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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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gemeint, aber du würdest einfach keine Models mögen. Sie hat mir auch den Grund genannt.”
    Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen. Schreckliche Erinnerungen gingen ihm durch den Kopf.
    Sie drehte sich um und schaute zu ihm auf. “Du kannst es nicht vergessen, nicht wahr, selbst nach all den Jahren nicht? Hass ist eine Säure, Cash. Sie frisst dich innerlich auf. Und die einzige Person, die verletzt wird, bist du selbst.”
    “Du musst das ja wissen”, antwortete er ruppig.
    Sie war nicht beleidigt. “Ja, ich weiß es auch”, sagte sie. “Ich weiß, wie man hasst. Man hat mich so sehr geschlagen, dass ich mich vor lauter Schmerzen nicht mehr wehren konnte. Ich hatte Wunden am ganzen Körper, ich blutete, und danach wurde ich vergewaltigt, immer wieder, und ich schrie um Hilfe, aber es ist niemand gekommen, während meine eigene Mutter …” Sie schluckte und schlug die Augen nieder.
    Er sah sie an und litt so sehr mit ihr, dass ihm übel wurde. Er spürte ihren Schmerz. “Jemand hätte ihn töten sollen”, sagte er tonlos.
    “Unser Nachbar war Polizist”, sagte sie mit rauer Stimme. “Ich habe mir immer vorgestellt, dass er mein richtiger Vater sei, weil er sich immer um mich gekümmert hat. Er hörte meine Schreie und kam herbeigelaufen – glücklicherweise hatte er an diesem Abend frei. Er nahm Stanton und meine Mutter fest und ließ sie ins Gefängnis bringen. Mich brachte er in ein Kinderheim. Er war sehr nett zu mir.” Sie schluckte schwer. “Alle waren sie nett. Aber meine Mutter konnte sich aus allem herausreden, sogar wenn sie einen Mord begangen hätte, und Stanton konnte es auch, wenn er sich bemühte. Ich wusste, dass sie eine Möglichkeit finden würden, mich zu sich zurückzuholen, und ich wäre lieber gestorben. Deshalb habe ich mich nachts aus dem Schlafsaal geschlichen, vorbei an den Erziehern, und bin abgehauen.”
    “Haben sie nach dir gesucht?”, fragte er.
    “Offenbar, aber Cullen verwischte meine Spuren, und er hatte genug Geld, um mir sicheren Schutz zu geben. Er wurde mein Vormund, als ich vierzehn war, und meine Mutter war klug genug, mich ihm nicht fortzunehmen. Er kannte ein paar Leute mit gefährlichen Berufen”, fügte sie mit einem ironischen Lächeln in seine Richtung hinzu, denn schließlich gehörte auch er dazu. “Er hatte einen Freund, der ein großes Tier in der Unterwelt war – Marcus Carrera. Inzwischen arbeitet er legal. Er hat mehrere Casinos auf den Bahamas und anderswo, und er und Cullen waren Partner bei irgendeinem Geschäft. In den letzten Jahren hat er seine Weste wirklich weiß waschen können, obwohl allein sein Ruf ausreicht, um die Leute daran zu hindern, sich mit ihm anzulegen.”
    “Ich kenne Carrera persönlich”, überlegte Cash. “Für einen ehemaligen Gangster ist er ganz in Ordnung.”
    “Jedenfalls sagte Cullen meiner Mutter, dass er mit Marcus reden würde, wenn sie auch nur einen Versuch machte, das Sorgerecht für mich zurückzubekommen. Sie kannte seinen Ruf. Danach hat sie jedenfalls nie mehr versucht, das Sorgerecht für Rory zu bekommen.”
    “Siehst du sie noch?”
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. “Nein, ich sehe sie nicht und ich rede nicht mit ihr – nur über meinen Anwalt. Das Letzte, was ich von ihr gehört habe, war, dass sie wieder pleite ist und damit drohte, den Klatschblättern etwas von mir zu erzählen.” Sie schaute ihn an. “Ich stehe am Anfang einer neuen Karriere. Ich kann es mir nicht leisten, meinen Namen in den Dreck ziehen zu lassen. Ich würde nirgendwo mehr Arbeit finden. Es bleibt schließlich immer etwas hängen. Ich könnte alles verlieren, auch Rory, wenn sie anfängt, Geschichten aus meiner Vergangenheit zu verbreiten. Sie hat ja nichts mehr zu verlieren.”

4. KAPITEL
    “D u kennst mich noch nicht”, erwiderte Cash ruhig. “Aber du weißt hoffentlich, dass ich alles für dich und Rory tun würde. Du musst mich nur anrufen.”
    Sie musterte ihn nachdenklich. “Es wäre nicht fair, dich da hineinzuziehen”, begann sie.
    “Ich habe keine Angehörigen”, sagte er rau. “Niemanden auf der ganzen Welt.”
    “Das stimmt doch nicht”, protestierte sie. “Ich meine, du hast mir doch von deinen Brüdern erzählt und dass dein Vater noch lebt …”
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. “In den letzten Jahren habe ich außer Garon, meinen ältesten Bruder, keinen der anderen gesehen”, antwortete er. “Mein Vater und ich sprechen nicht mehr miteinander.”
    “Und wie

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