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Wenn es daemmert

Wenn es daemmert

Titel: Wenn es daemmert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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müssen.
    »Was wollen Sie?«, brummte er.
    »Ich hab gesehen, wie Sie diesen Ring gestern in Matts Haus aufgehoben und eingesteckt haben«, sagte Mina. »Weiß Ihr Freund Chief Inspector Brady davon?«
    »Dass ich den Ehering meiner Frau mit mir herumtrage? Das kann er ruhig wissen. Der Zustand, in dem Sie gestern waren – Brady wird Ihnen sicher jedes Wort glauben.«
    »Wenn er die Fotos von ihr und Matt sieht, wie sie auf einer Strandparty vor zwei Wochen herumgeknutscht haben, wird er mir bestimmt glauben.« Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche. »Ihre Frau, das ist doch diese niedliche Blonde? Die Auflösung ist übrigens großartig, wenn man die Bilder erst mal auf einem Rechner betrachtet. Man kann den Ring ganz genau sehen.«
    Sie gab ihm ihr Handy, damit er sich das Bild ansehen konnte.
    »Ein Missverständnis«, murmelte er und warf das Handy aufs Sofa.
    »Dass Matt seine Hände auf den Brüsten Ihrer Gattin parkt und sie dabei küsst, ist ein Missverständnis? Ich bin beeindruckt. Es gibt nicht viele Ehemänner wie Sie. Aber ich dachte mir schon, dass Sie es die ganze Zeit gewusst haben. Sonst hätten Sie den Ring Ihrer Frau kaum so dezent eingesteckt.«
    »Das geht Sie gar nichts an.«
    »Wissen Sie was? Es geht mich nicht nur nichts an, es interessiert mich sogar überhaupt nicht. Aber irgendwas haben Sie und dieser Chief Inspector doch vor, sonst hätten Sie mir nicht einfach Blut abgenommen, ohne einen Ton zu sagen. Ich will wissen, was Sie damit gemacht haben. Ins Labor gegeben? Irgendwas gefunden?«
    McCallum nickte langsam, ging zu dem Sofa, nahm das Handy und betrachtete noch einmal das Foto seiner Frau. »Wir haben nichts vor, das sind Ihre Fantasien. Wir haben uns um Sie gesorgt.« Dann sprach er von einem starken Beruhigungsmittel, das er in ihrem Blut gefunden hatte. Außerdem Alkohol: 1,5 Promille. Er hatte noch einen weiteren Stoff gefunden: Fluoxetin.
    »Keine gute Mischung«, sagte er. »Nehmen Sie das auf Rezept?«
    Mina antwortete nicht.
    »Sie nehmen es und trinken trotzdem?«
    Ich hab nichts getrunken, dachte sie. Und wieso Beruhigungsmittel?
    »Was hatte dieser Mann, dass sich ihm alle Frauen an den Hals geworfen haben?«, sagte McCallum unvermittelt, und Mina sah ihm direkt in die Augen.
    »Das fragen Sie besser Ihre Frau.«
    »Sie standen doch auch auf seiner Liste«, entgegnete er kühl.
    Sie schwieg. Dachte nach. Überlegte sich eine Strategie. Sagte schließlich leichthin: »Ein attraktiver Mann, charmant, witzig. Warum nicht?«
    Es war ein Fehler gewesen. Sie sah in McCallums Gesicht, dass er jetzt alles wusste. Sie log einfach zu schlecht.
    »Er hat Ihnen das ins Glas gemischt. Er wusste nicht, dass Sie außerdem noch auf Prozac sind. Hat er Sie …«
    Schon wieder diese unausgesprochene Frage. Irgendwann musste sie antworten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie, wie schon zu Hepburn. »Tut mir leid. Ich wünschte, ich wüsste irgendetwas.«
    »Aber wenn er … Sie müssen das doch hinterher gemerkt haben.«
    »Dr. McCallum, wir machen einen Deal. Ich sage Ihrem Freund Brady nichts von Matt und Ihrer Frau. Das ist ein großes Zugeständnis, denn ich bin wahrscheinlich im Moment die Einzige, hinter der Brady her ist. Wüsste er davon, würde er sich auch auf Sie oder Ihre Frau stürzen. Und weil ich so nett bin und das Ganze für mich behalte, lassen Sie mich in Ruhe, bis mir wieder alles eingefallen ist. Falls Sie Brady sagen, was Sie in meinem Blut gefunden haben, erfährt er von mir, dass Sie Beweismittel vom Tatort entfernt haben, und außerdem verklage ich Sie wegen … irgendwas fällt mir bestimmt ein. Wir verstehen uns?«
    McCallum nickte widerstrebend. »Aber warum wollen Sie das? Ich verstehe Sie nicht, es würde Sie sogar entlasten, wenn Brady wüsste, dass …«
    »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt!« Fassung zu bewahren war nichts, was ihr dieser Tage besonders gut gelang.
    »Miss Williams, wenn Sie Prozac nehmen – gibt es da eine Vorgeschichte? Es ist Ihnen doch verschrieben worden, ja?«
    »Einen schönen Tag noch, Dr. McCallum. Und grüßen Sie Ihre Frau.« Mina ging zur Haustür und hielt sie auf. Wartete, bis er aus dem Wohnzimmer kam und verschwand.
    Sie hatte nur zwei Möglichkeiten: Wenn sie sagte, sie hätte eine Affäre mit Matt gehabt und an dem Abend zu viel getrunken, würden sie ihr vielleicht glauben und sie in Ruhe lassen. Wenn sie sagte, Matt hätte sie betrunken gemacht und ihr etwas in den Drink geschüttet, dann wäre sie das Opfer

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