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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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Mittelmeer mit einer Jacht untergegangen. Seine Mutter hat später, nachdem sie von dem Lebenswandel ihres sauberen Sohns Wind bekommen hatte, einen Privatdetektiv beauftragt, um die Früchte seines segenreichen Wirkens ausfindig und sich ein Bild von dem Schaden zu machen, den er angerichtet hat. Die anderen drei hatte sie schon aufgespürt. Wir, also Arielle, Jake und ich, waren vor Kurzem die letzten ihrer wiedergefundenen Enkel.“
    „Das war sicher auch für die arme Frau nicht leicht“, meinte Haley mitfühlend. „Immerhin ist sie darum gebracht worden, ihre Enkel heranwachsen zu sehen.“
    Lukes Mitleid hielt sich in Grenzen, als er erwiderte: „Die arme Frau , wie du sie nennst, kommt gut zurecht, verlass dich drauf. Und selbst wenn sie von unserer Existenz gewusst hätte, glaube ich nicht, dass sie sich so viel um uns gekümmert hätte.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. Bis Luke plötzlich fragte: „Wie steht es denn mit deinen Familiengeheimnissen? Ich habe dir jetzt so viel von mir erzählt, du bist dran. Wie kommt es zum Beispiel, dass deine Mutter in deinem Leben nicht in Erscheinung getreten ist?“
    Es fiel Haley nicht leicht, darauf zu antworten. Millie Sanford hatte sie zwar zur Welt gebracht, aber als Mutter hatte Haley sie nie angesehen. Außerdem sprach sie nicht gern über ihre Kindheit.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, brachte sie ausweichend hervor. Jahrelang hatte sie sich gefragt, ob Millie Sanford den Entschluss, ihre Tochter wegzugeben, irgendwann einmal bereut hatte. „Kurz nach meiner Geburt ist meine Mutter bei meinem Vater aufgetaucht, hat ihm ein Bündel in den Arm gedrückt, also mich, und erklärt, das sei das Produkt ihrer flüchtigen Liebschaft. Hätte er sein Kind nicht haben wollen, hätte sie mich zur Adoption freigegeben.“
    Luke drückte ihr die Schulter. „Eine traurige Geschichte“, sagte er. Und erst nach einer Weile fuhr er fort: „Ich frage mich allerdings, warum sie die Schwangerschaft nicht abgebrochen hat, wenn sie kein Kind gewollt hat.“
    Dieselbe Frage hatte Haley sich bereits tausendmal gestellt, ohne eine Antwort zu finden. „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hatte sie sich zuerst vorgenommen, mich großzuziehen, und dann gemerkt, dass es ihr doch zu viel wurde. Vielleicht wollte sie mir die Chance auf das Leben nicht verbauen, das sie mir nicht hätte bieten können. Ich weiß es nicht.“
    Sanft massierte er ihr den verspannten Nacken. „Sicher war es etwas in dieser Art.“
    Haley seufzte. „Ja, aber wenn es so war, sollte man doch annehmen, sie wäre mit meinem Vater in Kontakt geblieben, um wenigstens aus der Ferne mitzubekommen, was aus mir wird.“
    „Hast du je versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen?“
    „Ich habe daran gedacht, ja. Allerdings weiß ich nicht einmal, wo ich nach ihr suchen sollte. Selbst wenn ich sie gefunden hätte, was hätte ich dann zu ihr sagen sollen? Hallo, Mrs. Sanford, ich bin das kleine Mädchen, das sie vor achtundzwanzig Jahren nicht haben wollten?“ Betroffen senkte Haley den Blick. „Hätte sie etwas mit mir zu tun haben wollen, hätte sie ja gewusst, wo sie mich findet.“
    Wieder schwiegen sie eine Zeitlang.
    „Das heißt also, dass du deine Kindheit über mit deinem Dad allein gelebt hast?“, erkundigte Luke sich schließlich vorsichtig.
    „Dass ich meine Kindheit über allein war, wäre richtig ausgedrückt. Mein Dad war entweder im Büro oder auf Geschäftsreisen. Und selbst wenn er mal zu Hause gewesen ist, hat er nichts mit mir anzufangen gewusst. Wer sich wirklich um mich gekümmert hat, war Mrs. Arnold, unsere Haushälterin.“
    „Dann war im Grunde sie diejenige, die dich aufgezogen hat. Was macht dein Vater jetzt?“
    „Als ich noch auf dem College war, ist er gestorben. Eine richtige Beziehung zueinander hatten wir eigentlich nie … Und jetzt ist es zu spät.“
    Luke sah sie an. „Allmählich begreife ich, warum dir so wichtig ist, dass unser Kind in eine richtige Familie kommt.“
    Seine Anteilnahme berührte sie so sehr, dass sie sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischen musste. Haley nickte wortlos und rückte näher an Luke heran. Mit einem Mal fühlte sie sich hilflos und schwach und brauchte ihn, um sich anlehnen zu können. „Ich würde nie zulassen, dass mein Kind das Gefühl bekommt, allein zu sein und niemanden zu haben, der es liebt. Es muss wissen, dass es für mich der wichtigste Mensch auf der Welt ist.“
    Noch während sie die letzten Worten

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