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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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seufzte Cash. “Aber dann achte wenigstens darauf, dass sie nicht so aufdringlich ist.”
    “Warum hat sie eigentlich gekündigt?”
    Cash holte tief Luft. “Diese Punkrockerin war sauer, weil ich sie nicht an meinen Aktenschrank gelassen habe. Sie sollte nicht überall rumerzählen, dass ich da manchmal meinen kleinen Python aufbewahre. Deshalb habe ich ihr vorsichtshalber weisgemacht, ich hätte geheime Akten über fliegende Untertassen darin abgelegt.”
    “Das war der Augenblick, als sie den Papierkorb über dich ausgeleert hat”, vermutete Judd.
    Cash schüttelte den Kopf. “Nein, das war später. Ich habe ihr gesagt, dass der Schrank aus einem ganz bestimmten Grund verschlossen ist und dass sie besser die Finger davon lässt. Dann bin ich rausgegangen, um mit einem der Streifenbeamten zu reden. Und als ich draußen war, hat sie versucht, das Schloss mit einer Nagelfeile zu öffnen. Mikey hatte es irgendwie geschafft, aus dem Käfig zu kommen, und lag oben auf den Aktenordnern, als sie die Schublade herauszog. Sie schrie wie am Spieß, und als ich zurückgerannt bin, um nachzusehen, was los war, hat sie mit einem Paar Handschellen nach mir geworfen und behauptet, ich hätte das mit dem Schrank und der Schlange extra gemacht, um ihr eins auszuwischen.”
    “Deshalb also dieser schrille Schrei”, sagte Judd. “Habe ich dir nicht gleich gesagt, dass es keine gute Idee war, Mikeys Käfig in den Aktenschrank zu stellen?”
    “Es war doch nur für heute. Bill Harris hat ihn mir heute Morgen gegeben, und ich hatte keine Zeit, ihn nach Hause zu bringen. Ich habe ihn da hineingestellt, weil ich weg musste. Mikey sollte natürlich keinen, der ins Büro kommt, erschrecken. Ich nehme ihn heute Nachmittag wieder mit nach Hause”, sagte er ungehalten, “damit er nicht noch einen größeren Schock kriegt, als er ohnehin schon hat.”
    “Die Nichte des Bürgermeisters hat also Angst vor Schlangen. Wer hätte das gedacht?”, überlegte Judd.
    “Wirklich schwer vorstellbar”, stimmte Cash ihm zu.
    “Ich hoffe, du hast ihr keinen Grund geliefert, uns zu verklagen?”, hakte sein Freund nach.
    Cash schüttelte den Kopf. “Ich habe nur erwähnt, dass ich Mikeys Vater in einer anderen Schublade aufbewahre und ob sie ihn vielleicht kennenlernen möchte. Erst in dem Moment hat sie gekündigt.” Er lächelte zufrieden.
    “Wenn du Leute feuerst, muss die Verwaltung ihnen Arbeitslosengeld zahlen. Wenn sie freiwillig gehen, nicht. Also habe ich ihr dabei geholfen, freiwillig zu gehen”, setzte er mit einem Grinsen hinzu.
    “Du Mistkerl”, sagte Judd und verkniff sich ein Lachen.
    “Es ist nicht meine Schuld. Schließlich war sie total in mich verknallt. Sie glaubte, wenn ihr Onkel ihr diesen Job verschafft, könnte sie ihr Röckchen hochziehen, die Brust vorstrecken und mich verführen”, meinte er. Dann dachte er eine Weile stirnrunzelnd nach. “Vielleicht hätte ich eine Anzeige wegen sexueller Belästigung erstatten sollen.”
    “Das wäre bei Ben Brady bestimmt gut angekommen”, meinte Judd ironisch.
    “Mir reicht’s, von Sekretärinnen um den Schreibtisch gejagt zu werden.”
    “Man nennt sie Verwaltungsangestellte”, korrigierte Judd ihn. “Nicht Sekretärinnen.”
    “Verschone mich bloß mit diesem Unsinn.”
    “Genau deshalb sollst du ja nach New York fahren. Um dich ein wenig zu schonen.”
    “Ich muss mich um mein Haustier kümmern”, protestierte Cash.
    “Du kannst Mikey zu Bill Harris zurückbringen, wenn du fährst. Er kümmert sich bestimmt gern um dein Baby, während du weg bist. Du brauchst eine Pause. Wirklich.”
    Cash seufzte und steckte seine großen Hände in die Taschen. “Wenigstens einmal bin ich mit dir einer Meinung …” Er unterbrach sich. “Falls ihr Onkel anruft und fragt, warum sie gekündigt hat …”
    “Ich erwähne die Schlange mit keinem Wort. Ich sage ihm nur, dass du psychische Probleme hast, weil du den ganzen Tag von Aliens verfolgt wirst”, bot Judd an.
    Cash warf ihm einen vernichtenden Blick zu und ging zurück in sein Büro.
    Wenige Tage später sprach Cash im Büro des Kommandanten in der Cannae-Kadettenschule in Annapolis, Maryland, vor. Der Name der Lehranstalt amüsierte ihn, weil er auf die katastrophale Niederlage des mächtigen Roms durch die karthagischen Guerilla-Truppen Hannibals verwies.
    Er kannte Gareth Marist, den Kommandanten. Vor vielen Jahren hatte er mit ihm an der Operation Desert Storm im Irak teilgenommen.
    Sie schüttelten sich die

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