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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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zurück.
    »Ich erwarte von dir, dass du nach diesem … Abschluss, von dem ich wohl nie wissen werde, was du dir davon erhoffst, in einer meiner Redaktionen in London anfängst und das Geschäft von der Pike auf kennenlernst.«
    »Ich weiß.«
    »Und ich will nicht, dass du mir in dieser Zeit mit irgendwelchen Skandälchen das Leben schwer machst. Also tob dich aus, solange du noch kannst.«
    »Bist du sicher, dass wir verwandt sind?«
    »Cedric!«, brüllte Lord Darney, wurde aber sofort wieder ganz still und erhob sich. Irritiert erhob sich auch Cedric und folgte dem Blick seines Vaters: Lillian stand in der Tür. Wie lange schon, war schwer zu sagen. Cedric nickte ihr zu, sah wieder zu seinem Vater, dessen Blick weiter auf Lillian ruhte.
    »Ich fahre jetzt. Ich bin verabredet«, log er und ging.
    Als er in der Garage seinen Wagen startete, klopfte sein Vater gegen die Scheibe. Er hinterließ Abdrücke auf dem Glas. Cedric ließ die Scheibe herunter.
    »Wir sprechen uns in zwei Wochen«, sagte sein Vater. »Und bis dahin hast du dich besser an sie gewöhnt. Glaub mir, es ist die beste Lösung für dich. Schließlich hast du bisher noch kein Mädchen gefunden, das zu dir …«
    »Ich muss los«, sagte Cedric, ließ die Scheibe wieder hochfahren und trat auf das Gaspedal.
    Er würde sie nie loswerden, er wusste es. Als er von dem Privatweg auf die Straße in Richtung St. Andrews abbiegen wollte, fielen ihm wieder die Fingerabdrücke ein, die sein Vater an der Scheibe hinterlassen hatte.
    Die Waschstraße bei Morrisons hatte sonntags zum Glück geöffnet.

5.
    Gegen halb fünf parkte er seinen Wagen wieder vor der Haustür. Die Polizeiautos standen noch immer vor dem Nachbargrundstück. Er ging ins Haus, wo alle Türen offen standen. Wie oft musste er es Doug und Pete noch sagen: Der Wind würde Dreck und Laub hereinwehen, und an die Tiere, die hereinkriechen und hereinfliegen könnten, wollte er erst gar nicht denken.
    »Cedric«, rief Doug aus dem vorderen Wohnzimmer, das links von der Eingangshalle abging. Doug musste ihn durch das Fenster gesehen haben. Cedric zog seine Straßenschuhe aus, die Hausschuhe an, ging zum Wohnzimmer und blieb abrupt in der Tür stehen.
    »Guten Tag«, sagte er zu den beiden Fremden, die dort mit Doug und Pete saßen. »Cedric Darney, was kann ich für Sie tun?« Er ließ die Hände in den Hosentaschen und bewegte sich keinen Schritt auf sie zu. Nicht, bevor er wusste, wer sie waren.
    »Chief Inspector Brady«, sagte der Mann und zeigte dann auf die Frau, die neben ihm saß. »Das ist Sergeant Hepburn. Würden Sie sich zu uns setzen?«
    Mein Haus, dachte Cedric. Und er sagt mir, was ich tun soll. Widerstrebend betrat er den Raum. Die beiden Polizisten saßen auf einem Sofa, Doug und Pete auf dem anderen, das rechtwinklig dazu stand. Die Polizisten saßen näher zusammen als Doug und Pete. Ohne Symmetrie. Cedric blieb nur der Sessel. Er schob ihn so, dass er dem Winkel der beiden Sofas direkt gegenüber stand.
    Seine beiden Mitbewohner sahen schlecht aus: blass und mit tiefen Rändern unter den Augen. Sie hatten wohl letzte Nacht sämtliche Abschlusspartys mitgenommen, die es gab. Ihr Restalkohol würde reichen, um ein gesamtes Studentenwohnheim betrunken zu machen. Hatte Doug heute Morgen in der Küche schon so ausgesehen? Er hatte ihn nicht richtig angesehen. Pete sah schlimmer aus als Doug, aber Pete trank immer viel mehr als alle anderen, obwohl er weniger vertrug.
    Sergeant Hepburn hatte ein hübsches rundes Gesicht mit blassen Sommersprossen, eingerahmt von fransig geschnittenen, kinnlangen dunklen Haaren. Sie war sehr groß und dünn, verstand es aber, mit ihrer Kleidung ihre Weiblichkeit zu unterstreichen.
    Chief Inspector Brady trug einen schlecht sitzenden, billigen Anzug und ein Hemd, das eine Nummer zu klein war. Es spannte über dem Bauch, und die Krawatte schaffte es nicht ganz bis zum Hosenbund. Das Jackett war an den Ellenbogen speckig und glänzend. Die Schuhe waren staubig. Sein Gesicht war übersät mit alten Aknenarben.
    »Life on Mars«, dachte Cedric. Der Mann sah aus wie  DCI  Gene Hunt in »Life on Mars«, einer Fernsehserie, die in den 70er-Jahren spielte. Hunt war darin der harte Cop, aber ein harter Cop mit Humor. Cedric überlegte, ob Brady es auf diese Ähnlichkeit anlegte. Das würde das enge Hemd erklären: Er probierte den 70er-Stil.
    Und er sagte Cedric, dass Matt tot war.
    Beobachtete ihn dabei genau.
    Cedric jedoch war zu keiner Reaktion in der Lage.

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