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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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unschlüssig stehen, als hätte er etwas vergessen, das er ihr noch mitteilen wollte. Dann ging er zur Tür.
    Die Hand auf dem Türknauf, zögerte er erneut. Er sah sie nicht an. “Danke, dass du gewartet hast, bis ich zurückgekommen bin”, stieß er hervor. Ehe sie sich von der Überraschung erholen und ihm antworten konnte, hatte sich die Tür bereits hinter ihm geschlossen.
    Am nächsten Tag war es bereits wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen. Die gesamte Polizei und die Feuerwehr hatte erfahren, dass der Chef sich vor seine Leute gestellt hatte – ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Quasi über Nacht gehörte Cash, der Außenseiter, zur Familie.
    Er war überrascht über die Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wurde, denn er hatte ja nur getan, was er für seine Aufgabe hielt. Sein Verhalten ließ keinen unberührt. Wenn Bekannte sich auf der Straße trafen, kam das Thema sofort auf Cashs vehemente Verteidigung seiner Polizisten.
    Sandie erzählte Tippy, dass Cash in den Augen der Einwohner zum Helden geworden war. Vermutlich wusste er es selbst noch gar nicht. Tippy lächelte und hatte plötzlich ebenfalls das Gefühl, ein Teil der großen Familie von Jacobsville zu sein.

12. KAPITEL
    T ippy war begeistert von Cashs Haus. Sie selbst hatte noch nie in einem gewohnt. Ihre Mutter besaß nur ein ramponiertes Wohnmobil. Aber dieses Haus hatte eine lange Veranda nach vorne, eine kleinere nach hinten heraus, große Räume, ein riesiges Badezimmer und eine geräumige Küche.
    Es gab noch etwas, das ihr sehr gefiel. Tippy verbrachte viel Zeit im Garten, der voller Pecano-Bäume, Blumen und blühender Büsche stand. Cash hatte eine Hängematte an einem Metallgestänge befestigt, und Tippy liebte es, sanft hin und her zu schwingen und die kühle Frühlingsluft zu genießen. Ihr Brustkorb schmerzte zwar noch immer, und es fiel ihr nicht leicht, in die Matte zu klettern, aber wenn sie es erst einmal geschafft hatte, war es himmlisch, wenn sie sich auf dem Polster ausstrecken konnte. Inzwischen fiel ihr das Atmen auch leichter dank der Menge an Flüssigkeiten, die Mrs. Jewell ihr einflößte. Die Prellungen hatten mittlerweile eine gelbe Farbe angenommen. Die Kopfschmerzen und der Schwindel waren zwar noch nicht vollkommen verschwunden, aber schon viel besser geworden. Ihr Gesicht sah immer noch wie eine Landkarte aus, aber von Tag zu Tag ließen die Schmerzen und das Brennen nach, und alles deutete darauf hin, als würden die Wunden ohne Narben verheilen.
    Es irritierte sie jedoch, dass Mrs. Jewell sie in letzter Zeit kaum aus den Augen ließ, und auch Cash warf ihr immer wieder besorgte Blicke zu, wenn er zu Hause war. Tippy spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, aber niemand wollte ihr sagen, was es war.
    Sie gähnte und streckte sich; dann schloss sie die Augen. Die Sonne fühlte sich gut auf ihrem Gesicht an. Sie trug ein grün gemustertes, knöchellanges Sommerkleid, das ihre Arme und Schultern bis auf die schmalen Träger frei ließ. Sie ging barfuß, und ihr rotgoldenes Haar fiel ihr in Wellen über die Schultern. Vermutlich war es ihr gar nicht bewusst, dass sie ein ausgesprochen hübsches Bild gegen den grünen Rasen und die Bäume abgab, die den Garten säumten.
    Im hellen Tageslicht dachte sie nicht an Probleme. Mrs. Jewell war einkaufen gegangen und Cash bei der Arbeit. Es kam Tippy nicht in den Sinn, dass ihr hier eine Gefahr drohen konnte. Aber plötzlich stellten sich ihre Nackenhaare auf, und ihre Muskeln verspannten sich, als sie die Augen öffnete. Cash beugte sich über die Hängematte und sah sie finster an.
    “Oh!”, rief sie aus und zuckte zusammen. Fast wäre sie dabei aus der Hängematte gefallen. “Himmel, hast du mich erschreckt”, sagte sie atemlos.
    “Gut”, erwiderte er barsch. “Einer deiner Entführer läuft immer noch frei herum, und du bist die Einzige, die ihn identifizieren kann. Ohne dich gibt es keine Anklage. Ich kann nicht die ganze Zeit bei dir sein, und Sandie auch nicht. Es ist absolut verantwortungslos und gefährlich, unter diesen Umständen hier draußen allein zu liegen. Du bist ja noch nicht einmal bewaffnet.”
    Sie musste schlucken, als sie ihn ansah. “Das nächste Mal nehme ich einen Baseballschläger mit, ganz bestimmt”, versprach sie ihm. Ihr Herz raste, und das Reden bereitete ihr Mühe.
    Cash entspannte sich ein wenig. Mit seinen dunklen Augen musterte er ihr Gesicht. “Dieses Haus muss wirklich verzaubert sein. Wenn man dich hier so

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