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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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zurück und verließ das Revier mit ihrem Vater und dem Bürgermeister, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    Kurze Zeit später war wieder Ruhe im Polizeirevier eingekehrt. Jetzt waren nur noch die Sekretärin, die zufrieden vor sich hin lächelte, Cash und die beiden Streifenbeamten im Gebäude. Er warf den Beamten einen Blick zu. “Was ist denn?”, fragte er, als er ihre bedrückte Miene sah.
    Garcia machte eine linkische Bewegung. “Ich dachte, Sie wollten, dass wir kündigen.”
    “Genau”, pflichtete Hall ihm bei.
    “Glaubt ihr wirklich, dass ich in einer Stadt mit zweitausend Einwohnern sofort Ersatz für zwei kompetente Streifenbeamten finde?”, fragte Cash.
    “Das ist ein ganz schöner Schlamassel”, meinte Garcia. “Ich habe das schon mal erlebt. Vor ein paar Jahren hat der alte Sergeant Manley mal ein Stadtratsmitglied wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen, und sie haben ihn gefeuert. Und Blake, sein Vorgesetzter, hat kein Wort dazu gesagt.”
    Cash sah den Mann ruhig an. “Ich bin aber nicht Chet Blake.”
    Sergeant Garcia gelang ein Lächeln. “Ja, Sir. Das haben wir bemerkt.”
    Cash erhob sich, und Hall machte einen großen Schritt auf ihn zu.
    “Danke, dass Sie auf unserer Seite waren, Chef”, sagte Officer Hall. “Aber wir werden kündigen, wenn es sein muss.”
    “Ich werde es nicht tun”, sagte Cash beiläufig. “Und das wird auch sonst keiner tun, nur weil er seinen Job ordentlich macht. Oder ihren Job”, wandte er sich mit einem Lächeln an Hall.
    “Die werden nicht aufgeben”, meinte Garcia. “Und wir haben keine Rechtsabteilung. Unser Polizeirevier ist so klein, dass wir keinen eigenen Rechtsanwalt beschäftigen.”
    “Wir könnten Mr. Kemp fragen”, schlug Hall vor.
    “Ich kümmere mich um den Anwalt”, versprach Cash ihnen. “Sie werden sehen, dass eine Menge Bürger die Nase voll haben von Politikern, die glauben, für sie gälten die Gesetze nicht. Wir werden ein Exempel statuieren. Und keiner wird kündigen. Ist das klar?”
    Sie lächelten, obwohl sie ihm nicht wirklich glaubten. Aber sie waren wieder etwas zuversichtlicher als noch vor einer Stunde.
    Müde, aber zufrieden, fuhr Cash abends nach Hause. Überrascht stellte er fest, dass Tippy noch wach war und im Wohnzimmer auf ihn wartete.
    “Ich habe Sandie doch gesagt, dass sie dich ins Bett schicken soll”, brummte er.
    “Sie kann nichts dafür”, antwortete Tippy, die sich in einen gequilteten Bademantel gekuschelt hatte, der nur Kopf, Hände und Füße sehen ließ. “Sie kann nicht lange aufbleiben. Als sie eingeschlafen ist, bin ich wieder aufgestanden. Ich hatte einfach Lust, hier ein wenig zu sitzen”, log sie. In Wirklichkeit hatte sie befürchtet, dass Cash etwas zugestoßen war. Sie hätte unmöglich schlafen können, ehe er wieder zu Hause war.
    Cash hatte ein ganz seltsames Gefühl, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass seine Frau jemals auf ihn gewartet hatte, selbst zu der Zeit, als er glaubte, sie würde ihn abgöttisch lieben. Er war immer allein gewesen. Und nun saß diese fantastische Frau mit rotgoldenem Haar und grünen Augen auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer, eine Frau, die von Männern im ganzen Land begehrt und verehrt wurde. Und sie hatte sich Sorgen um ihn gemacht.
    Schweigend legte er die Pistole und das Holster ab und runzelte verwirrt die Stirn.
    “Du bist wütend”, sagte sie.
    Er sah sie nicht an. “Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll.”
    “Du könntest dich auf die Couch legen und mir von deiner Kindheit erzählen”, schlug sie mit einem listigen Lächeln vor.
    Er hob eine Augenbraue und musterte sie lange und forschend. “Wenn ich mich auf eine Couch lege, liegst du aber zuerst da.”
    Ihre Verlegenheit war kaum zu spüren. “Denk an meine Rippen”, erinnerte sie ihn.
    “Die werden wieder”, sagte er. “Und dann pass bloß auf!”
    “Gib dir keine Mühe. Du hast doch schon gesagt, dass du mich nicht heiraten wirst”, erwiderte sie schnippisch. “Ich setze mich nie neben eingefleischte Junggesellen aufs Sofa.”
    “Spielverderber.”
    Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich in den Sessel neben der Couch fallen, lockerte die Krawatte und öffnete den obersten Knopf seines blauen Hemds, unter dem ein schneeweißes T-Shirt zum Vorschein kam.
    “Möchtest du reden?”, fragte sie so beiläufig wie möglich, damit er sich nicht gedrängt fühlte.
    Er runzelte die Stirn. “Ich habe nie jemanden gehabt, mit dem

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