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Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit

Titel: Wenn es fesselt, ist es keine Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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drehte sich alles immer nur um sie.
    Wir fanden heraus, dass dahinter die Angst steckte, wirklich zu leben. Ihr Streben, etwas Besonderes zu sein, war ihre Art und Weise, diese Angst zu verbergen. Wir stellten fest, dass die Gabe, die sie für dieses Leben mitgebracht hatte, Gemeinschaftlichkeit war. Die Gabe, die sie vom Himmel empfangen hatte und an andere weitergeben sollte, war Mitgefühl. Als sie beide Gaben empfing und mit allen teilte, mit denen sie seit ihrer Kinderzeit in Kontakt war, verwandelte dieser imaginierte psychische Vorgang jenes Leben der Eigensucht in ein glückliches, goldenes Leben.
    Als Nächstes wandten wir uns ihrem Vater zu. Ich fragte Tessa, wie viele Existenzen lang sie so durchs Leben gelaufen war wie ihr Vater jetzt, und sie antwortete: »Acht.« Ich fragte sie, in welchem Land ihr Schlüsselleben gewesen war, und sie antwortete: »In Russland.« Ich fragte, was sie damals dort getan hatte, und sie erzählte, dass sie ein kleiner Junge war, der einen Verlust erlitten hatte und sich von seiner Mutter verlassen fühlte. Als junger Mann versuchte er das später auszugleichen, indem er so viele Affären wie möglich hatte. Er beendete jenes Leben traurig und einsam und fühlte sich wie beraubt. Es stellte sich heraus, dass die Lektion in jenem Leben im Loslassen bestanden hatte. Die Gabe für jenes Leben war Liebe gewesen und die Gabe des Himmels Führungsqualität. Als der junge Mann die Gabe des Himmels und seine eigene empfing und mit anderen teilte, verwandelte sich jenes Leben vollständig und wurde von großer Freude erfüllt. Ich half Tessa dann, diese Energie von damals durch alle folgenden Leben bis in ihr derzeitiges Leben zu bringen, bis in den gegenwärtigen Moment. Tessa sagte, sie fühlte sich, als sei gerade eine große Last von ihren Schultern genommen worden.
    Dann ließ ich sie darüber nachdenken, was sie von ihrer Mutter gewollt, aber ihrem Gefühl nach nie bekommen hatte. Tessa sagte: »Liebe.« Dann stellte ich ihr dieselbe Frage in Bezug auf ihren Vater und ihre Antwort lautete: »Sicherheit.«
    Danach bat ich Tessa zu überlegen, was ihre Eltern erlebt hatten, als sie bei ihren eigenen Eltern aufgewachsen waren. Tessa erkannte, dass ihre Eltern ihr nie das hatten geben können, was sie sich von ihnen erwartete, weil sie es selbst nie von ihren eigenen Eltern bekommen hatten. Ich zeigte ihr dann auf, dass unter ihrem Leid und ihrer Traurigkeit darüber, dass sie diese Gaben nicht erhalten hatte, noch eine Schicht aus Schuldgefühlen lag, weil sie ihre Eltern nicht gerettet und so deren Wunden geerbt hatte. Unter der Schuldschicht standen ihr die Seelengaben, die sie für ihre Eltern mitgebracht hatte, immer noch zur Verfügung.
    Diese Gaben waren genau das, was Tessa von ihren Eltern erwartet hatte, doch aufgrund ihres eigenen Mangels daran hatten sie sie ihr nicht geben können. Jetzt konnte Tessa ihren Eltern die Gaben der Liebe und Sicherheit geben und ihnen auf diese Weise helfen, während sie sich selbst Erfüllung schenkte.
    Ich erzählte Tessa, was ich herausgefunden hatte: Die Gaben, die wir von unseren Eltern vergeblich erwarten, haben diese von ihren eigenen Eltern nicht erhalten, aber sie können sie von uns, ihren Kindern empfangen. So können sowohl sie als auch wir frei werden.
    Tessa war erleichtert und empfand neue Lebensfreude. Als sie meine Praxis verließ, fühlte sie sich bereit für ihren nächsten Lebensabschnitt.
     
    Die Qualität Ihres Lebens, Ihrer Partnerschaft und Ihrer Familie hängt von Ihnen selbst ab. Lassen Sie sich nicht von jenen irrtümlichen, kollektiven Glaubensmustern der Getrenntheit einfangen, die Schuld und Versagen als die stärksten Waffen des Egos benutzen, um sich selbst am Leben zu erhalten und als etwas Besonderes darzustellen. Entscheiden Sie sich immer wieder neu und auf immer tieferen Ebenen für Partnerschaftlichkeit. Ihr eigenes Glück hängt davon ab.

6
     
    Aufopferung – Die Angst, man selbst zu sein
     

Aufopferung
     
    Aufopferung ist eine Verteidigungsstrategie, die Versagen, Schuld und Minderwertigkeitsgefühle kompensieren soll. Wie alle Abwehrmechanismen führt sie jedoch genau zu dem, was sie abblocken soll. Aufopferung führt also zu Versagensängsten, Schuldgefühlen und einem noch größeren Mangel an Selbstwert. Das liegt zum Teil daran, dass das Opferbringen uns nicht erlaubt zu empfangen. Scheinbar geben wir ja, aber wir empfangen nicht. Wenn wir wirklich geben würden, würden wir natürlich auch

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