Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit
Entscheidung für Trennung zu entwickeln, die zu Scham, Verlegenheit oder Befangenheit geführt hat, aber immer auch zu einem Verlust der Herzensbindung. Als Folge sind wir niemals eins mit unserem Leben, sondern neigen dazu, uns selbst dabei zuzusehen, wie wir die Welt auf eine unwahre Weise beobachten. Das überlagert jenen spirituellen Teil des Geistes, der ein wahrer Beobachter und Zeuge dessen ist, was geschieht. Unsere Sichtweise wird verzerrt und wir verlieren unsere unvoreingenommene Wahrnehmung und unser rechtes Bewusstsein. Auf diese Weise werden wir überreaktiv und dissoziiert.
Um zur erlebten Geschichte eines »schönen Lebens« zu gelangen, die ein Vorspiel zur »Geschichte des goldenen Lebens« ist, müssten wir die meisten unserer Rollen und einen Gutteil unserer Persönlichkeiten aufgeben. Rollen basieren mehr auf Schuldgefühlen und Persönlichkeiten mehr auf Scham, aber beide blockieren den Fluss.
Wir spielen unter Umständen Opferrollen und haben Opfer-Selbstbilder. Hinter allen Rollen stehen Ichvorstellungen und Selbstbilder, aber nicht alle Selbstbilder sind Rollen. Beide vermitteln uns eine Identität, die wir glauben, unterstützen und verteidigen zu müssen. Wir spüren es so, als ob wir diese Identitäten wären, aber in Wahrheit sind sie das, was wir gemacht haben, ein vermeintliches Bild unserer selbst. Sie veranlassen uns, uns für etwas zu engagieren, das nicht wahr ist, sondern nur eine Schicht, die unser wahres Selbst überlagert.
Das Selbstbild ist das zentrale Idol aller Idole, mit denen wir versuchen, Gott zu ersetzen. Wir meinen, es würde uns glücklich machen und retten. Deshalb investieren wir so viel Energie um »besonders« zu sein, was ja nur eine verfälschte Form von Liebe ist und außerdem Bonding und Beziehungen zerstört.
Je mehr wir uns in Rollen und Selbstbildern verstricken, desto mehr sorgt unser Ego dafür, dass wir uns mit dem Körper als unserem vermeintlichen Selbst identifizieren. Auf diese Weise unterstützt die Familienverschwörung das archetypische Idol der Ichvorstellungen. Wir nehmen jene Persönlichkeiten oder Rollen an, welche die Familie zu brauchen scheint, um sich aufrechtzuerhalten. Persönlichkeiten und Rollen führen jedoch dazu, dass wir zum Schatten unseres eigentlichen Selbst werden.
Im Mutterleib
Der erste Korb
Das Folgende habe ich in einem Kurs der Oneness University gelernt. Ich habe auch gehört, das Stanislaf Grof ähnliche Forschungsergebnisse erzielt hat. In der Oneness University bezeichnet man die Stadien, die ein Baby im Mutterleib während der Schwangerschaft durchläuft, als die »vier Körbe«. Aus diesen vier Stadien im Mutterleib ergeben sich die vier wichtigsten Erfahrungen im Leben.
Der erste Korb umfasst die Empfängnis und die ersten Monate. In dieser Zeit ist das Kind völlig vom Körper der Mutter abhängig, von ihrem Geist und ihren Gefühlen. Wenn man aufgrund eines Traumas in dieser Zeit, in diesem ersten Korb steckenbleibt, fühlt man sich träge und untätig. Es gibt dann keine Bewegung, keine erreichten Ziele, und man ist noch mit 55 Jahren in derselben emotionalen Lage wie mit 25. Veränderungen fallen schwer. Man hat wenig Energie oder Lebensfreude und fühlt sich statisch. Man ist mehr wie ein Zuschauer im eigenen Leben oder zieht sich sogar vom Leben zurück. Nichts scheint einem zu geschehen oder sich für einen zu entwickeln. Man ist wie ein Stück Treibholz im Strom – gleichgültig und scheinbar mit dem Leben zufrieden. Diese Menschen haben kein Vertrauen, keinen Glauben und keinen Antrieb, sich weiterzuentwickeln und erfolgreich zu sein.
Der zweite Korb
Im zweiten Korb, dem zweiten Stadium der Schwangerschaft also, ist das Baby größer und fühlt sich im Schoß nicht mehr so wohl. Es gibt eine Menge an chemischen Reaktionen. Man wird zurückgehalten und ist nicht in der Lage herauszukommen. Man spürt den Impuls, etwas zu tun, kann es aber nicht. Möglicherweise tauchen Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit auf. Wenn man im zweiten Korb aufgrund eines Traumas blockiert wurde, leidet man und fühlt sich hilflos. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit oder Demütigung wird auch an den Arbeitsplatz und in die Beziehungen getragen. Erfolg ist Mangelware. Man fühlt sich verzweifelt und entmutigt, und wenn man dort steckenbleibt, scheint sogar Selbsttötung eine Option zu sein. Man kann sich nicht gut konzentrieren. Der Geist wandert umher, wird
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