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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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vorgeschoben - ein Abbild von Trotz und Entschiedenheit. »Dann ist das hier wohl ein Abschied?«
    Als er in ihre Augen blickte, hatte er den Eindruck, als müsste sie Himmel und Erde in Bewegung setzen, um ihn nicht anzurufen.
    Gut nur, dass er das nicht persönlich nahm.
    »Bis dann, Gräfin.« Damit öffnete er die Eingangstür und trat in die herbstliche Sonne hinaus.
    »Sie haben mich bloß geküsst, weil sie wütend auf mich waren, nicht wahr?«
    Bei diesen sanften,leisen Worten blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie den Vorfall erwähnen würde, und erst recht nicht auf so direkte Weise.
    Smith drehte sich zu ihr um. Helle Sonnenstrahlen fielen auf ihr Gesicht und betonten die Wangenknochen und die sanfte Rundung ihres Mundes. Ihr blondes Haar strahlte geradezu.
    »Ja, ich war wütend.«
    »Das hatte ich mir gedacht.« Eine seltsame Unsicherheit, die er nicht begriff, färbte ihre Züge. »Danke für Ihre Ehrlichkeit.«
    Nun, er war fast immer ehrlich gewesen. Dass er sie weiter geküsst hatte, weil er einfach nicht aufhören konnte, behielt er für sich.
    Dann dämmerte es ihm.
    »Es wird nicht wieder geschehen, wenn ich für Sie arbeite«, sagte er ärgerlich. Diesen Satz hatte er noch nie zuvor aussprechen müssen.

    Sie nickte. »Nein, nie wieder.«
    »Niemals.« Dann lächelte er grimmig über ihr Zögern.
    Wenn sie bloß wüsste, wie wenig sie sich darum sorgen musste. Er hatte den Ruf, einen klaren Verstand und ein kaltes Herz zu haben, und den hatte er sich redlich erworben. Keine Barbie-Puppe würde das ändern, egal wie hübsch sie war.
    Die Gräfin verharrte im Eingang.
    »Noch irgendwelche anderen Sorgen?«, fragte er scharf. »Möchten Sie vielleicht Referenzen sehen?«
    Sie schüttelte den Kopf und blickte wieder auf seine Visitenkarte. »Nein, Referenzen brauche ich nicht. Ich weiß, dass Sie erstklassig sind, weil Nick Farrell das sagt. Und Sie verhalten sich so, als käme für Sie nichts anderes infrage.«
    Immerhin hatte sie das richtig verstanden.
    Er verharrte einen Moment.
    »Passen Sie gut auf sich auf«, sagte er dann und wandte sich ab.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Wie bitte?« Er blickte zu ihr zurück. Starrte sie wütend an.
    Jetzt wollte er gehen. Er wollte es nun dringend hinter sich bringen, denn an persönliche Fragen war er überhaupt nicht gewöhnt. Seine Klienten waren normalerweise so mit ihren eigenen Problemen befasst, dass sein Leben nie zur Sprache kam. Das gefiel ihm an seinem Job fast am besten.
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe mich bloß gefragt, wohin Sie jetzt fahren.«
    Rasch schritt er zu seinem Auto.
     
    Grace sah Smith nach, wie er in seine schwarze Limousine stieg und fort fuhr. Dabei wirbelte er auf dem Kiesweg
eine Staubwolke hoch. Sie blickte wieder auf die Karte aus steifem weißem Karton, mit dunkler Tinte bedruckt.
    Black w atch Ltd . Links unten in der Ecke stand eine Telefonnummer, aber es gab keine Adresse.
    Sie drehte sie um und betrachtete die Nummer, die er mit großen Ziffern dort notiert hatte. Dann strich sie mit den Fingerspitzen darüber.
    Sie hatte ihm eigentlich nicht alles verraten wollen, sondern nur gewollt, dass ihre Begegnung kurz und angenehm verlief, aber es hatte sich anders entwickelt. Sie lächelte flüchtig. John Smith hatte nichts Angenehmes an sich.
    Und ganz gewiss hatte sie nicht den Kuss erwähnen wollen. Dieser kleine Satz war ihr einfach so aus dem Mund geschlüpft, ein verräterischer Versprecher.Was für eine alberne Frage! Hatte sie wirklich erwartet, er würde zugeben, sie geküsst zu haben, weil er sie unwiderstehlich fand?
    Immerhin war er der aggressivste, stolzeste Mann, der ihr jemals begegnet war, hart wie sonst niemand. Er wirkte tatsächlich so, als könnte er Stahl zerkauen und als Nägel ausspucken. Sicher würde er eine warme, üppige Frau bevorzugen, um diese Härte auszugleichen, eine sehr weibliche Schöne, eine, die mit gespreizten Beinen nackt auf dem Rücken lag und ihn erwartete, eine, die ihn mit ihrer Sexualität verlockte. Eine, die ihn wild und ungezügelt liebte.
    Keine gut verpackte, edle Dame der guten Gesellschaft.
    Enttäuschung brannte in ihrem Magen.
    Vergiss ihn , riet sie sich. Vergiss ihn .
    Dann griff Grace nach der Messingklinke und stieß mit ihrem ganzen Gewicht die Tür zu. Durch den Türspalt sah sie als Letztes die weißen Staubkörnchen, die wie ein Versprechen noch über der Einfahrt schwebten

4
    I n der folgenden Woche saß Grace im ehemaligen

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