl der Zufriedenheit.
Während das Ichgefühl uns das Glück raubt, macht die Gelassenheit es größer, ganz gleich, ob wir Kinder oder Erwachsene sind. Wenn Glück als ein Geisteszustand definiert wird, in dem wir uns nicht wünschen, in einem anderen zu sein, dann fördert Gelassenheit definitionsgemäß das Glück. Gelassenheit ist, wie wir gesehen haben, die sanfte realistische Wahrnehmung und Akzeptanz unserer Erfahrung, so wie sie ist. Wenn wir diese Art Bewusstheit kultiviert haben, akzeptieren wir unsere Erfahrungen, ohne an ihnen herumzumanipulieren. Ganz gleich, welche Gefühle angerührt werden, wir reiten auf den Wellen der Expansion und Kontraktion und bleiben wachsam. In einem Augenblick des Entzückens, der Freude oder Lust vermehrt die Akzeptanz unser Glück. Wenn wir eine Acht auf Schlittschuhen laufen, eine Bleistiftskizze vollenden, eine Skulptur fertig stellen oder uns einfach an einem guten Mahl erfreuen, sind wir glücklich, ohne von dem Gedanken abgelenkt zu sein: »Habe ich es so gut gemacht, wie ich es hätte machen können?« »Wird meine Arbeit den Preis bekommen?« oder »Ich bin so satt! Warum habe ich bloß so viel gegessen?« Diese Art von Ichgefühl raubt uns das Glück, das unseren Erfolgen und Befriedigungen innewohnen sollte.
Gelassenheit bedeutet nicht Passivität oder Gleichmut, sondern imstande zu sein, in Kontakt mit der Mitte unseres Seins zu bleiben. Sie schenkt uns die Freiheit, uns unserer inneren Weisheit zuzuwenden. Sind wir gerade in ein schwarzes Loch der Scham gefallen, sollten wir unsere Wahrnehmung nicht ausblenden oder anfangen, uns selbst anzugreifen, sondern
vielmehr unsere Körperempfindungen und die Bilder, die uns in den Sinn kommen, zur Kenntnis nehmen; dann werden wir feststellen, dass die Blamage schnell vergeht. Wir haben unsere Mitte gar nicht verloren. Kinder zu ermutigen, Gelassenheit zu praktizieren, indem wir sie bitten, innezuhalten und ihre Erfahrung in einem beliebigen Augenblick zur Kenntnis zu nehmen - etwa wenn das Telefon klingelt oder sie durch eine Tür gehen -, stärkt ihre Gelassenheitsmuskulatur, die ihnen im Laufe der Jahre helfen wird, die Negativität zu überwinden und die Freude zu maximieren.
Gelassenheit unterstützt auch unsere Beziehung zu anderen. Eine sanfte Akzeptanz unserer Gefühle und Interaktionen erlaubt uns, einfühlend und miteinander verbunden zu bleiben, selbst wenn wir Konflikte haben. Wir bleiben in Kontakt mit unserem Menschsein und öffnen uns beiden Seiten des Konflikts. Besonders in unseren engen Beziehungen müssen wir ein Gefühl der Verbindung durch dick und
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