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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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irgendeinen Repräsentativposten abschob und Lou Lamont die Stiftung übernahm.
    Die Bürotür schwang auf. Katherine Focerelli betrat den
Raum. Kat war Mitte zwanzig und ehrgeizig. Nebenbei studierte sie in Abendkursen Jura. Grace hatte sie am Tag nach dem Tod ihres Vaters eingestellt, als sie selbst das Büro bezogen hatte. Innerhalb weniger Wochen hatte sich Kat mit allem vertraut gemacht, was die Stiftung betraf, und schien ebenso wenig beeindruckt von Lamont wie sie.
    Letzteres machte sie für Grace noch wichtiger.
    Die junge Frau war auch ein willkommener Ersatz für die grauhaarige Kämpfernatur, die seit Jahrezehnten Cornelius’ Sekretärin gewesen war. Grace hatte nach ihrer Übernahme der Leitung als Allererstes diesem alten Schlachtross gekündigt.
    »Hier sind die Akten für die Randolph-Sache«, sagte Kat. Wenn sie lächelte, hatte sie Grübchen in den Wangen.
    Grace ging die Papiere durch und überprüfte, ob die Veränderungen, die sie vorgenommen hatte, korrekt eingefügt worden waren.
    Während sie ihren Namen darunter setzte, fragte sie: »Was hat denn Lamont auf dem Herzen?«
    »Er sagte, er bräuchte zehn Minuten, gab aber keinen Grund an. Ich habe ihn nur eingeschoben, weil Sie mir geraten hatten, ihn niemals abzuweisen. Ihr Fünfuhrtermin ist übrigens abgesagt, aber der Bürgermeister möchte, dass Sie ihn um halb sieben anrufen. Ach ja, ist es in Ordnung, wenn ich heute früher gehe? Ich habe mal wieder eine Verabredung.«
    »Ja, aber nur, wenn Sie mir morgen genau erzählen, was passiert ist«, erwiderte Grace und reichte die Papiere zurück.
    »Kann kaum schlechter ausfallen als die letzte.«
    »Mit dem, der wollte, dass Sie die Künstlerin in sich entdecken?«

    »Nein, die letzte Verabredung war mit dem Peter-Pan-Syndrom. Er wollte, dass ich ihn mit meinem Lippenstift anmale. Sie meinen die vorletzte Verabredung.«
    »Schwer, das alles in Erinnerung zu behalten.«
    »Es ist auch schwer, dabei ernst zu bleiben. Gott, wann werde ich endlich einen richtigen Mann kennen lernen?«
    Vor Grace’ innerem Auge tauchte Smith auf, während Kat den Raum verließ.
    Grace bohrte ihre Absätze in den Teppich und schob sich in dem Sessel zurück. Das Büro befand sich im obersten Stock der Hall-Stiftung und nahm die gesamte Nordostecke ein. Die großen Fenster und der fantastische Blick waren das Beste daran.
    Sie blickte hinaus auf die prächtige Silhouette von New York, eine Ansammlung von hoch aufragenden Gebäuden in Silber, Grau und Steinfarben. Die Sonne ging gerade über dem Horizont unter und tauchte alles in pfirsichfarbenes Licht.
    Es war für sie unendlich schwer, Smith zu vergessen. Der Mann ging ihr im Kopf herum wie ein Trieb, den sie nicht abschütteln konnte, seitdem er sich zum zweiten Mal in ihrem Leben von ihr abgewandt hatte. Sie fragte sich erneut, ob sie ihn anrufen sollte, wusste aber nur eines genau:Wenn sie das tat, dann musste sie auch entschlossen sein, ihn zu engagieren. Er war nicht der Typ, der seine Zeit ein zweites Mal für sie verschwendete.
    Da summte die Sprechanlage wieder. »Mr. Lamont ist hier.«
    Grace trat zum Schreibtisch zurück. »Sagen Sie ihm, ich komme sofort.«
    Sie schritt über den dicken Orientteppch und schob eine
schmale Tür zu dem kleinen Privatbad ihres Vaters auf. Dort überprüfte sie in den goldgerahmten Spiegeln ihre Frisur und ihr Make-up. Alles in Ordnung. Sie wirkte elegant und gelassen wie eine typische Hall.
    Gut nur, dass niemand die Wahrheit ahnte.
    Sie hatte Magenschmerzen, weil sie zu Mittag nur Pfefferminzbonbons und drei alte Schokoriegel verzehrt hatte. In den Schläfen lauerten pochende Kopfschmerzen, an ihrem linken Fuß hatte sie eine Blase von den neuen Jimmy Choos, und die Schnalle ihres BHs kratzte unangenehm auf dem Schulterblatt.
    Als sie das Bad verließ, klingelte ihr Handy. Sie eilte hinter den Schreibtisch, um den Anruf rasch zu beantworten. Als sie Detective Marks’ raue Stimme erkannte, lief ihr ein eisiger Schauder über den Rücken.
    »Wir haben eine weitere Leiche gefunden«, sagte er. Grace umklammerte das Telefon, bis der Plastikrand ihr in die Hand schnitt. »Wer ist es?«
    »Suzanna van der Lyden. Heute früh.«
    Grace überkam ein so heftiger Schwindel, dass sie rückwärts in den Sessel ihres Vaters taumelte. Sie hatte Suzanna vor zwei Tagen abends bei der Wohltätigkeitsveranstaltung eines bekannten Museums getroffen. Suzanna hatte dieses Event in den vergangenen zwei Jahren organisiert.
    »Wo … ist es

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