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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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Callgirlring auszuheben und deswegen bist du hier.“
    Joy öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch Navans Blick wirkte so kalt, dass sie stumm blieb.
    „Gefährdung der Ermittlung, Behinderung der Polizeiarbeit, Prostitution …“
    Mit dem letzten Wort sah er ihr erneut in die Augen und ein kalter Schauder lief ihr den Rücken hinunter.
    „Das ist alles ein großer Irrtum, ich hab damit überhaupt nichts zu tun, ich putze nur dort. Ich habe das Ihrem Kollegen schon versucht, zu erzählen. Bitte.“
    Ihr Blick huschte durch den Raum, blieb an der Kamera an der Decke haften und ihr Herz schlug so schnell, dass sie es sogar in ihrem Hals spürte. Navan setzte sich ihr gegenüber auf den Stuhl, nahm aus der Kiste eine dicke Akte heraus, die er geräuschvoll auf den Tisch fallen ließ. Seine Hände falteten sich darüber.
    „Cinda Lane, Sunny, Joy Ashfield … wie viele Pseudonyme hast du noch, mit denen du arbeitest?“
    Noch bevor sie etwas erwidern konnte, zog Navan drei Fotografien aus der Akte, legte sie nebeneinander, damit Joy einen guten Blick darauf werfen konnte. Das Bild in der Mitte zeigte sie auf der Party im Hotel mit der Sklavenmaske. Ein eiskalter Schauder lief ihr die Wirbelsäule hinunter, als sie ihre Augen abwendete und stattdessen beschämt die Tischkante fixierte. Erneut öffnete sich ihr Mund, doch was sollte sie ihm sagen? Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und die Situation kam ihr so irreal vor, dass ihr schwindelig wurde. Wie hatte das nur passieren können? Wie war sie nur in solch einen Mist hineingeschlittert? Der Raum wirkte plötzlich noch bedrohlicher und kälter auf sie, als würden die Wände langsam immer näher rücken. Tränen verschleierten ihren Blick.
    Navan betrachtete sie lange schweigsam. Seine Hände lagen wieder ineinander gefaltet auf der Akte und ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Sie wirkte eingeschüchtert und die Scham färbte ihre Wangen immer mehr. Mit einem tiefen Räuspern klärte er seine Stimme, zog aus der Kiste zwei Beweismitteltüten hervor, in denen jeweils ein roter Samtschuh eingepackt war.
    „Erkennst du diese Pumps?“
    Ohne hinzusehen, nickte sie, schniefte leise und schluckte geräuschvoll. Selbst als er sich von seinem Stuhl erhob, sah Joy nicht eine Sekunde auf, starrte kontinuierlich auf die Tischkante und rang um Fassung. Navan riss die Tüten auf, stellte die Schuhe auf den Boden neben sie.
    „Anziehen.“
    Er klang streng. Wie ferngesteuert schob sie mit den Zehen ihre Turnschuhe von den Füßen, rutschte auf dem Stuhl seitwärts, um besser in die Pumps schlüpfen zu können. Natürlich passten sie wie angegossen, selbst mit den dünnen weißen Söckchen, die sie noch trug. Joy richtete sich wieder auf dem Stuhl nach vorn. Eine kleine Kerbe an der Tischkante zog wie magisch ihre Aufmerksamkeit auf sich und in ihrem Kopf tobte ein Sturm aus Fragen und Ansätzen, ihm alles zu erklären. Entschuldigungen und reumütige Bekundungen, doch kein einziges Wort wollte ihr über die Zunge kommen. In ihrem Körper breitete sich ein Zittern aus, die Kälte kroch ihr unaufhaltsam unter die Haut und in ihrem Magen krampfte sich etwas zusammen. Ein Tonband lag plötzlich vor ihr und Navan schaltete es ein.
    Wie ist dein Name, Sklavin? - Sunny, Sir. - Und wozu bist du hier? - Um Ihnen gefügig zu sein, Sir. - Denkst du, du bekommst genug Geld für deine Dienste als Spielzeug? - Sir? - Beantworte meine Frage? - Ja, Sir!
    Die männliche Stimme auf dem Band stammte eindeutig von Master Alex, vor dem sie sich so sehr erschreckt hatte, kaum, dass er die Peitsche ausgerollt hatte. Selbst für ihre Ohren klang ihre eigene Stimme so dünn und kläglich, dass sie sich kaum wiederkannte. Joy schloss die Augen und eine Träne bahnte sich dennoch ihren Weg über ihre glühende rechte Wange. Ein Schluchzen ließ ihre Schultern beben.
    „Ich denke, dazu brauche ich nichts weiter zu sagen, oder?“
    Als sie ihren Kopf schüttelte, rollte ein weiterer Tropfen Tränenflüssigkeit über ihr Gesicht. Die Beweise gegen sie erhärteten sich und selbst, wenn sie atmete, bebte ihr ganzer Körper.
    „Ist das die Gesichtsmaske, die du am Abend der Party getragen hast?“
    Abermals bewegte sich ihr Kopf zu einer Bestätigung, ohne dass sie auch nur das nächste Beweisstück, dass Navan direkt vor ihr hinlegte, ansah. Woher wusste er davon nur? Wer hatte ihm gesagt, dass sie mit Sunny die Rollen getauscht hatte. Plötzlich ruckte ihr Kopf hoch.
    „Das hab ich nur

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