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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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und Rory sich neben ihn stellten. “Ja”, erwiderte er heiser. “Ich habe das Gefühl, dass ich dazugehöre.” Er warf Tippy einen sehnsüchtigen Blick zu. Sie strahlte.
    Judd schüttelte ihm die Hand und zog eine lächelnde Crissy zur Tür. Cash und Tippy unterhielten sich noch eine Weile mit Jordan Powell und Libby Collins, bevor Rory sie zum Gehen drängte, weil er zu verhungern drohte. Jedenfalls behauptete er das.
    Am nächsten Tag trat Bürgermeister Ben Brady zurück und verließ sofort die Stadt. In der Vorwahl für das Amt des Bürgermeisters errang Eddie Cane neunzig Prozent der Stimmen und konnte damit einen Erdrutschsieg verbuchen, ohne sich einer Stichwahl stellen zu müssen. Im Wettbewerb um den Senatorenposten wurde Calhoun Ballenger als Kandidat der Demokratischen Partei nominiert. Das Ergebnis war so überwältigend, dass es Senator Merrill peinlich war, vor Journalisten eine Stellungnahme abzugeben. Er verweigerte alle Interviews.
    Julie Merrill war gegen Kaution wieder auf freiem Fuß und nahm kein Blatt vor den Mund, als sie über die schmutzige Taktik sprach, die die Wiederwahl ihres Vaters verhindert hatte. Im Fernsehen äußerte sie darüber hinaus schwere Vorwürfe gegen Calhoun Ballenger.
    Und dann erschütterte ein weiterer Skandal die Stadt. Libby Collins’ Stiefmutter Janet saß im Gefängnis, weil sie den alten Mr. Brady vergiftet hatte. Er war der Vater von Vivian, die als Sekretärin bei Anwalt Blake Kemp arbeitete. Behauptungen machten die Runde, dass Janet auch noch andere Männer vergiftet hatte, aber es gab keine Beweise, dass sie etwas mit den anderen Toten zu tun hatte. Nicht einmal die Exhumierung von Libby und Curt Collins’ Vater hatte neue Beweise ergeben, die gegen sie sprachen. Ein Termin für die Gerichtsverhandlung wurde festgesetzt. Sie versprach ebenso interessant zu werden wie die von Julie Merrill.
    In derselben Woche, in der die Wahlen stattfanden, ließ Blake Kemp Julie Merrill in einem Verleumdungsprozess, den Calhoun Ballenger angestrengt hatte, als Beklagte auftreten. Es war eine Vorwegnahme der Dinge, die noch kommen sollten. Eine Anklage wegen Brandstiftung hatte sie zuvor schon in arge Bedrängnis gebracht. Außerdem hatte Cash nach und nach Beweise gesammelt, die sie mit einem Drogensyndikat in Verbindung brachten. Ihre Zukunft sah düster aus. Aber gerade als Cash sich anschickte, sie festzunehmen, verließ sie die Stadt und verschwand vollkommen von der Bildfläche.

14. KAPITEL
    R ory war überglücklich, dass er mit Cash und Tippy zusammen sein konnte. Er freundete sich schnell mit einem gleichaltrigen Jungen an, der drei Häuser weiter wohnte und der Sohn eines Kollegen von Cash war. Die Jungen hatten viele gemeinsame Interessen – vor allem Videospiele. Also besorgte Cash dem Jungen die neuesten Spiele, die er sofort mit seinem neuen Freund ausprobierte.
    Tippy verliebte sich inzwischen von Tag zu Tag mehr in Cash. Doch seit Rorys Ankunft war er sehr zurückhaltend geworden, und sie konnte sich den Grund nicht erklären. Er hatte ihr gesagt, dass etwas im Busch war, das ihr möglicherweise nicht gefallen würde, aber er hatte ihr nicht verraten, um was es sich handelte.
    Sie machte Popcorn, und gemeinsam sahen sie sich einen Film über Söldner an, auf den Rory ganz versessen war. Dabei sagte Cash kaum ein Wort. Stattdessen entschuldigte er sich bald und schützte Müdigkeit vor.
    “Meinst du, der Film hat ihm nicht gefallen?”, wollte Rory von seiner Schwester wissen.
    Sie umarmte ihn behutsam. “Ich weiß es nicht”, gestand sie. “Vielleicht. Er erzählt nie von seiner Arbeit oder seiner Vergangenheit. Er hat eine Menge Geheimnisse.”
    “Eines Tages wird er es dir bestimmt erzählen”, meinte er zuversichtlich.
    “Meinst du?” Sie lächelte, aber die Zweifel blieben. Seit dem Tag, als er mit Einzelheiten über seine Ex-Frau herausgeplatzt war, hatte er eigentlich nichts mehr von sich preisgegeben. Er neckte sie, war besorgt um sie und freundlich. Aber er war so weit entfernt wie der Mond. Heute Abend war es besonders beunruhigend. Irgendetwas beschäftigte ihn wirklich sehr. Tippy wünschte, er würde ihr sagen, was es war.
    In den frühen Morgenstunden wurde Tippy durch ein ungewohntes Geräusch aus dem Schlaf gerissen. Cash schrie. Tippy hörte seine tiefe Stimme über den Korridor hinweg. Sie klang gequält, rau und klagend. Sie brauchte eine Minute, um sich zurechtzufinden und zu vergewissern, dass sie wach war. Sie setzte sich im

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