Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel
auf die Lippen und sie holte tief Luft.
„Das weiß ich alles. Ich bin tatsächlich fast auf sie reingefallen. Als sie ihre Kontaktlinse verloren hat, wurde mir klar, dass sie nicht mein verlogenes Aschenputtel sein konnte. Ich muss allerdings gestehen, als sie in dem viel zu engen Schuh auch noch tanzen musste … sie leiden zu sehen, hat mich erregt. Dich jedoch leiden zu sehen …“
Mit einem sadistischen Schmunzeln brach er ab und der Kuss brannte sich wie ein Zeichen auf ihre Stirn, hitzige Lippen suchten nach ihrem Mund und seine Zunge drängte sich in ihre Mundhöhle. Atemlos löste sie sich von ihm, sah ihn schuldbewusst an.
„Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe.“
„Nein, das tut es nicht.“
Bevor sie widersprechen konnte, küsste er sie erneut und lachte leise, denn sie verbarg beschämt ihr Gesicht an seiner Brust.
„Behinderung der Polizeiarbeit? Gefährdung der Ermittlungen?“
„Du bist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen, also konnte ich mich kaum auf die Arbeit konzentrieren und Sex mit einer Prostituierten hätte unsere wochenlange Ermittlungsarbeit gefährden können.“
„Was ist mit Leo?“
„Mach dir keine Sorgen, sie war eine tolle Informantin und wir haben ihr Straffreiheit versprochen. Sobald David ihre Aussage aufgenommen hat, kann sie gehen. Die Beweise, die sie uns verschafft hat, werden deine Mutter für etliche Jahre in den Knast bringen.“
Deswegen die Treffen und ihre Geheimniskrämerei in den letzten Tagen. Joy lächelte dankbar. Erneut hob sie ihre Handgelenke.
„Machst du mich jetzt endlich los?“
„Ich denke nicht, mir gefällt dieser Anblick sehr.“
„Bitte.“
„Nein, es sei denn …“
Er zupfte an der kleinen Kette zwischen den Schellen, und als er nicht weitersprach, wurde sie ungeduldig.
„Es sei denn, was?“
„Wirst du noch da sein, wenn ich später meine Augen schließe und morgen wieder aufwache?“
„Navan, du kannst mich nicht ewig mit diesen Dingern rumlaufen lassen. Ein bisschen Vertrauen solltest du schon in mich haben.“
„Das war keine Antwort auf meine Frage.“
„Du klingt jetzt schon wieder wie ein Bulle.“
„Vorsicht, kleines Aschenputtel, sonst lass ich die Schellen dran.“
„Das würde dir gefallen, nicht wahr?“
Er nickte mit fiebrig glänzenden Augen.
„Ich würde dich an mein Bett ketten und könnte jederzeit wie es mir gefällt über dich verfügen … du siehst so unglaublich sexy aus, wenn du wehrlos daliegst und der Gedanke, was ich alles mit dir anstellen könnte …“
Sie schüttelte amüsiert den Kopf und erneut röteten sich ihre Wangen.
„Nicht reden, Bulle.“
ENDE
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