Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart
Reißverschlusses. Alain zog ihr Kleid der Länge nach auf. Er löste den steifen Reifrock. Amelie hielt die Arme dicht an ihrem Körper, als er die Ärmel nach unten schob. Das Kleid rutschte über ihre Schultern. Bald lagen Kleid und Reifrock auf dem Boden. Amelie stützte sich gegen das Geländer. Alains Zunge berührte ihren Hals und die nackten Schultern. Sie erkundete ihren Körper. Seine Finger betasteten das gestickte Korsett, die Spitzen der Unterhose und der halterlosen Strümpfe.
Unter ihnen wurde Pierre lauter. Die Frau löste sich von ihm. Das Stöhnen wurde leidenschaftlicher. Ihr kam es. Die Peitsche lag nun wieder zwischen ihren Beinen, strich über ihre Klitoris, während Rotkäppchen ihr mit der freien Hand einen leichten Schlag auf das weiße Gesäß gab.
Hinter sich spürte Amelie, wie Alain sich von ihr löste. Sein Glied lag an ihr. Sie streifte ihre Unterhose ab, kaum wissend, was sie tat. Ihr Körper wollte nur noch eins.
Sie stöhnte auf, als er in sie drang und sich vorsichtig in ihr bewegte. Ihre Hände umklammerten das Geländer, suchten Halt.
Unten zwang Rotkäppchen Pierre zu Boden. Sie setzten sich ineinander, zwei Leiber ohne Anfang und Ende. Die Frau mit den Flügeln wand sich allein, presste sich an den Hocker.
Um Amelie verschwamm die Welt. Alain. Sein Duft umfloss sie, sie spürte ihn wie in ihrem Traum. Seine Hände hielten sie, hoben sie an, als wöge sie nichts.
„Alain“. Sie wusste kein anderes Wort mehr. Alles wurde ausgelöscht. Als sie die Augen ein Stück öffnete, sah sie Pierre, der hinaufstarrte. Sie war froh, noch das weiße Korsett zu tragen. Trotzdem schloss sie die Augen, um Pierres lüsternem Blick nicht begegnen zu müssen.
Gleichzeitig spürte sie, dass das eng geschnürte Korsett ihr die Luft raubte. Ihr schwindelte. Aber das war egal. Alles war egal. Wenn Alain jetzt nur nicht aufhörte! Wenn er weitermachte, sie mit sich nahm. Ganz gleich wohin.
Eine leise Melodie riss sie aus ihrer Ekstase. Es war eine elektronische Klaviermusik. Verwundert blinzelte sie. Alain zog sich aus ihr zurück.
„Was ...?“
Alain fluchte. „Eine wichtige Meldung. Ich ... Es tut mir leid, ich muss telefonieren. Am besten gehst du zurück in den Bankettsaal, es kann eine Weile dauern.“ Er löste sich von ihr und zog den Reifrock und das Kleid hoch. Er half ihr in die Ärmel und schloss fürsorglich den Reißverschluss des Kleides. „Glaub mir, wenn es nicht so wichtig wäre ...“ Er verstummte. Die nächsten Worte waren leise. Ein Flüstern. Waren sie nur eine Fantasie? Bildete sie sich seine Worte ein?
„Ich liebe dich.“
Er war so plötzlich fort. Sie stand allein am Geländer. Ihre Oberschenkel waren feucht.
„Alain?“ Sie sah sich suchend nach ihm um. Wohin war er so schnell verschwunden? Ärgerlich berührte sie ihr Kleid über dem heißen, enttäuschten Brennen zwischen ihren Schenkeln. Er war verschwunden.
Sie fühlte ihre Nacktheit unter dem Stoff. Wo war ihre Unterhose? Verwirrt trat sie einen Schritt zur Seite. Sie war nicht mehr da. Er musste sie mitgenommen haben! Wollte er später fortsetzen, was sie begonnen hatten?
„Auf was habe ich mich da nur eingelassen?“
Amelie versuchte, von der langen Treppe zurück zum Bankettsaal zu finden. Dabei war sie in Gedanken versunken. Alains Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf.
Sie wusste nicht, wie es passiert war, aber plötzlich stand sie in einem ihr vollkommen fremden Flügel der Villa. Ihr fröstelte. Es war merklich kühler in diesem Trakt. Ihr Blick wanderte über die verschlossenen Türen. Eine fiel ihr besonders auf. Sie war dunkler und schwerer als die anderen. Amelie konnte es sich nicht erklären, aber die Tür zog sie magisch an. Sie ging darauf zu und drückte die goldene Klinke. Abgeschlossen.
„Was machen Sie hier?“, knurrte eine tiefe Stimme hinter ihr.
Amelie fuhr herum. Vor ihr stand Pierre. Wie hatte er sich so lautlos anschleichen können? So schnell? Noch vor wenigen Sekunden hatte sie durch den Flur gesehen, und er war leer gewesen.
„Ich ... ich habe mich verirrt.“ Sie straffte ihre Schultern. „Und ja, ich bin neugierig. Ist das verboten? Was ist in diesem Raum?“
Pierres schwarze Augen sahen sie sonderbar an. In einer Mischung aus Zorn, Erstaunen und Belustigung.
„Eigentlich sollten Sie den Weg zu dieser Tür gar nicht ...“ Er hielt inne, als habe er etwas Verbotenes sagen wollen. „Alain hat viele Geheimnisse. Es ist besser, Sie dringen nicht zu tief in
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