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Wenn es ploetzlich Liebe ist

Wenn es ploetzlich Liebe ist

Titel: Wenn es ploetzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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uns Sorgen, das ist für Arielle völlig untypisch.“
    „Möglich, aber es muss nicht unbedingt etwas Ernstes sein.“ Haley runzelte die Stirn. „Frauen gehen anders mit Gefühlen um als ihr. Wir neigen eher dazu herauszulassen, was uns bedrückt. Und deshalb ist Weinen für uns manchmal einfach ein Ventil, danach geht es uns meistens besser.“
    Zärtlich glitt er mit der Hand über ihren Rücken. „Ist das auch der Grund, warum du jetzt weinst?“, fragte er teilnahmsvoll.
    Sie nickte. Eine bessere Brücke hätte er ihr gar nicht bauen können. Jetzt musste Haley nicht über den konkreten Anlass reden, und sie nahm das Angebot dankbar an. Ein Stück weit entsprach es ja auch der Wahrheit.
    „Ich glaube, ich weiß, was dich bedrückt“, murmelte Luke und zog sie dichter an sich.
    „Ja, wirklich?“ Das bezweifelte sie.
    „Ich habe wenigstens eine Vermutung. Ich kann mir vorstellen, dass du ein bisschen Angst hast. Ist das nicht normal, wenn man zum ersten Mal schwanger wird? Dein ganzes Leben wird sich verändern. Dein Körper wird sich verändern. Da machst du allerhand durch.“ Er hielt sie fest und küsste sie sachte. „Aber ich bin ja auch noch da. Ich werde dich nicht einfach mit allem allein lassen. Das mögen andere tun, ich nicht.“
    Trotz seiner tröstenden Worte spürte sie, dass er angespannt war. Irgendetwas beschäftigte Luke. „Willst du mir noch etwas sagen?“, fragte sie vorsichtig.
    Er zögerte. Schließlich nahm er sie bei der Hand und führte Haley zu einer Gruppe Terrassenstühle, die auf dem Balkon standen. Nachdem er sich gesetzt hatte, zog er Haley zu sich auf den Schoß. „Ich habe dir, glaub ich, mal erzählt, wie wir aufgewachsen sind und Jake und ich Arielle großgezogen haben, nachdem unsere Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.“
    Haley nickte.
    „Eigentlich wäre es Aufgabe unseres Vaters gewesen, sich um uns zu kümmern. Aber dieser Mistkerl war ja damals nirgends aufzutreiben. Jedes Mal, wenn meine Mutter schwanger geworden war, hat er sich aus dem Staub gemacht. Also nicht nur damals, als Jake und ich geboren wurden, sondern genauso, als Arielle unterwegs gewesen ist.“
    „Dein Vater hat deine Mutter …“
    „Zweimal verlassen, genau. So war es. Sie hat ihn abgöttisch geliebt. Und womit hat er es ihr gedankt? Damit, dass er sie jedes Mal im Stich gelassen hat, wenn es ernst wurde.“
    Plötzlich erkannte Haley, dass Luke wohl deshalb derart bindungsscheu war. Tief in sich musste er eine ausgeprägte Angst davor haben, verletzt zu werden. „Das war bestimmt sehr hart für euch“, sagte sie mitfühlend.
    Luke zuckte die Schultern. „Letzten Endes sind wir auch ohne ihn zurechtgekommen. Wahrscheinlich sogar besser als mit ihm.“
    Haley wusste nicht, was sie sagen sollte. Betrachtete sie Lukes Schicksal, konnte sie noch von Glück sagen, dass ihr Vater ihr ein Dach über dem Kopf gewährt hatte, nachdem ihre Mutter gegangen war.
    Luke blickte starr in die dunkle Nacht. „Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Wie wir neulich erfahren haben, war unsere Mutter nicht die Einzige, die er auf diese Weise beglückt hat.“
    „Das heißt, du hast noch mehr Geschwister?“
    „Drei, um genau zu sein.“ Luke seufzte. „Alles Brüder, von drei verschiedenen Müttern und über das ganze Land verstreut.“
    Er wandte sich nicht zu ihr um. „Immerhin haben Jake und ich den anderen voraus, dass wir unseren Vater einmal kurz kennengelernt haben, als wir zehn waren. Die anderen drei hatten dieses Privileg nicht. Sie kannten nicht einmal seinen Namen.“
    „Aber warum ist dein Vater denn überhaupt nach all den Jahren zurückgekehrt?“
    Luke lachte bitter auf. „Weiß der Himmel! Er ist einfach eines Tages wieder aufgetaucht und lange genug geblieben, um meine Mutter erneut zu schwängern.“
    Haley lief ein kühler Schauer über den Rücken. Diesen kalten, verbitterten Ton kannte sie von Luke nicht.
    „Schließlich hat sich herausgestellt, dass Jake und ich im Grunde auch nicht gewusst haben, wer er wirklich war. Denn wie wir seit einiger Zeit wissen, hat er sich bei uns unter falschem Namen eingeschlichen. Er hatte vorgegeben, ein verarmter Künstler zu sein! Dabei war er einfach nur ein Taugenichts, der quer durch die Staaten hinter Frauen her war und über ein geradezu unerschöpfliches Bankkonto verfügt hat.“
    „Und wie seid ihr ihm dann auf die Spur gekommen?“, fragte Haley.
    „Er ist auf einer Europareise irgendwo auf dem

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